Zuschlag

GPS-Konkurrent Galileo kommt offenbar voran

Konsortium um Bremer Konzern hat Aufträge für Satellitenbau erhalten
Von AFP / Thorsten Neuhetzki

Ein Konsortium um den Bremer Konzern OHB Technology hat sich nach Branchenangaben den Auftrag für die ersten Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo gesichert. "Wir wissen noch nicht, ob es sich um acht oder 14 Satelliten handelt", sagte Philip Davies von der britischen Firma Surrey Satellite Technology Ltd (SSTL). Er sei aber "hundertprozentig sicher, dass das von OHB geführte Konsortium ausgewählt wird". Auch SSTL gehört diesem Konsortium an.

Die EU-Kommission will die Auftragsvergabe für die ersten Satelliten und zwei weitere Komponenten des Programms morgen in Brüssel bekanntgeben. Der Chef des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, Louis Gallois, hatte der Wirtschaftswoche im Dezember bereits gesagt, EADS und seine Tochter Astrium würden bei der ersten Auftragsvergabe leer ausgehen.

Galileo soll 2013 seine Arbeit aufnehmen. Ursprünglich sollten 30 Satelliten gebaut werden, wegen der Wirtschaftskrise werden es voraussich tlich weniger. Für Navigationsgeräte in Autos werden die Signale den Plänen nach kostenlos zur Verfügung stehen. Andere Dienste mit noch höherer Präzision etwa für die Luftfahrt müssten bezahlt werden. Test-Satelliten des Programms wurden bereits ins All geschossen.