Videotelefonie

Das war Videotelefonie bei den Netzbetreibern

Die Video­tele­fonie ermög­lichte die Tele­fonie inklu­sive Bild­übertragung. Vor Jahren wurde das Feature bei allen Netz­betreibern ange­boten. Heute werden statt­dessen Dienste wie WhatsApp, Skype oder Zoom für die Video­telefonie genutzt.
Von Rita Deutschbein /

Videotelefonie bei den Netzbetreibern Videotelefonie bei den Netzbetreibern
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Wie der Name es bereits verrät, ermög­lichte die Video­telefonie die Tele­fonie inklu­sive Bild­übertragung. Die Idee dazu kam nicht erst mit den Handys auf - bereits Mitte der 1930er gab es öffent­liche Fernseh­sprech­stellen, über die während der Tele­fonie auch ein Bild der Anrufer über­tragen wurde.

Jahre später wurden die Bild­tele­fone auch für den heimi­schen Gebrauch ange­boten, wobei Modelle für das analoge Tele­fonnetz sowie für ISDN zur Verfü­gung standen. Aufgrund der pixe­ligen Darstel­lung und der hohen Anschaffungs­kosten setzten sich die Bild­tele­fone und somit auch die Video­tele­fonie aber nicht durch. Das änderte sich zu Beginn der 2000er, als Kameras in Mobil­tele­fonen zum Stan­dard wurden und durch den Ausbau der UMTS-Netze in Deutsch­land zuneh­mend schnel­lere Daten­raten möglich waren. Videotelefonie bei den Netzbetreibern Videotelefonie bei den Netzbetreibern
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UMTS: Start­schuss der Video­tele­fonie über Mobil­funk

Noch bis vor wenigen Jahren handelte es sich bei der Video­telefonie um einen spezi­ellen Dienst, der über die Netz­betreiber ange­boten wurde. Für die Video­tele­fonie benö­tigten Nutzer damals ein Handy mit inte­grierter (Front-)Kamera und Internet­anbindung sowie einen passenden LTE-Daten­tarif. Lang­samere Verbin­dungen über GPRS oder EDGE reichten für die Video­tele­fonie nicht aus.

Die genannten Voraus­setzungen sind heute zwar immer noch gültig, scheinen im Zeit­alter der hoch­modernen Smart­phones mit zum Teil drei oder mehr Kameras sowie Netzen, die rasante Daten­raten via LTE und 5G erlauben, aber beinahe veraltet.

Handys im Test
Heut­zutage besitzt fast jeder Handy-Nutzer ein für die Video­tele­fonie geeig­netes Smart­phone sowie einen ausrei­chend schnellen Daten­tarif.

Moderne Video­tele­fonie-Dienste lösten Netz­betreiber-Lösung ab

Nach dem Ausbau der UMTS-Netze in Deutsch­land begannen die Netz­betreiber auch mit dem Ausbau diverser Dienste für die Verbrau­cher - darunter die Video­tele­fonie. Im Jahr 2004 wurde das Tele­fonieren mit Bild sowohl von der Telekom, von Voda­fone und Telefónica/o2 als auch von E-Plus ange­boten. Die Nutzung von Video­tele­fonie und den dadurch anfal­lenden mobilen Daten war damals jedoch teuer, weshalb sich der Dienst in der breiten Masse nicht durch­setzen konnte.

Die Handys und Smart­phones wurden mit der Zeit moderner und boten bald auch Internet­verbindungen über WLAN an. Im Sommer 2010 führte Apple mit der Vorstel­lung des iPhone 4 den eigenen Video­tele­fonie-Dienst FaceTime ein, der nur über WLAN funk­tionierte. Es war der Start­schuss für Video­telefonie-Ange­bote abseits vom Mobil­funk. Heute können Nutzer über zahl­reiche Dienste und Apps mit Bild tele­fonieren. Promi­nente Beispiele sind Messenger wie WhatsApp und Signal, aber auch Dienste wie Skype, Face­book Messenger und Tele­gram. Auch der Vorreiter Apple FaceTime wird weiterhin von vielen Nutzern für die Video­tele­fonie verwendet.

Alter­nativen zur Video­tele­fonie für einen größeren Kreis von Teil­nehmern sind kosten­freie Tele­fonkon­ferenzen und natür­lich auch kosten­lose Video-Konfe­renz-Dienste.