WhatsApp-Alternative: ICQ gewinnt viele neue Nutzer
ICQ ist wieder da
Screenshot: teltarif.de, Quelle: icq.com
ICQ war Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre der wohl am meisten verbreitete Messenger. Damals wurde das Chat-Programm noch ausschließlich am PC genutzt. Schließlich waren Smartphones noch kaum verbreitet. Später verschwand ICQ in der Versenkung - wie auch der AOL Messenger, der MSN Messenger und der Yahoo! Messenger. Die Nutzer wandten sich den auf den mobilen Einsatz optimierten Chat-Programmen wie WhatsApp, Threema oder Telegram zu.
Nun müssen WhatsApp-Kunden neuen Nutzungsbedingungen zustimmen. Deren Einführung ist zwar verschoben worden, aber keinesfalls vom Tisch. Außerhalb der Europäischen Union stimmen die Kunden damit automatisch der Daten-Weitergabe an Facebook zu. Wer damit nicht einverstanden ist, kann WhatsApp nicht mehr verwenden, sobald die neuen Bedingungen offiziell in Kraft treten. Das sorgt aktuell für einen Boom bei anderen Chat-Programmen. So melden etwa Signal, Threema und Telegram enormen Zulauf.
Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge profitiert mit ICQ auch ein Messaging-Dienst, den man vielleicht nicht unbedingt auf dem Schirm hatte. In Hongkong etwa kam ICQ in der vergangenen Woche sogar auf Platz 1 der Download-Charts an. Viele neue Nutzer erinnerten sich dem Bericht zufolge an den Dienst, den sie bereits früher genutzt hatten, und gaben dem einst von Mirabilis gegründeten Chat-Programm eine neue Chance.
Neustart von ICQ schon vor einem Jahr
ICQ ist wieder da
Screenshot: teltarif.de, Quelle: icq.com
Schon im April 2020 hatte sich ICQ neu aufgestellt. Mit einer neuen Benutzeroberfläche und der Bezeichnung "ICQ New" versucht der Messenger seitdem, aus der Nische herauszukommen, in der er im Laufe der Jahre angekommen war. Der Dienst wurde wie die der Mitbewerber vor allem auf die mobile Nutzung optimiert.
Neben Einzel-Chats ist auch die Kommunikation in Gruppen möglich. Sprachnachrichten, Anrufe und Video-Chats - auch in Gruppen - gibt es ebenfalls. Fotos und Videos lassen sich auf Wunsch auch unkomprimiert austauschen und es ist möglich, den eigenen Standort zu teilen. Wer seine alte ICQ-Nummer samt Passwort noch kennt und mindestens einmal im Jahr eingeloggt war, kann diese auch heute noch verwenden.
Sicherer als WhatsApp ist ICQ allerdings nicht unbedingt. Der Messenger gehört heute zu Mail.ru, dem wiederum die Mehrheit am russischen Facebook-Konkurrenten VK gehört. Nicht umsonst setzen in Deutschland viele auf den Konzern-unabhängigen Signal Messenger, der mit einem Update vor wenigen Tagen neue Features eingeführt hat.