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Surf-Stick, UMTS-Router & Tethering: Der mobile Weg ins Internet

Die Vor- und Nachteile verschiedener Zugangsarten für's "Web to go"
Von Steffen Herget

Smartphone-Nutzer haben häufig die Möglichkeit, die Datenverbindung des Handys auch mit anderen Geräten zu nutzen. Das sogenannte Tethering kann entweder über USB-Kabel oder mittlerweile auch häufig über WLAN erfolgen. Wie der mobile UMTS-Router baut dann das Smartphone ein eigenes kleines WLAN-Netzwerk auf, das vom Nutzer konfiguriert und mit anderen Geräten genutzt werden kann. In Sachen Sicherheit steht meist der Standard WPA2 zur Verfügung, dieser reicht im Regelfall aus.

Nicht alle Handy-Betriebssysteme unterstützen jedoch diese Art von Tethering. So ist die Hotspot-Funktion eigentlich erst seit Android 2.2 Froyo ein Teil des Betriebssystems, auch wenn manche Hersteller bereits bei Android 2.1 und älter entsprechende Funktionen selbst implementiert haben, etwa Motorola beim Outdoor-Handy Defy. Das iPhone mit iOS kann über USB, WLAN oder sogar Bluetooth tethern, es sei denn der Netzbetreiber hat diese Möglichkeit deaktiviert. Der Provider kann aber einen Aufpreis dafür verlangen. Bei Windows Phone 7 dürfte es noch mindestens bis zum Mango-Update dauern, bis Tethering offiziell möglich wird.

Beim Tethering auf Vertrag und Akku achten

Tethering mit dem Smartphone Tethering mit dem Smartphone
Bild: teltarif.de
Wer mit dem Smartphone öfters mal auch einen Laptop oder ein Tablet mit Internet-Zugang versorgt, sollte allerdings seinen Mobilfunkvertrag im Auge behalten. Während viele Smartphone-Nutzer mit Datenkontingenten von weniger als 500 MB pro Monat auskommen, sind diese beim normalen Surfen mit anderen Geräte schneller verbraucht, etwa wenn qualitativ hochwertige Videos angeschaut werden. Ist die Grenze des monatlichen Kontingents erreicht, wird entweder auf sehr langsame Geschwindigkeiten gedrosselt oder ein Aufpreis fällig. Das Datenpaket sollte also etwas größer ausfallen, wenn mit dem Smartphone regelmäßig Tethering betrieben wird.

Ein weiteres Wagnis beim Tethering mit dem Handy über WLAN ist die Akku-Laufzeit. Das Bereitstellen der eigenen Datenverbindung über WLAN, sogar für mehrere Geräte gleichzeitig, ist einfach und unkompliziert aus der Hosentasche heraus möglich, fordert den Akku eines Smartphones aber deutlich stärker als eine noch so aktive Smartphone-Nutzung. So ist häufig nach rund einer Stunde WLAN-Tethering der Akku maximal noch halb voll. Gerade bei längeren Reisen, wenn keine Steckdose in der Nähe ist, kann so beim unbedachten Tethern dem Handy schnell einmal der Saft ausgehen - und dann kann nicht nur nicht mehr gesurft werden, sondern natürlich steht auch das Telefon still. Wer also auf Erreichbarkeit angewiesen ist, sollte den Füllstand des Akkus im Auge behalten.

Fazit: Jedes Töpfchen hat sein Deckelchen

Letzten Endes haben alle Möglichkeiten für die mobile Internetnutzung ihre Vor- und Nachteile. Ein Stick ist günstig und unkompliziert, passt aber nicht an jedes Gerät. Ein WLAN-Router wie das Mifi ist in der Anschaffung teurer, aber mit allen WLAN-fähigen Gerätschaften nutzbar. Das Smartphone kann das häufig auch und braucht nicht einmal eine Extra-SIM dafür, allerdings macht der Akku schneller schlapp und der Datenverkehr kann schnell zu viel für die gebuchte Mobilfunk-Option werden. Wer nur mit dem Note- oder Netbook arbeitet, fährt sicher mit dem Surf-Stick noch immer gut, wer mehr Geräte im Schlepptau hat, sollte über die eine oder andere Art des WLAN-Tethering nachdenken.

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