Thread
Menü

Webradios in Autoradios integrieren


01.02.2023 03:57 - Gestartet von Kedu
einmal geändert am 01.02.2023 03:59
Webradiosender könnten ins Autoradio gleichberechtigt integriert werden, wie UKW und DAB Sender. Das macht aber erst dann Sinn, wenn nicht nur für das Festnetz sondern auch für das Mobilnetz (am besten als Kombi) eine Flat zu erträglichen Kosten zu haben und verbreitet ist.

Ansonsten sollte es nur noch zwei (zur Erhaltung der Konkurrenz) Bundes-Inforedaktionen geben, denen sich die Sendeanstalten gleichverteilt anschließen. Möglicherweise werden hierzu die Redaktionen von ARD-Tagesschau und ZDF-heute eingesetzt und aufs Radio ausgedehnt. Phoenix könnte auch unterstützen. Diese werden durch Lokalredaktionen bei den zuständigen Lokalsendeanstalten ergänzt. Dieses Prinzip könnte auf andere Radiogenres (Jugend, Klassik, Kultur, Middle of the road) ausgeweitet werden, um zukünftigen Gebührenerhöhungen entgegenzusteuern.
Menü
[1] 4G-Freak antwortet auf Kedu
01.02.2023 05:50
Ich höre gern mobil Webradio.
Das klappt deshalb recht gut, weil es außer Dir und mir und ein paar anderen kaum jemand tut.
Würde mobiles Internetradio zu einem Massenphänomen werden, sähe die Sache ganz anders aus. Insbesondere die Einzelzuführung der Streams zum Empfänger ist ein Riesenproblem: 10 Hörer bedeuten eine zehnfache Bandbreite; 100 Hörer eine hundertfache. Bei UKW und DAB gibt ein solches Problem nicht.
Menü
[1.1] Kedu antwortet auf 4G-Freak
05.02.2023 17:45
Benutzer 4G-Freak schrieb:
Das klappt deshalb recht gut, weil es außer Dir und mir und ein paar anderen kaum jemand tut.

Es bräuchte ein neues Protokoll, das auch die Endempfänger also Hörer einbezieht. Ein Datenpaket wird vom Programmbetreiber an zehn Hörer versendet, das nächste Datenpaket an zehn andere usw. Diese Hörer senden sie wiederum an jeweils zehn weitere Hörer, so dass in den folgenden Schritten an 100, 1000, 10000 gesendet wird und sich das Ganze exponentiell verbreitet. Wenn jemand ausnahmsweise ein einzelnes Datenpaket nach zwei Sekunden nicht erhalten hat, ruft er entweder aktiv um Hilfe oder es wird vom Dekompressionsalgorithmus ausgerechnet.. Es müsste daher eine Wiedergabeverzögerung von einigen Sekunden eingebaut werden, um sicherzustellen, dass alle Hörer alle Pakete erhalten haben. Es wird somit auch einige Sekunden beim "Einloggen" dauern, bis der hinzugekommene Hörer ins System integriert wurde. Wie alle Protokolle wird auch dieses anfänglich Optimierungen erfahren, bis die Verzögerung minimiert und der optimale Multiplikator (statt 10) ermittelt ist. Jede Schmarotzer IP, von der wenig, insbesondere nahe null Daten kommen, erhält keine Datenpakete mehr. Mit wenigen Datenpaketen wird in immer länger werdenden Abständen getestet, ob sich der Zustand gebessert hat. Die Rückmeldungen werden im gleichen 10er System zusammengefasst, so dass der Server des Programmveranstalters hierzu nur von 10 Hörerclients kontaktiert wird.

Die c't hat mal ermittelt, dass Fernsehprogramme mit bis zu 25 Sekunden verzögert beim Empfänger ankommen. Man erfährt also durch den WM-Torjubel beim Nachbarn schon früher davon als am eigenen Fernseher. Von daher sind Verzögerungen also nichts Neues.
Menü
[1.1.1] 4G-Freak antwortet auf Kedu
05.02.2023 19:52
Mit flatcast.com und streamerp2p.com gibt es P2P Radio schon seit Jahren. Einen wirklichen Durchbruch hat es aufgrund technischer Schwierigkeiten nie erzielt.
In der Praxis werden die Streams einfach viel zu häufig unterbrochen.
Menü
[1.1.1.1] Kedu antwortet auf 4G-Freak
06.02.2023 16:01
Benutzer 4G-Freak schrieb:
Mit flatcast.com und streamerp2p.com gibt es P2P Radio schon seit Jahren.

Vielen Dank für die interessanten Stichworte. :-) Das werde ich vertiefen.

Spontan könnte ich mir vorstellen, dass es dafür bisher zu wenig User gab, als dass da ein großer Leidensdruck entstehen könnte und das daher nur in Software aber nicht in spezielle Hardware gegossen wurde. Wenn das weltweit von den (ÖR-)Sendeanstalten bis zu den Chipherstellern verfolgt würde, um es zum Standard zu machen, wären die Erfolgsaussichten besser. Auch MP3 hatte seinerzeit mit Kinderkrankheiten begonnen. Die Qualitätsverbesserungen auch durch andere Codecs haben sich insbesondere durch das Gießen in Spezial-Hardware potenziert. Dasselbe gilt für den Video- und Rendererbereich. Es wird aber kein Hersteller einen Chip für eine Minderheit entwickeln und produzieren, der keinen Massenumsatz verspricht.