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Viel zu spät angefangen.


01.03.2023 21:20 - Gestartet von HabeHandy
1&1 hat erst 16 Monate vor Ablauf der Frist den Auftrag zum Netzausbau an Rakuten vergeben. Erst 13 Monate vor Ablauf wurde Vantage Towers als Standortbetreiber ausgewählt.

Richtig wäre es bereits 2019 die Verträge mit Standortbetreibern zu machen und geeignete Standorte (eigene Glasfaser in der Nähe) zu reservieren und erstmal auf Fixed Wireless (& klassische SRAN) zu setzen und parallel den nat. Roamingvertrag mit O2 auszuhandeln. Stattdessen war man während den Verhandlungen völlig untätig (steht sogar im Geschäftsbericht) und hat erstmal das Ergebnis der Verhandlungen abgewartet.

1&1 muss den Netzbau mit Standortbetreibern, Bundesnetzagentur, Rakuten, Versatel & Antennenbaufirmen koordinieren. Ohne auch nur eine Antenne aufzustellen ist man Monate beschäftigt die passenden Standorte zu finden und zu reservieren.

In den 30 Monaten nach der Aktion hat sogar Vodafone zahlreiche 5G n78 Standorte geplant, Genehmigungen beantragt und damit die Standorte blockiert. Telefonica hat bereits 2.459 Standorte mit n78 aktiv.
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[1] Netzprofi antwortet auf HabeHandy
02.03.2023 10:46
Benutzer HabeHandy schrieb:
1&1 hat erst 16 Monate vor Ablauf der Frist den Auftrag zum Netzausbau an Rakuten vergeben. Erst 13 Monate vor Ablauf wurde Vantage Towers als Standortbetreiber ausgewählt.

Richtig wäre es bereits 2019 die Verträge mit Standortbetreibern zu machen und geeignete Standorte (eigene Glasfaser in der Nähe) zu reservieren und erstmal auf Fixed Wireless (& klassische SRAN) zu setzen und parallel den nat. Roamingvertrag mit O2 auszuhandeln. Stattdessen war man während den Verhandlungen völlig untätig (steht sogar im Geschäftsbericht) und hat erstmal das Ergebnis der Verhandlungen abgewartet.

1&1 muss den Netzbau mit Standortbetreibern, Bundesnetzagentur, Rakuten, Versatel & Antennenbaufirmen koordinieren. Ohne auch nur eine Antenne aufzustellen ist man Monate beschäftigt die passenden Standorte zu finden und zu reservieren.

In den 30 Monaten nach der Aktion hat sogar Vodafone zahlreiche 5G n78 Standorte geplant, Genehmigungen beantragt und damit die Standorte blockiert. Telefonica hat bereits 2.459 Standorte mit n78 aktiv.

Anstatt von Anfang an auf die klassische Standortakquisition zu bauen (zumindest parallel zu anderen Bemühungen), hat man bei 1&1 ständig davon geträumt, jemanden zu finden, der mehrere tausend Standorte auf dem Silbertablett präsentiert. Dazu wurden in viele Richtungen Verhandlungen geführt (DFMG, ATC, Vodafone/Vantage etc.).

Diese Wunschvorstellungen sind jedoch nicht in Erfüllung gegangen und werden auch in Zukunft nicht umsetzbar sein, denn man hat hier u. a. die Rechnung ohne die Standortvermieter gemacht, die in der Regel nicht so einfach gewillt sind, einen zweiten Netzbetreiber auf ihr Objekt zu lassen. Schon gar nicht für lediglich ein paar hundert EUR mehr Miete im Jahr.

Teure, teilweise branchenfremde Beratungsunternehmen hat es gefreut. Diese haben sich mit ihrer (Fehl-)Beratung eine goldene Nase verdient.

Auch hat man sich bei 1&1 den technischen Aufbau eines Mobilfunknetzes offenbar zu einfach vorgestellt. Aber es ist eben doch etwas anderes, ob man "nur" ein Kabel ins Gebäude legen muss oder auf dem Dach einen Antennenträger errichtet, mit allen baulichen, statischen und behördlichen Vorgaben.

Inzwischen hat man in dieser Hinsicht bei 1&1 (zwangsweise) einiges dazugelernt. Doch die verplemperte Zeit lässt sich nicht mehr einholen. Das nun auf den "Ausbaupartner" zu schieben, ist etwa so, als würde man zu seinem Chef sagen "Ich kann heute nicht zur Arbeit kommen, weil die S-Bahn ausgefallen ist".

Es bleibt abzuwarten, wie lange Herr Dommermuth sich das Ganze noch antun möchte. Jetzt hat man ja den ehemaligen Vodafone-Deutschlandchef als Berater eingekauft (ist bestimmt auch nicht ganz billig). Dabei hätte man ja nur mal genauer hinsehen müssen, wo Vodafone/Vantage heute steht, um abschätzen zu können wie erfolgversprechend diese Beauftragung sein kann.