Benutzer Thimen schrieb:
Woran macht sie fest, dass es "in die komplett falsche Richtung" geht?
Ich war 20 Jahre Kunde dieser Bank. Ich kenne sie also noch ziemlich aus ihrer Anfangszeit, wo sie begann, überhaupt erst Fuß zu fassen auf dem deutschen Markt. Als ich Kunde wurde hatte die Bank wohl gerade die Marke von 100.000 Kunden überschritten. Wenn ich mich noch recht erinnere.
Damals gab es einen persönlichen Kundenservice. Kein anonymes Callcenter. In den wenigen Fällen, wo ich mit dem Kundenservice zu tun hatte, bekam ich sofort die passende, die korrekte und dazu auch noch eine schnelle Antwort.
Diese Zeiten sind sehr lange vorbei.
Irgendwann begann man dann alle Kunden ungefragt mit einem Du anzureden. Kann man machen. Muss man sich dann aber auch nicht wundern, dass es sicherlich keine geringe Zahl an Kunden gibt, die darauf sauer reagieren. Zumal es ungefragt passiert. Andere Anbieter fragen deshalb die persönliche Präferenz ab, speichern sie und verwenden sie dann in allen Anschreiben und Newslettern. So etwas geht bei der DKB nicht. Ist wohl zu modern.
Dann stiegen die Kosten. Natürlich ein allgemeines Phänomen. Da bleibt auch diese Bank nicht verschont, dafür habe ich Verständnis. Kein Verständnis habe ich aber dafür, wenn man den Kunden eine kostenfreie Funktion verspricht und nach einem halben Jahr sich nicht mehr an seinen Versprechen erinnert.
Zuvor wurde die Debitkarte eingeführt. Auch im Grunde kein Problem. Machen mittlerweile die allermeisten Banken. Ist aber ein Problem, wenn man im Vorfeld der Umstellung Kunden Dinge verspricht, die eine glatte Lüge sind. Und sich dann wundert, wenn hinterher ein Shitstorm auf den Kundensupport einprasselt.
Schon im Vorfeld bemerkte ich, wie es immer öfters Probleme mit Dingen gab, die nicht dem perfekt auf dem Reißbrett entworfenen Workflow entsprachen. Vor etlichen Jahren zum Beispiel war es eine absolute Katastrophe, wenn jemand heiratete und beide Kunden der DKB waren und dann aus den Einzelkonten ein Gemeinschaftskonto machen wollten. Das war ein verwaltungstechnischer Albtraum. Vielleicht ist es mittlerweile sogar tatsächlich besser geworden. Das mag sogar sein.
Und dann entdeckte diese Bank ESG. Damit ist die Bank nicht allein. Dass ich persönlich das für abartig, extrem gefährlich und menschenfeindlich halte und nichts damit zu tun haben möchte, ist natürlich meine persönliche Entscheidung. Zum Ende hin schien es dann aber, dass diese Bank nur noch ESG, irgendwelche grünen Sachen und natürlich das Duzen und Gendern ihrer Kunden auf der Tagesordnung hatte. Das kann man machen, wenn man ansonsten keine Probleme hat und alles bestens läuft.
Ich sehe für private Girokonten keine bessere Alternative am deutschen Markt.
Wer auf jeden Cent achten muss oder möchte, für den mag diese Aussage tatsächlich stimmen. Da widerspreche ich nicht. Für mich muss eine Bank allerdings mehr bieten als nur auf dem Papier kostenfreie Leistungen. Für mich ist eben auch wichtig, dass ich in den Fällen, wo ich das einmal benötige, schnelle, professionelle und freundliche Ansprechpartner haben, die mir bei einem Problem oder einer Frage weiterhelfen können. Und ich verlange von meiner Bank eben auch Transparenz und Ehrlichkeit. Nichts davon kann ich bei der DKB (mehr) entdecken.
Immerhin bietet die DKB aktuell weiterhin gute Konditionen, zum Beispiel für die Bargeldversorgung und Zahlung in Fremdwährung.
Das stimmt. Keine eigenen Gebühren für weltweite Bargeldversorgung und kein Auslandseinsatzentgelt bei Fremdwährungsbelastungen der Kreditkarte. Immer vorausgesetzt natürlich man ist so genannter Aktivkunde.
Für Kunden, bei denen das der Hauptfokus ihrer Geschäftsbeziehung ist, mag das also absolut ein wichtiges Entscheidungskriterium sein.
Welche Funktionen können das nur sein? Ich vermisse nichts.
Die jetzige App, die meines Wissens immer noch einen Beta Status hat oder zumindest bis vor kurzem hatte, wird bereits seit vielen Jahren entwickelt. Ich weiß nicht, wie lange du schon Kunde bist. Es fing mit einer normalen Beta App an. Gefühlt brauchte es jedes Mal viele Monate bis auch nur eine weitere Grundfunktion in die neue App hinein kam. Das war kein Problem, solange die alte App problemlos funktionierte.
Dann begann man aber zum Beispiel Card Control ausschließlich nur noch in der neun Beta App zur Verfügung zu stellen. Dafür fehlten dann aber Funktionen im Bereich des Depots oder von Lastschriften oder, oder, oder. Kunden waren also gezwungen, beide Apps zu benutzen.
Schau dir vielleicht einmal die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte dieser App an. Dann wirst du glaube ich verstehen was ich und viele andere meinen
Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir die Bank nicht irgendwie schlechtreden. Wenn du mit den angebotenen Leistungen zufrieden bist, freut mich das. Ich war es nicht und bin es nicht und habe die Konsequenzen gezogen. Darüber hinaus bin ich wie gesagt mit dem Fokus der DKB auf ESG absolut nicht einverstanden und möchte mit einer solchen Bank wenn immer möglich keine Geschäfte machen.
Aber auch wenn du mit den Leistung der Bank zufrieden bist ändert es ja nichts daran, wie sich die Bank insgesamt entwickelt hat. Und wie gesagt, ich war da ungefähr 20 Jahre Kunde und habe die Entwicklung von Anfang an miterlebt. Kunden die erst in letzter Zeit zur Bank hinzugekommen sind, kennen die Situation natürlich nicht anders und mögen sie deshalb auch anders einschätzen. Das ist mir bewusst.