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Perspektivwechsel


16.01.2023 14:31 - Gestartet von BBKOKO
In den Kommentaren drängt sich teilweise der Eindruck auf, dass MobilfunkNUTZER für das Geschäftsmodell der Anbieter verantwortlich sein sollen.
Dem kann ich nicht zustimmen.
Ein Kommentator kritisierte indirekt das Marktangebot eines italienischen Providers, 200 GB für 9 Euro zu verkaufen.
Warum?
Zum einen funktioniert das Geschäftsmodell, auch im Sinne des Wettbewerbs, zum anderen ermöglicht das Datenvolumen eine funktionale Nutzung der Technologie.
Mag sein, dass in Deutschland aufgebrauchte Daten und damit Technologiebremsen akzeptiert werden. Provider in DE sich (Fake-)5G extra bezahlen lassen, oder sich mit drolligen LTE25 das ist aber kein Normalzustand.
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[1] wolfbln antwortet auf BBKOKO
16.01.2023 19:46

einmal geändert am 16.01.2023 19:51
Benutzer BBKOKO schrieb:
In den Kommentaren drängt sich teilweise der Eindruck auf, dass MobilfunkNUTZER für das Geschäftsmodell der Anbieter verantwortlich sein sollen.
Dem kann ich nicht zustimmen.
Ein Kommentator kritisierte indirekt das Marktangebot eines italienischen Providers, 200 GB für 9 Euro zu verkaufen.
Warum?
Zum einen funktioniert das Geschäftsmodell, auch im Sinne des Wettbewerbs, zum anderen ermöglicht das Datenvolumen eine funktionale Nutzung der Technologie.
Mag sein, dass in Deutschland aufgebrauchte Daten und damit Technologiebremsen akzeptiert werden. Provider in DE sich (Fake-)5G extra bezahlen lassen, oder sich mit drolligen LTE25 das ist aber kein Normalzustand.

Tja, damit war ich wohl gemeint.
Kurz zum Faktencheck: der italienische MVNO Coop Voce der Supermarktkette Coop verkauft tatsächlich schon länger 200 GB mit Voice und SMS Flats für 8,99 € im Monat (nicht 28 Tagen) im Prepaid. Er verkauft dort das TIM Netz.
https://www.coopvoce.it/

Nun, meine indirekte Kritik kommt daher, dass es schon einen Punkt gibt, an dem die Preise nicht mehr nachhaltig sind, spätestens dann, wenn alle Betreiber Verluste machen. Sie können ja auch nicht einfach vom Markt gehen. Dann wird versucht, wie in Spanien, zu konsolidieren oder Preise anzuheben. An dem Punkt sind wir in Deutschland aber ganz klar nicht.

In Italien ist vor ein paar Jahren ein vierter Anbieter nach dem Merger Wind und Tre mit Iliad gestartet, der die Preise runterdrückte. Die 5G Auktion war pro Kunde/SIM dort teurer als bei uns. Folge: jeweils zwei Netzbetreiber kooperien und ihr bauen Netz gemeinsam auf. Auch das wäre eine Idee für Deutschland.

Wir haben aber folgendes Phänomen. Weil die Erlöse aus dem Betrieb so niedrig sind, wird dort kaum mehr investiert. D.h. mit dem stark ansteigenden Datendurchsatz durch die Billigpakete laufen die Netze schnell zu. Das kann man in Spanien, Italien usw. gerade sehen. Und da kommt eine zweite Hürde ins Spiel: man braucht 5G. Ist 5G in Deutschland für Privatanwender bisher nicht so nötig, braucht man es in den Städten von Spanien und Italien in den Städten immer mehr. Die Netzbetreiber geben es aber nur ihren eigenen Kunden, wie bei uns.

Damit werden die Reseller, MVNOs und Sekundärmarken entwertet, was ja auch ihr Ziel ist und müssen daher 4G verramschen. Genau das hat Dommermuth vorausgesehen und als Grund genannt, deshalb besser ein eigenes Netz aufzubauen. Schauen wir mal, ob er es schafft.