Heimvernetzung

Vor- und Nachteile von Powerline: Alternative zu LAN & WLAN

Wer zu Hause eine gute Internet-Verbin­dung möchte, greift oft aufs LAN-Kabel oder kabel­loses WLAN zurück. Aller­dings kann auch Power­line eine gute Alter­native bzw. Ergän­zung sein. Wir zeigen die Vor- und Nach­teile auf.
Von Marleen Frontzeck-Hornke /

Powerline als Alternative zu LAN und WLAN Powerline als Alternative zu LAN und WLAN
Bild: teltarif.de
Wer überall zu Hause im Haus oder der weit­läu­figen Wohnung eine gute Internet-Verbin­dung haben möchte, kann per LAN-Kabel oder via WLAN im Internet surfen. Doch nicht immer ist das Kabel lang genug oder die Reich­weite des WLAN-Netzes optimal. Während manche Nutzer zum Beispiel auf einen WLAN-Repeater (WLAN-Verstärker) zurück­greifen, gibt es eine andere Möglich­keit. So kann in einigen Fällen auch Power­line - Netz­werk über die Steck­dose - Abhilfe schaffen. Aber auch diese Technik hat ihre Vor- und Nach­teile, die wir im Folgenden für Sie näher beleuchtet haben. Powerline als Alternative zu LAN und WLAN Powerline als Alternative zu LAN und WLAN
Bild: teltarif.de

Für den Einsatz von Power­line benö­tigt der Nutzer ein Power­line-Adapter-Kit, mit dem die Daten­über­tra­gung über das Strom­netz erfolgt. Die Adapter dienen zum Beispiel als Schnitt­stelle zwischen dem Computer und Netz­werk. Der Aufbau ist nicht schwierig. So muss man einen Adapter in einer Steck­dose in der Nähe des Routers plat­zieren (zum Beispiel im Keller oder Flur) und den anderen Power­line-Adapter je nach Bedarf im ersten oder zweiten Ober­geschoss eines Hauses. Am besten verfügen die Adapter noch über eine inte­grierte Steck­dose, damit nicht eine wich­tige Span­nungs­ver­sor­gung belegt wird.

Im Vergleich zu WLAN geht das Power­line-Signal dank Strom­lei­tungen auch durch dickere Wände und bietet eine bessere Signal-Stärke und eine theo­reti­sche höhere Geschwin­dig­keit. Zusätz­liche Baumaß­nahmen - wie es bei LAN der Fall wäre - sind nicht notwendig. Prak­tisch ist auch, dass sich ein neuer Power­line-Adapter per Knopf­druck ins vorhan­dene Power­line-Netz­werk einbinden lässt. Damit ist das Power­line-System prak­tisch beliebig erwei­terbar.

Das sind die Nach­teile von Power­line

Power­line-Adapter können von Geräten, die auf den glei­chen Frequenzen funken, even­tuell negativ beein­flusst werden, dazu gehören zum Beispiel Funk­mäuse. Dies betrifft insbe­son­dere Power­line-Adapter mit einem älteren Power­line-Stan­dard, die nicht in der Lage sind, ander­weitig genutzte Frequenzen auszu­sieben. Daher sollte der Inter­essent vor dem Kauf eines Power­line-Adap­ters immer darauf achten, dass ein aktu­eller Stan­dard unter­stützt wird. Denn auch die Reich­weite, Daten­rate und Sicher­heit werden dadurch beein­flusst.

Derzeit sind HomePlug AV (bis zu 500 MBit/s) und HomePlug AV2 (bis zu 1 GBit/s) die aktu­ellsten Power­line-Stan­dards. Bei den ange­gebenen Daten­raten handelt es sich aller­dings um Brutto-Werte, die dem Nutzer zur Verfü­gung stehen. Realis­tisch jedoch sind bei Home­plug AV ca. 300 MBits/s und bei Home­plug AV2 ca. 600 MBit/s möglich. Ein weiterer Nach­teil von Power­line betrifft vorwie­gend ältere Strom­lei­tungen, die die Daten-Perfor­mance massiv einschränken können.

Fazit: Eine allei­nige opti­male Lösung gibt es nie

Die opti­male Lösung für eine gute Internet-Verbin­dung ist Power­line wie WLAN oder LAN nicht. Alle Tech­niken haben ihre Vor- und Nach­teile. In vielen Fällen ist eine Kombi­nation aus den genannten Tech­niken die beste Lösung. Je nach Situa­tion können die unter­schied­lichsten Faktoren zu Störungen führen bzw. das jewei­lige Signal abschwä­chen. Wer mehr über die HomePlug-Lösung erfahren möchte, dem legen wir unseren Hinter­grund-Artikel zu den Stan­dards bei Inhouse-Power­line ans Herz.

Mehr zum Thema Power­line für die Inhouse-Verka­belung lesen Sie auf unserer Ratge­ber­seite.

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