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5G braucht kein Discounter


11.06.2023 18:16 - Gestartet von rolf_berg
Wäre ich Netzbetreiber, ich würde meinen eigenen Prepaidkunden und erst recht den Konkurrenten keinen Zugang zu 5G gewähren. Wozu auch? Dem normalen 0815-Kunden genügt 4G völlig. Und selbst 4G ist für diese preissensiblen Kunden meist stark ausgebremst. Fürs Smartphone reichen auch 25 Mbps völlig. Das ist immer noch schneller als der heimische DSL-Anschluss der meisten Kunden.

Die Kunden, die bereit sind, erheblich mehr zu bezahlen und so den Netzausbau finanzieren, sind oft Geschäftskunden oder weniger preissensible Privatkunden. Dass man für diese einen Benefit benötigt, um die höheren Preise zu rechtfertigen, ist doch klar. Nur sie bekommen 5G, oft unlimitiert. Würde man das allen zur Verfügung stellen - insbesondere des Discountern - wäre der Anreiz für teurere Tarife weg. Das mögen sich Serviceprovider wünschen, aber es ist unverschämt. Natürlich machen da die Netzbetreiber nicht mit.

Anders sah es noch mit VoLTE und VoWiFi aus. Da hatten natürlich alle Kunden ein berechtigtes Interesse dran, als UMTS abgeschaltet wurde. Das haben die Netzbetreiber aber dann auch für alle geöffnet.

Ich hab ne Fraenk-Prepaidkarte der Telekom. Durch Empfehlungen habe ich für die 10€ mtl. inzwischen 20 GB. Mehr als ich benötige. Und die 25 Mbps genügen mir auch.
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[1] wolfbln antwortet auf rolf_berg
11.06.2023 19:21

einmal geändert am 11.06.2023 19:24
Benutzer rolf_berg schrieb:
Wäre ich Netzbetreiber, ich würde meinen eigenen Prepaidkunden und erst recht den Konkurrenten keinen Zugang zu 5G gewähren. Wozu auch? Dem normalen 0815-Kunden genügt 4G völlig. Und selbst 4G ist für diese preissensiblen Kunden meist stark ausgebremst. Fürs Smartphone reichen auch 25 Mbps völlig. Das ist immer noch schneller als der heimische DSL-Anschluss der meisten Kunden.

Die Kunden, die bereit sind, erheblich mehr zu bezahlen und so den Netzausbau finanzieren, sind oft Geschäftskunden oder weniger preissensible Privatkunden. Dass man für diese einen Benefit benötigt, um die höheren Preise zu rechtfertigen, ist doch klar. Nur sie bekommen 5G, oft unlimitiert. Würde man das allen zur Verfügung stellen - insbesondere des Discountern - wäre der Anreiz für teurere Tarife weg. Das mögen sich Serviceprovider wünschen, aber es ist unverschämt. Natürlich machen da die Netzbetreiber nicht mit.

Anders sah es noch mit VoLTE und VoWiFi aus. Da hatten natürlich alle Kunden ein berechtigtes Interesse dran, als UMTS abgeschaltet wurde. Das haben die Netzbetreiber aber dann auch für alle geöffnet.

Ich hab ne Fraenk-Prepaidkarte der Telekom. Durch Empfehlungen habe ich für die 10€ mtl. inzwischen 20 GB. Mehr als ich benötige. Und die 25 Mbps genügen mir auch.

Du meinst also bestimmen zu können, was Kunden reicht oder was sie besser nicht bekommen. 5G nur an Premiumkunden und nicht an die Masse. Das ist weder sozial, noch ökologisch, noch ökonomisch effizient.

Außerhalb von DSS (was eher 4.5G ist) sind die 5G Zellen, über die praktisch 90% des Ausbaus geht, vertraut man Teltarifs wöchentliche Liste, praktisch leer. Sowohl das Lowband n28 (700 MHz) als auch Highband n78 (3500 MHz) ist gähnend leer. Nicht mal 10% der Daten im mit n78 gut ausgebauten Berlin laufen über 5G, fast alles über 4G.

Das führt zur absurden Situation für die Netzbetreiber, weitere 4G Bänder am Sender aufzuschalten, wobei 5G vom gleichen Mast leer vor sich hindämmert. Oder sie müssen weiter verdichten mit 4G Basisstationen, was noch teurer ist.

Das soll sich lohnen, heute noch in veraltete LTE-Technik zu investieren? So wie o2 noch 2018 etwa 3G neu gebaut hat, um es 3 Jahre dann später endgültig abzuschalten.

Es macht einfach netzökonomisch keinen Sinn jetzt noch viel in 4G zu stecken. Die Diensteanbieter (Provider) kriegen 4G zum Fraß vorgeworfen, was immer mehr voll läuft. So kommen wir endlich mal auf international vergleichbare Preise für mobiles Internet von 0,50€/GB in größeren Paketen, aber eben nicht mit 5G wie im Ausland.

Sicher wird 4G noch länger bleiben als 2-3G, aber die Zukunft liegt in 5G. Die Masse hat noch nicht die Hardware, aber auch nicht die Tarife die da reinkommen.

So verstopft sie 4G und auf Volksfesten oder bei Großevents ist längst schon 5G notwendig, um ein Kurzvideo zu posten. Im Billig-Ausland kann man sehen, wozu das führt: 4G läuft voll und 5G steht hoffentlich bereit vom Sender, Handy und Tarif - denn sonst geht nix mehr (wie all-sommerlich an der polnischen Ostseeküste. Hier ist 5G zu spät gestartet und 4G komplett dicht).

Man kann ja die Tarife abwerten auf max. 15, 25 oder 50 Mbit/s. Das ist völlig OK für die Budgetklasse. Was nicht OK ist, ist die Beschränkung auf LTE ohne 5G. Das ist doch egal, in welchen Netz die Leistung erbracht wird.

Telekom und Vodafone erklären selbstherrlich, sie wollten ihre Premiummarke nicht mit gedrosselten Tarifen beschädigen. OK, kann man verstehen. Dann kann man aber 5G in die Budgetmarken frænk, Simon und Congstar geben, jeweils mit den Limits.

So wird die 5G Penetration in Deutschland lange auf sich warten lassen. Große Vorteile bietet 5G nicht für Normales. Die Nachteile sind neue Geräte und überteuerte 5G Verträge.

Besonders zweifelhaft ist die Ausbaupolitik von Telefonica. In ihrer Standardkonfiguration auf dem Land ist jetzt n28, was meist in B20 ankert. Damit könnten sie theoretisch eine überlastete B20 Zelle entlasten. Aber nur theoretisch. Denn 80% der 5G Handys kann die Kombi nicht und damit nichts entlasten. Trotzdem werden die technischen 100 Mbit/s für die Abdeckungsvorschrift erreicht. Und indem o2 an manchen Standorten das Vollaufen von LTE geradezu provoziert, kann man Taktik dahinter vermuten. 1&1 bekommt o2-Roaming in 4G, nicht aber 5G. Sie machen genau diesen Ausbau, um sich den vermeintlichen neuen Konkurrenten (der 1 von 4 Kunden im o2- Netz ausmacht) vom Hals zu halten.
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[1.1] maniacintosh antwortet auf wolfbln
12.06.2023 18:52
Benutzer wolfbln schrieb:

Du meinst also bestimmen zu können, was Kunden reicht oder was sie besser nicht bekommen. 5G nur an Premiumkunden und nicht an die Masse. Das ist weder sozial, noch ökologisch, noch ökonomisch effizient.

Wenn der Kunde meint 5G zu brauchen, wird er einen Tarif mit 5G buchen. Wenn ihm billig wichtiger ist, nimmt er halt etwas ohne 5G. Freie Wahl.

Es macht einfach netzökonomisch keinen Sinn jetzt noch viel in 4G zu stecken.

Die Masse hat noch nicht die Hardware, aber auch nicht die Tarife die da reinkommen.

Naja ohne entprechende Hardware braucht die Masse auch keine 5G-Tarife, sie könnten es ja eh nicht nutzen. Wenn die Masse die Hardware nicht hat, würde das 4G-Netz ja selbst mit 5G in den Billigtarifen volllaufen und müsste ausgebaut werden oder würde die Kunden trotz 5G im Tarif ausbremsen.

So verstopft sie 4G und auf Volksfesten oder bei Großevents ist längst schon 5G notwendig, um ein Kurzvideo zu posten.

Wären alle auch im 5G würde auch in 5G nix mehr gehen, das wäre dann auch überlastet.
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[1.2] berndmobile antwortet auf wolfbln
15.06.2023 11:43
Ich lese gerade den Thread und frage mich was im Grunde die Diskusion soll? Es hört sich hier an von massiv schwerabhängige Smartphonenutzer.

Erstmal wer auf Events geht egal welcher Art muss damit rechnen das es zu Überlastungen kommt, egal welches Netz es nun ist, ob 4G oder 5G. Ob jetzt 4G voll ist weil dann 5G gesperrt ist für die meisten oder wenn beides frei wäre für alle, würde dies ein Unterschied machen bei solchen Events? Wäre beiden Netze nicht im Endeffekt an einer (Glasfaser)Leitung angeschlossen? Meint ihr die Betreiber legen 2 Leitungen hin? Im Endeffekt wäre beide Netze anhand der Zugangsleitung begrenzt.

Zweitens was ich hier im ganzen Thread immer hörte war von den Preisen was die Anbieter verlangen ABER NIE was die Betreiber an Kosten für die Errichtung usw investieren müssen, Genehmigungsverfahren, Gutachter, Widerstand, und viele viele weitere Akteure die Geld kosten, unter anderem nicht zu vergessen: Miete und Nebenkosten. Besonders diese sind in Deutschland sehr hoch, ein Beispiel auf unserem Dach ist eine Vodafone Basisstation, mein Vermieter bekommt für diese Vermietung knapp 500 Euro Kaltmiete, die Nebenkosten für Strom habe ich im Jahr 2019 auf knapp 800 - 1200 Euro im Monat geschätzt. Der Stromzähler hängt von Vodafone im Keller und man sieht wie das Rad läuft. Alleine auf dem Dach haben sie über 10 Kasten hängen und einen Serverraum. Aber dann sollen dann die Anbieter für Ramschpreis an die Serviceprovider verkaufen? Ich denke wer nicht bereit ist für bestimmte Service zu zahlen sollte dann net Zuviel meckern das man es nicht bekommt. Acht die Nachfrage beim Vodafone Personal vor Ort ergab das die besagte Vodafone Station an einer Vollglaseranbindung verfügt und nicht an zwei. Die Server im Serverraum vermitteln die Kapazitäten. Und dieser Standort ist auch als Grundstation für andere Stationen. Es werden 3 weitere Standorte per Funk angebunden. Im Jahr 2017 wurde die Station von Kabelanschluss/DSL-Mix auf Glasfaser umgestellt durch ein Inexio Anschluss.

Nun rechnet mal die Kosten alle zusammen für eine Region, Frequenzauktionen etc. zusammen und dann fragt euch warum ist es in Deutschland das Mobilfunk zu teuer ist, im übrigen wird der Internet Zugang oft von anderen Anbieter realisierte.

Im Großen und Ganzen sollte man mal untersuchen wie groß die Sucht aufs Smartphone ist und man sollte sich öfters mal in Verzicht üben Nuss net das ganze Netz voller Sinnlos Videos vollstopfen, es spart Bandbreite und Datenvolumen. Denn das nutzen dieser Technik ist schon extrem in Sucht übergegangen. Ich werde heute schon dumm angemacht wenn ich nicht nach 1 bis 2 Stunden antworte per WhatsApp und co. ;)

Besonders im letzteren sollte man Anfangen an sich zu arbeiten!!!!