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Das Zeitfenster für den günstigen Festnetzausbau ist zu.


24.02.2023 23:12 - Gestartet von Wechseler
Als Schmalband der Stand der Dinge war, wäre die richtige Zeit für den Überbau mit GPON gewesen. Auch gegen simples G.dmt ADSL und DOCSIS 1.0/2.0 hätte man die Glasfaser mit 2.5 Gbit/s noch prima positionieren können. Der Mobilfunk wechselte gerade in die dritte Generation mit 384 kbit/s und Tiefbau war günstig.

Das war die Situation 2003. Jetzt ist es 20 Jahre später.

Tiefbau ist nicht mehr so günstig wie 2003. Jeder, der damals gebaut hat, profitiert jetzt von den Leitungen, die schon im Boden liegen. Der Mobilfunk ist omnipräsent geworden (außer in Deutschland), 4G liefert 100 Mbit/s und 5G Gigabit/s.

Zumindest im Privatkundengeschäft mit Standardprodukten liegt der Peak des Festnetzes hinter uns. Ganz egal wie viel man noch baut, die festen Anschlüsse werden immer unwichtiger. Die durchschittliche Haushaltsgröße sinkt beständig: 75 % der Privathaushalte sind solche mit maximal 2 Personen und entsprechend geringem Bandbreitenbedarf, die Hälfte davon sind Einpersonenhaushalte, die sich problemlos komplett über Mobilfunk versorgen können. (Das ist eine tarifliche Frage, keine technische mehr.)

Niemand wird bereit sein, Preise jenseits der 100 € monatlich zu bezahlen, mit denen sich ein heute komplett neu gebautes Glasfasernetz für kleine Betreiber wirtschaftlich betreiben ließe. Schon gar nicht Einpersonenhaushalte (und das sind fast die Hälfte). Das Erlöspotential liegt bei 8 € monatlich pro Nutzer, darüber läuft es nicht.

Deshalb kommt es jetzt zu Marktaustritten von Glasfaserunternehmen: Der Zug fürs Festnetz ist einfach abgefahren, staatliche Fördermittel hin oder her. Deshalb erreicht man auch keine 30 % Anmeldequoten mehr.
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[1] nurmalso antwortet auf Wechseler
25.02.2023 16:52
Auf dem Land gibt es weder 1 Personen Haushalte noch funktionierenden Mobilfunk. Ohne den Glasfaserausbau hätten wir gerade mal Telefon, aber kein Internet.
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[1.1] Wechseler antwortet auf nurmalso
26.02.2023 07:46
Benutzer nurmalso schrieb:
Ohne den Glasfaserausbau hätten wir gerade mal Telefon, aber kein Internet.

Bis der Anbieter pleite geht und abschaltet, weil der Betrieb dieses Netzes niemals kostendeckend möglich war.
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[1.1.1] nurmalso antwortet auf Wechseler
26.02.2023 17:20
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer nurmalso schrieb:
Ohne den Glasfaserausbau hätten wir gerade mal Telefon, aber kein Internet.

Bis der Anbieter pleite geht und abschaltet, weil der Betrieb dieses Netzes niemals kostendeckend möglich war.
Schwachsinn, so was gibt es überhaupt nicht
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[1.1.1.1] Wechseler antwortet auf nurmalso
27.02.2023 08:37
Benutzer nurmalso schrieb:
Schwachsinn, so was gibt es überhaupt nicht

Doch, es entstehen durch Förderung gerade Glasfaser-Netze, die eigenwirtschaftlich niemals kostendeckend gebaut und betrieben werden können.
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[1.1.1.1.1] nurmalso antwortet auf Wechseler
27.02.2023 10:35
Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer nurmalso schrieb:
Schwachsinn, so was gibt es überhaupt nicht

Doch, es entstehen durch Förderung gerade Glasfaser-Netze, die eigenwirtschaftlich niemals kostendeckend gebaut und betrieben werden können.

1. Förderung (die Gehört halt initial dazu)
2. Investment eines zunächst exklusiven Anbieters
3. Hohe Beteiligungsquote (meist deutlich mehr als gefordert. Eigenheimbesitzer machen bei so was immer mit.)
Natürlich rechnet sich das.
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[2] Wechseler antwortet auf Wechseler
26.02.2023 07:44
Benutzer Blue_Fire schrieb:
Im geschäftskundenbereich ist Glasfaser auf jeden Fall ein zukunftsmodell.

Gewerbliche Anbieter haben ihre eigenen Glasfasernetze und das schon seit über 20 Jahren, die brauchen keine FTTH-Buden, die jetzt irgendwo mit dem Tiefbau anfangen.

Das was du meinst trifft lediglich auf singlehaushalte, auf ein bis zwei Personen Haushalte zu,

Das sind 75 % der Haushalte!

Aber bereits schon ab der zweiten spätestens der dritten Person wird es auf Festnetz hinauslaufen. Wenn man sich das in einer WG zu dritt teilen kann oder seine Familie führt, dann ist irgendwann sowas kein Problem mehr.

Man kann kann Netz kostendeckend betreiben, das weniger als 25 % der Haushalte brauchen und nutzen.

Mobilfunk braucht auch Glasfaser,

Mobilfunknetzbetreiber haben ihre eigenen Glasfasernetze, die brauchen keine Privatkunden-FTTH-Anbieter, die jetzt irgendwo mit dem Tiefbau anfangen.

Die FTTH-Anbieter, die jetzt anfangen zu sterben, haben nichts mit Gewerbe und Industrie zu tun! Die wollen Standardprodukte an Privatkunden verkaufen.