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Kann man so machen - muss man aber nicht


13.09.2023 19:23 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 13.09.2023 19:35
Damit kommt die BNetzA den drei großen Netzanbietern sehr entgegen. Jahrelang haben sie darum geworben. Diese drohende Auktion hätte zumindest im 800 MHz Band sehr hohe Preise erzielt und wäre durch die Decke gegangen.

Denn die drei bestehenden Anbieter haben da sehr viel reininvestiert und Newcomer 1&1 braucht es auch und dann würden wieder Milliarden fällig und 2 müssten mit nur 5 MHz nach Hause gehen.

Wird der Verzicht auf eine Auktion aber zu besseren Preisen und Netzleistungen führen? Ich wäre mir da nicht so sicher. O2 und VF fahren die Investitionen ins Netz (CapEx) gerade wieder runter und 1&1 kommt nicht auf die Beine. Nur die Telekom klotzt, nimmt es aber auch reichlich von den Kunden.

Der Deal würde zunächst Telefonica, Vodafone und Telekom viel Geld für Lizenzen sparen. Nur stecken sie das dann auch ins Netz oder in günstigere Preise? Oder in höhere Dividenden für ihre Muttergesellschaften? Sehr fraglich.

Man sollte sich als Staat da so teuer wie möglich verkaufen und bei Vergabe die Netzauflagen so streng wie möglich machen. Nicht nur ein Betreiber, sondern alle 3 (über Roaming 4) müssen praktisch alles abdecken. Und keine Widerrede, es sei da oder dort unwirtschaftlich.

Bisher fehlen laut BNetzA in Deutschland immer noch 10.000 qkm Fläche als Funkloch - aber eben die 6-fache Fläche davon, wo nicht alle 3 (4) Anbieter funken. Das muss enden. Könnte es auch, wenn die Betreiber zu mehr Kooperation verpflichtet werden würden. Das kann Roaming, Sharing, Mastnutzung etc. sein.

Auch muss man dann die MIG in Frage stellen, die bis zu 1 Mio € aus Steuergeldern für einen einzigen Mast auf dem Land ausgibt, nachdem die Betreiber sagten, es sei dort unwirtschaftlich selbst zu bauen. Diese Ausrede darf dann nicht mehr gelten.

Die Leistung müsste auch viel genauer überprüft werden. Aiwanger - man kann von ihm halten was man will - lässt in Bayern alle Jahre Rohde&Schwarz Strecken abfahren. Funklöcher müssen Strafen, Konsequenzen und auch Entschädigungen an die betreffenden Kunden zur Folge haben. Auch Überlastungen und längere Störungen. Bisher war das viel zu lasch und die Ergebnisse sind bekannt.

Der Deal könnte aber noch scheitern, denn 1&1 kommt nicht gut dabei weg. Sie sind schlecht gestartet, haben Auflagen verfehlt, müssen Strafen erwarten und haben sich verpflichtet bis 2030 50% der Bevölkerung abzudecken. Ohne Lowband (700-900 MHz) wird das nix. Da könnte Dommermuth wirklich Strafe gegen Ausbauverpflichtung aufrechnen und sich rauskaufen. Denn sonst sehe ich nicht, dass er dem zustimmen kann. 1&1 wäre mit Vodafone verheiratet und kann zwar deren Infrastruktur nutzen, wird aber einzeln bei den Auflagen gerechnet. Das werden sie zu verhindern wissen. Die Vergabe ist noch nicht durch.
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[1] Blue_Fire antwortet auf wolfbln
14.09.2023 17:35
Einfach maximale Ausbau Verpflichtung.
Gerade, wenn das binnen kürzester Zeit passieren muss, wird sich eine Telekom z.B dafür entscheiden müssen Multi Operator core Network mit z.B Vodafone zu machen.

Nur schön harte Versorgungsauflagen werden endlich dazu führen, dass die Anbieter, was sie bisher für unwirtschaftlich gehalten haben endlich überall gleich verfügbar werden. Man kann sich ja auch so einigen, dass für jeden Standort, der andere auch irgendwo einen bekommt. Soll heißen man schließt sich gegenseitig die Funklöcher, in gleicher Anzahl und gleich so die Kosten aus.

Die Dienste Anbieter Verpflichtung muss, wenn sie eingeführt wird, so teuer bleiben, dass die Investitionen angemessen entlohnt werden. Oder es muss eine Art Kopplung geben, wenn derjenige Anbieter der rein möchte, ein Glasfasernetz besitzt, muss dieser dieses ebenso günstig aufmachen.

Ich finde den Verzicht auf die Versteigerung gut, man darf aber nicht die Flinte ins Korn werfen und auf die Branche hoffen und meinen "das wird schon alles." Nein das wird nicht, wenn man die Branche nicht zwingt, wird sie erstmal Dividende abgreifen.

Die MIG Mobilfunk Infrastrukturgesellschaft ist genau richtig. Sie muss dort fördern, wo es wirklich keinen anderen Sinn macht, mitten im Wald!! oder so. Es muss denn zwar auch günstig möglich sein, sich da auf diesen Mast zu mieten bzw. es muss durch die Telco die Investition auch refinanziert werden über 100 Jahre oder so. Der Mast darf nicht nur gefördert werden, sondern alles was darauf an Gewinn erzielt wird, wenn er z.B der DFMG gehört muss an die MIG zurück fließen, um die Investition wieder reinzuholen. Meinetwegen auch über 100 Jahre.
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[2] br403 antwortet auf wolfbln
14.09.2023 20:49
Wäre es denn mit Versteigerung besser geworden? Da wäre dann wieder Ausrede mit den hohen Kosten gekommen...

Ich finde das gut so.
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[3] Mister79 antwortet auf wolfbln
15.09.2023 09:54
Benutzer wolfbln schrieb:

Der Deal könnte aber noch scheitern, denn 1&1 kommt nicht gut dabei weg. Sie sind schlecht gestartet, haben Auflagen verfehlt, müssen Strafen erwarten und haben sich verpflichtet bis 2030 50% der Bevölkerung abzudecken. Ohne Lowband (700-900 MHz) wird das nix. Da könnte Dommermuth wirklich Strafe gegen Ausbauverpflichtung aufrechnen und sich rauskaufen. Denn sonst sehe ich nicht, dass er dem zustimmen kann. 1&1 wäre mit Vodafone verheiratet und kann zwar deren Infrastruktur nutzen, wird aber einzeln bei den Auflagen gerechnet. Das werden sie zu verhindern wissen. Die Vergabe ist noch nicht durch.

Die sind doch nicht die Lösung, die sind grundsätzlich immer das Problem. Versteigerung? Dann wäre Herr D. wieder jeden Tag in den Medien, jeden Tag, wie schlecht es ihm geht, er kein Geld hat um auszubauen, braucht dringend zum überleben All Roaming in the old old Germany.

Der Deal mit Vodafone ist sicher nicht der Beste, könnte ihm aber die Rolle als Kommunikationsunternehmen und Discounter etwas verlängern. Das möchte er doch.

Mit 1 und 1 ist das doch immer so, man macht einen Deal, ist sich einig, geht zum Mittagessen, dreht sich um, sucht Herrn D., der ist plötzlich verschwunden und steht schon wieder vor den Medien wie schlecht es ihm geht und wie man ihn abgezockt hat und was alles verweigert wurde...

Mit dem was zu machen ist wie ein Tanz mit dem Teufel. Selbst wenn du ihm Zugang zum 5G, 6G, 7G jeweils 10 Jahre lang schenkst, ist der noch so dreist und sagt, dass für diesen Zeitraum ja Geld an Ihn gezahlt werden müsste, weil er ja dafür sorgt das die Netze der anderen ausgelastet werden und dafür sollte er bezahlt werden.

Seit der Nummer mit dem Glasfaserausbau in Berlin und der Aufforderung durch die Telekom diesen Tanz gemeinsam zu machen und dem plötzlichen einstellen seiner TV Werbung, ist der Typ für mich durch.