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eigenwirtschaftlicher Ausbau = Monopol ?


22.10.2023 11:15 - Gestartet von trzuno
Gibt es bisher eine Verpflichtung dazu sein Netz dem Wettbewerb zu öffnen, wenn man eigenwirtschaftlich ausbaut?

Wenn Nein, dann ist das so gebaute Netz ein Monopolnetz.
ggf. bietet der Netzbetreiber freiwillig Vorleistungen an, aber ggf. nicht für jeden Wettbewerber, sondern nur für bestimmte Kooperationspartner.
Ansonsten kann es dort Wettbewerb nur geben, wenn ein Wettbewerber sein eigenes Netz baut.

Falls freiwillig oder durch Pflicht Vorleistungen angeboten werden, dann ist noch die Frage welche Leistung angeboten wird und ob die dafür verlangten Preise auch entsprechend unterhalb der Endkundenpreise des Netzbetreibers liegen. Ohne regulierten Zugang ist das nicht selbstverständlich.
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[1] Neue Netzbetreiber setzen nur auf sich selbst
Blue_Fire antwortet auf trzuno
22.10.2023 12:10
Die deutsche Glasfaser und NetCologne haben jetzt mit Open Access ganz erfolgreich sich aufgestellt. Ebenso die Glasfaser Nordwest und M-net. Überall wo Regionalanbieter andere reinlassen siehst du Erfolgsgeschichten. Das sind die Anbieter die führend im Markt sind, besonders auch Wilhelm Tel ist hier als positives Beispiel zu nennen.

Ja im ersten Moment verdienst du weniger aber nein im zweiten Moment hast du eine Relevanz für die Kunden geschaffen. Auch für die Kunden anderer Betreiber und wenn sie erstmal auf deinem Netz sind kannst du sie auch für dich gewinnen. wenn sie nicht an deinem Netz hängen ja dann kämpfst du gegen Windmühlen.

Weißt du Alternative Netzbetreiber könnten mit Open access so Kasse machen und 30-40% Netz Auslastung mehr rein holen!!!

Einzig die Telekom hat die Behörde zumindest drohend im Nacken, entsprechend entstehen einfach freiwillige Open Access agreements.

Ich verstehe diese neuen Netzbetreiber nicht, realistisch ist es einfach dass man bis zu 40% im Ort über die Eigenmarke erreicht. In Ausnahmefällen in besonders schlecht versorgten Orten, auch mehr in gut versorgten Orten mit dsl-100/250 oder Gigabit Kabel bzw beides, kannst du einfach nicht mit mehr als 40% auf dem neuen FTTB/H Netz rechnen.

Das ist einfach eine realistische Menge an Kunden die eine Eigenmarke neu aufgestellt seitens Stadtwerke, seitens neuer Netzbetreiber, an Anteil bekommt!!!

Ab 40% ist so etwas kostendeckend. Und wenn mit Open Access bis zu 70% Netzauslastung geschafft werden, perspektivisch über die nächsten 2 Jahre, dann ist das gut.

Jeder Open Access Kunde, bringt immer noch die Basismiete ein, und jeder eigene Kunde bringt natürlich den Maximalbetrag ein. Wo die ganze Masche bei dir bleibt.

Die nächsten 30 bis 40% kommen dann über Open Access rein sei es eins und eins, sei es Vodafone, sei es O2 Telefonica oder andere.

Eine Telekom selbst hat ohne Open Access auch nur maximal 40% Marktanteil irgendwo. Dort wo sie nur DSL liefert und es kein Kabelnetz gibt, auch mal mehr. Aber gerade dort wo kein Kabelnetz liegt, wird Glasfaser noch eher genommen.

In dreifach versorgten also VDSL+HFC und FTTH Orten, wo die Telekom kein FTTH sondern nur VDSL bietet. Da ist es einfach auch nicht so riesig ihr Marktanteil! Ist zwar das härteste Pflaster... aber Es wäre für die Open Access anbietenden Glasfasernetze also die absolute Mehrheit an Kunden. Wenn die Carrier ja nicht mehr über das Telekom Netz gehen würden, sondern über das Netz des jeweiligen lokalen glasfasernetzbetreibers, dann wäre die Telekom auf ihrem Netz alleine! Die Carrier haben es in der Hand.

Ich kann mir nicht vorstellen dass die kupfernetze bei einer Auslastung von maximal 25% noch wirtschaftlich sich betreiben lassen. VDSL das muss so das Minimum sein was die brauchen. Bei Kabel HFC ist das noch schlimmer weil so hohe Stromkosten.
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[2] Wechseler antwortet auf trzuno
23.10.2023 15:03
Benutzer trzuno schrieb:
Gibt es bisher eine Verpflichtung dazu sein Netz dem Wettbewerb zu öffnen, wenn man eigenwirtschaftlich ausbaut?

Nein.

Falls freiwillig oder durch Pflicht Vorleistungen angeboten werden, dann ist noch die Frage welche Leistung angeboten wird und ob die dafür verlangten Preise auch entsprechend unterhalb der Endkundenpreise des Netzbetreibers liegen. Ohne regulierten Zugang ist das nicht selbstverständlich.

Die Telekom bietet auf Glasfaser Tarife zwischen 48 € (50/10 Mbit/s, 12 Monate Vertragslaufzeit) und 80 € (1000/200 MBit/s, 24 Monate Vertragslaufzeit) monatlich an. (Beide Tarife sind nur ohne jegliche Rabatte erhältlich.)

Die nicht regulierten und nicht veröffentlichten Vorleistungspreise sind natürlich so kalkuliert, dass die Endkundenpreise eines Wiederverkäufers trotzdem in etwa dieser Höhe liegen.

Die Frage, ob ein beliebiger Privathaushalt bereit ist, für ein Festnetzangebot derartig hohe Entgelte zu entrichten, kann ich klar negativ beantworten. Das sind Monopolrenditen.