Browser-Wahl

Browserstreit: Einigung von Microsoft und EU in Sicht

Microsoft soll entscheidende Verbesserungen angeboten haben
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der US-Softwarekonzern Microsoft steht offenbar kurz vor einer Einigung mit der EU-Wettbewerbsbehörde im Streit um die Nutzung des Browsers Internet Explorer. Microsoft habe im letzten Moment Verbesserungen angeboten, die den europäischen Kunden künftig eine größere Freiheit bei der Wahl ihres Browsers einräumen würden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Die EU-Kommission hatte in der langanhaltenden Auseinandersetzung Bedenken geäußert, Microsoft missbrauche seine Marktmacht bei seinem Betriebssystem Windows, um dem Internetbrowser die Marktführung zu sichern.

Das US-Unternehmen hat offenbar nun jedoch Konzessionen zugestimmt, die von dem norwegischen Browser-Anbieter Opera gefordert worden waren. Microsoft gehe mit den neuen Plänen über das bisher gemachte Angebot für mehrere Browser hinaus, sagten die Informanten. Microsoft hatte im Juli zugestimmt, einen sogenannten "Ballot Screen" anzubieten. Im Rahmen dieses Angebots sollten europäische Kunden über andere Browser informiert worden.

Microsoft habe zudem zugestimmt, andere Browser anzubieten, sagte der Informant. Ursprünglich sollten die Browser nach Marktanteil oder in alphabetischer Reihenfolge angeboten werden, hieß es weiter. Davon habe Microsoft Abstand genommen. Zusätzlich habe Microsoft zugestimmt, eine bestimmte Markenkennzeichnung zu entfernen, die den Eindruck erweckte, der Microsoft-Browser sei der Standard-Browser beziehungsweise die bevorzugte Option.

Die nun gemachten Verbesserungsvorschläge seien grundsätzlich von der Wettbewerbsbehörde und dem klagenden Unternehmen akzeptiert worden, sagte der Informant weiter. Dennoch müsse die Einigung von allen 27 EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet werden. Dies könnte noch in diesem Monat geschehen, hieß es.