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Warum nicht gemeinsam das Geld eintreiben?


07.02.2003 13:56 - Gestartet von ezc
Ich seh ja ein, dass man keine 15 Rechnungen haben will, aber zwei oder drei sind ja wohl kein Problem - die meisten haben ja schon 2 (Festnetz+Mobil).
Da könnten sich die CbC-Anbieter einfach zusammentun und eine gemeinsame Gesellschaft gründen, die das Geld einzieht. Man braucht sich nur einmal bei denen anzumelden und kann dann mit z.B. 10 verschiedenen Anbietern telefonieren. Für die 10 bekommt man dann eine gemeinsame Rechnung. Das würde die Sache mit den Portokosten auch etwas relativieren.

Aber einfach die Arbeit auf die Telekom abschieben ist irgendwie bequemer.
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[1] fruli antwortet auf ezc
07.02.2003 14:46
Benutzer ezc schrieb:

Da könnten sich die CbC-Anbieter einfach zusammentun und eine gemeinsame Gesellschaft gründen, die das Geld einzieht. Man braucht sich nur einmal bei denen anzumelden und kann dann mit z.B. 10 verschiedenen Anbietern telefonieren. Für die 10 bekommt man dann eine gemeinsame Rechnung. Das würde die Sache mit den Portokosten auch etwas relativieren.

Es bliebe die Notwendigkeit der Anmeldung und trotzdem eine unnötige zusätzliche Rechnung und Buchung.

Zudem könnten die Anbieter Kunden, die auf die Papierrechnung zugunsten einer Online-Rechnung verzichten, mit Verguenstigungen koedern.


Aber einfach die Arbeit auf die Telekom abschieben ist irgendwie bequemer.

Es ist vor allem bequemer für den Kunden:

er hat für seine gesamte Festnetz-Telefonie eine einzige Rechnung, einen EVN, eine Buchung.

Genau das ist ja auch Sinn von §15 TKV: es gibt dem Kunden zu seinem eigenen Schutz (so schon der Name der Vorschrift: Telekommunikations-Kundenschutz-Verordnung) das Recht auf eine einheitliche Rechnung.

Ich lege auch Wert darauf und habe meinen Preselection-Anbieter (3U 01078) auch aus dem Grund (neben den Tarifen, Sekundentakt, Verfügbarkeit,Service & Konditionen) ausgewaehlt, weil er mit seiner Abrechnung ueber die DTAG-Rechnung mir dieses mein aus TKV §15 hervorgehende gute Recht einer einzigen Festnetz-Rechnung gewährt.

Zudem bekommt die DTAG ja ihre Kosten für die Rechnungsstellung und das Inkasso ohne Mahnwesen von den Wettbewerbern ersetzt.

So what? Die DTAG will einzig mit ihrer Ablehnung des Fremdanbieter-Inkasso ihre absolute Marktbeherrschung mit einem Marktanteil von 98% der Festnetz-Telefonanschluesse die anderen Festnetz-Anbieter bei ihrem Marktzugang behindern.

Die von dir angesprochene Inkasso-Gesellschaft aller Anbieter, die DTAG-Inkasso in Anspruch nehmen, existiert im uebrigen schon prinzipiell: die von den alternativen Anbietern finanziert DTAG-Tocher NexNet betreibt ja schon heute das Kunden-Inkasso der strittigen Forderungen.

So long.
fruli
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[1.1] ezc antwortet auf fruli
17.02.2003 17:56
Benutzer fruli schrieb:
Benutzer ezc schrieb:

Da könnten sich die CbC-Anbieter einfach zusammentun und eine gemeinsame Gesellschaft gründen, die das Geld einzieht. Man braucht sich nur einmal bei denen anzumelden und kann dann mit z.B. 10 verschiedenen Anbietern telefonieren. Für die 10 bekommt man dann eine gemeinsame Rechnung. Das würde die Sache mit den Portokosten auch etwas relativieren.

Es bliebe die Notwendigkeit der Anmeldung und trotzdem eine unnötige zusätzliche Rechnung und Buchung.

Das ist doch beim Mobiltelefon genauso ... mehrere SIM-Karten, mehrere Anmeldungen, Rechnungen, Buchungen.


Zudem könnten die Anbieter Kunden, die auf die Papierrechnung zugunsten einer Online-Rechnung verzichten, mit Verguenstigungen koedern.

Ja - und? Gibt's ja heute schon.



Aber einfach die Arbeit auf die Telekom abschieben ist irgendwie bequemer.

Es ist vor allem bequemer für den Kunden:

Auch für den, ja.


er hat für seine gesamte Festnetz-Telefonie eine einzige Rechnung, einen EVN, eine Buchung.

Genau das ist ja auch Sinn von §15 TKV: es gibt dem Kunden zu seinem eigenen Schutz (so schon der Name der Vorschrift: Telekommunikations-Kundenschutz-Verordnung) das Recht auf eine einheitliche Rechnung.

Ja, stimmt.


Ich lege auch Wert darauf und habe meinen Preselection-Anbieter (3U 01078) auch aus dem Grund (neben den Tarifen, Sekundentakt, Verfügbarkeit,Service & Konditionen) ausgewaehlt, weil er mit seiner Abrechnung ueber die DTAG-Rechnung mir dieses mein aus TKV §15 hervorgehende gute Recht einer einzigen Festnetz-Rechnung gewährt.

Ich bezweifle überhaupt nicht, dass das dein gutes Recht ist, ich bezweifle lediglich, dass diese Regelung notwendig bzw. sinnvoll ist. Im Prinzip zementiert sie die Vorherrschaft der Telekom sogar, weil es einfach 'normal' bleibt, dass man bei der Telekom den Anschluss und die Abrechung und überhaupt alles hat und nicht bei alternativen Anbietern - z.B. für die Abrechnung.

Und ich bezweifle auch, dass die Alternative zur gegenwärtigen Regelung die Anmeldung bei zig Anbietern und zig Rechnungen und zig Buchungen wären. Deshalb die Sache mit der gemeinsamen Abrechnungsgesellschaft.


Zudem bekommt die DTAG ja ihre Kosten für die Rechnungsstellung und das Inkasso ohne Mahnwesen von den Wettbewerbern ersetzt.

Ja, aber das wäre bei einer Abrechnungsgesellschaft doch auch so. Ich behaupte ja gar nicht, dass die Telekom das umsonst machen muss oder dass sie dabei drauflegt (das kann ich nicht beurteilen), ich sag bloß, wenn man so eine Regelung macht, dann wird's um die Höhe des Entgelts immer Streit geben. Wenn es dagegen mehrere Anbieter gibt, die die Abrechnung machen, kann man diese Preise getrost dem Markt überlassen.


So what? Die DTAG will einzig mit ihrer Ablehnung des Fremdanbieter-Inkasso ihre absolute Marktbeherrschung mit einem Marktanteil von 98% der Festnetz-Telefonanschluesse die anderen Festnetz-Anbieter bei ihrem Marktzugang behindern.

Was den Marktanteil bei den Telefonanschlüssen betrifft, hilft die Regelung gar nichts, denn soweit ich weiß, muss die Telekom die Telefonanschlüsse fremder Anbieter nicht abrechnen, lediglich die Gespräche anderer Anbieter, die über Telekom-Anschlüsse geführt werden.


Die von dir angesprochene Inkasso-Gesellschaft aller Anbieter, die DTAG-Inkasso in Anspruch nehmen, existiert im uebrigen schon prinzipiell: die von den alternativen Anbietern finanziert DTAG-Tocher NexNet betreibt ja schon heute das Kunden-Inkasso der strittigen Forderungen.

Also, dann könnten die doch auch ein Konkurrenzunternehmen aufmachen - oder? Das wär dann unabhängig von der Telekom.

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[1.1.1] fruli antwortet auf ezc
18.02.2003 17:29
Benutzer ezc schrieb:

Das ist doch beim Mobiltelefon genauso ... mehrere SIM-Karten, mehrere Anmeldungen, Rechnungen, Buchungen.

Beim Mobiltelefonieren ist die fallweise (Call-by-Call) oder dauerhafte Betreiberauswahl (Preselection) pro Telefonanschluß = SIM-Karte auch nicht vom Gesetzgeber reguliert.

Die SIM-Karte im Mobilfunkbereich entspricht i.ü. einem Direktanschluß im Festnetzbereich.

Wenn du also 2 SIM-Karten zweier verschiedener Mobilfunk-Provider hast, entspricht das im Festnetzbereich zwei Direkanschluessen bei verschiedenen Teilnehmernetzbetreibern.


Bzgl. deiner Idee eines gemeinsamen Inkassounternehmens der alternativen Verbindungsnetzbetreiber, das auch die Rechnungsstellung uebernimmt, noch einige Anmerkungen:

- Realisierungschancen nicht sehr hoch (gibt es AFAIK noch nirgends)

- Kartellamt? Gesetzliche Regelung deshalb notwendig?

- trotzdem unbequemer für den Kunden: er hat mindestens 2 Rechnungen.

- 0190-0 anmeldefrei dann tot?

- gesetzliche Regelung wie in AT: Mitteilungspflicht des ILEC DTAG an alternative Anbietern betr. Rechnungsanschrift eines Telefonanschlusses, damit anmeldefreies Call-by-Call weiter funktioniert?

So long.
fruli
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[1.1.1.1] ezc antwortet auf fruli
19.02.2003 11:12
Benutzer fruli schrieb:

Beim Mobiltelefonieren ist die fallweise (Call-by-Call) oder dauerhafte Betreiberauswahl (Preselection) pro Telefonanschluß = SIM-Karte auch nicht vom Gesetzgeber reguliert.

Die SIM-Karte im Mobilfunkbereich entspricht i.ü. einem Direktanschluß im Festnetzbereich.

Wenn du also 2 SIM-Karten zweier verschiedener Mobilfunk-Provider hast, entspricht das im Festnetzbereich zwei Direkanschluessen bei verschiedenen Teilnehmernetzbetreibern.

Klar, in gewissem Sinn habe ich Äpfel mit Birnen verglichen. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass die meisten ja bisher schon mehrere Rechnungen haben und es auf eine mehr oder weniger ja wohl kaum ankommt. Beim Handy stört's anscheinend keinen. Und mehrere Buchungen auf dem Konto sollten auch nicht stören - wer schaut denn beim Telefonieren auf jeden Cent, zahlt aber beim Konto noch für jede Buchung extra?

Bzgl. deiner Idee eines gemeinsamen Inkassounternehmens der alternativen Verbindungsnetzbetreiber, das auch die Rechnungsstellung uebernimmt, noch einige Anmerkungen:

- Realisierungschancen nicht sehr hoch (gibt es AFAIK noch nirgends)

Sicher sind die Realisierungschancen gering, solange keine Notwendigkeit besteht, d.h. solange die Telekom abrechnen muss. Aber es wäre eine denkbare Alternative, die übrigens die Dominanz der Telekom eher verringern als stärken würde.


- Kartellamt? Gesetzliche Regelung deshalb notwendig?

Weiß ich nicht, glaub ich aber nicht. Bisher beauftragen ja auch alle die gleiche Firma (Telekom) mit der Abrechnung.

- 0190-0 anmeldefrei dann tot?

Das ist ein Spezialfall, ich dachte eher an 010xx. Ich persönlich würde ggf. 0190-0 nicht nachweinen, aber andere mögen das anders sehen.


- gesetzliche Regelung wie in AT: Mitteilungspflicht des ILEC DTAG an alternative Anbietern betr. Rechnungsanschrift eines Telefonanschlusses, damit anmeldefreies Call-by-Call weiter funktioniert?

Naja, warum? Es würde doch genügen, wenn der Anwender sich einmal bei der Abrechnungsstelle anmeldet und dann mit 20 oder 50 verschiedenen Anbietern telefonieren kann.

Ich weiß, manchen ist das zuviel Aufwand. Aber so schlimm ist's nun auch wieder nicht. Ich hab mich neulich sogar für Internetzugang extra wo angemeldet - und bekomm da auch eine eigene Rechnung. Stört mich aber nicht.

Aber offensichtlich sind hier die Präferenzen verschieden. Die einen möchten alles in einem Paket, die andern machen wegen jedem Cent, den man irgendwo sparen kann, gleich einen zusätzlichen Vertrag. Entsprechend wird auch die Bequemlichkeit der einheitlichen Rechnung mal höher, ma weniger hoch eingeschätzt. Ich meine aber, wer sich so intensiv mit Tarifen, Abrechnungsbedingungen (und deren häufigen Änderungen) auseinandersetzt, wie viele Teilnehmer in diesem Forum, der wird auch eine (nicht 20!) Rechnung mehr verkraften.