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Die Angst


10.10.2022 18:36 - Gestartet von Euripides
Befürchtet Herr Dommermuth seinen eigenen Abstieg, pardon den Abstieg seines Unternehmens-Konglomerates?
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[1] wolfbln antwortet auf Euripides
11.10.2022 11:56

2x geändert, zuletzt am 11.10.2022 12:01
Benutzer Euripides schrieb:
Befürchtet Herr Dommermuth seinen eigenen Abstieg, pardon den Abstieg seines Unternehmens-Konglomerates?

Ich verstehe da Dommermuth vollkommend. Das Wirtschaftsmodell Deutschland basierte auf billiger Energie aus Russland. Das ist jetzt zerstört. Wir können uns etwas neues aufbauen, das dauert aber und ist nicht klar, ob es genau so gut funktioniert.

Es kommt eine Rezession und ich sehe auch nicht, wie wir bestimmte energieintensive Industrien halten können mit allen Subventionen die wir geben können, wenn die Energiekosten in den USA oder der Türkei etwa 1/10 der deutschen sind. Einige Betriebe z.B. in der chem. Industrie werden abwandern.

Dommermuth hat jetzt das Problem, dass er als IT-Anbieter zwar von der Globalisierung profitiert mit chinesischer Hardware und japanischen Know-how, aber er ist stationär auf Deutschland ausgerichtet. Deutschland wird in Zukunft weniger wichtig sein mit geringerer Wirtschaftskraft, da es mittelfristig vom Gaskrieg der Russen besonders betroffen ist und langfristig schon wegen der Demographie weniger Einwohner (und damit Kunden) haben wird. Dazu gehört kein Hellseher, das zu sehen.

Er kann halt mit seinem Konglomerat nicht abwandern und sein Handynetz wo anders bauen, sondern muss das hier machen, wie gerade der Bäcker seine Brötchen unter Preis verkauft oder der Fleischer sein Fleisch. Er kann etwas outsourcen mit Callcenter im Irgendwo, aber die technische Infrastruktur muss hier gebaut werden und die wird immer teurer, schon wegen des abschmierenden Euros. Das ist in diesen Zeiten sicher eine Herausforderung, wenn andere ihren Betrieb gerade abbauen oder schließen.
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[1.1] Wechseler antwortet auf wolfbln
12.10.2022 14:01
Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer Euripides schrieb:
Befürchtet Herr Dommermuth seinen eigenen Abstieg, pardon den Abstieg seines Unternehmens-Konglomerates?

Ich verstehe da Dommermuth vollkommend. Das Wirtschaftsmodell Deutschland basierte auf billiger Energie aus Russland. Das ist jetzt zerstört. Wir können uns etwas neues aufbauen, das dauert aber und ist nicht klar, ob es genau so gut funktioniert.

Herr Dommermuth hat sich mit seiner 5G-Lizenz verkalkuliert. Dabei hat er den Fehler gemacht, Deutschland für ein Industrieland der ersten Welt zu halten und entsprechend viel Geld geboten.

Mal zum Vergleich: Frankreich oder Großbritannien hätte kein staatlicher Akteur die Gaspipelines gesprengt: Warum? Stichwort: "Nuclear Deterrence". Ohne diese bist eben eine Bananenrepublik der dritten Welt, die als Spielball der Großmächte spontan mal ohne Kriegserklärung die Energieversorgung zerbombt bekommt.

Klar kann man auch 5G-Lizenzen in Entwicklungsländern kaufen und damit Geld verdienen, aber dafür zahlt kein Investor in Summe 6,6 Milliarden Euro (über alle Netzbetreiber). Die sind ja nicht beklopt*), die wissen ja, daß sie morgen irgendein Warlord rausschmeißen kann - so wie einer Deutschland mal eben von der Gasversorgung abzuschneidet.

*) "Der Ausdruck 'beklopt' wird im teltarif.de-Forum und beim Frei Sprechen nicht akzeptiert."
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[2] blumenwiese antwortet auf Euripides
11.10.2022 13:47
Benutzer Euripides schrieb:
Befürchtet Herr Dommermuth seinen eigenen Abstieg, pardon den Abstieg seines Unternehmens-Konglomerates?

Ja, natürlich auch. Und mit ihm und anderen dann Millionen von Arbeitsplätzen, Wohlstand und ein anständiges Leben.

Aber wie wir erst am Sonntag sahen, findet genau das die Mehrheit der Deutschen toll.
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[2.1] wolfbln antwortet auf blumenwiese
11.10.2022 21:51

einmal geändert am 11.10.2022 21:54
Benutzer blumenwiese schrieb:
Benutzer Euripides schrieb:
Befürchtet Herr Dommermuth seinen eigenen Abstieg, pardon den Abstieg seines Unternehmens-Konglomerates?

Ja, natürlich auch. Und mit ihm und anderen dann Millionen von Arbeitsplätzen, Wohlstand und ein anständiges Leben.

Aber wie wir erst am Sonntag sahen, findet genau das die Mehrheit der Deutschen toll.


Am letzten Sonntag stand Niedersachsen zur Wahl, nicht die Arbeitsplätze, der Wohlstand oder unser Leben in Deutschland. Es haben auch nicht die Mehrheit der Deutschen gewählt, sondern knapp die Hälfte der Niedersachsen.

Selbst wenn du jetzt das Ergebnis als ein Urteil über die Russland-, Wirtschafts- oder Energie-Politik liest, kann ich daraus nichts neues erkennen. Vielleicht waren ja auch die Argumente der einzigen Partei im Landtag, die sich davon deutlich unterscheidet für die Mehrheit nicht besonders überzeugend. Daraus kann man aber nicht schließen, diese Mehrheit wolle ihren oder unseren Untergang.
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[2.1.1] Cartouche antwortet auf wolfbln
11.10.2022 23:35
Benutzer wolfbln schrieb:

Vielleicht waren ja auch die
Argumente der einzigen Partei im Landtag, die sich davon deutlich unterscheidet für die Mehrheit nicht besonders überzeugend. Daraus kann man aber nicht schließen, diese Mehrheit wolle ihren oder unseren Untergang.

Volle Zustimmung!
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[2.1.2] blumenwiese antwortet auf wolfbln
12.10.2022 06:13
Benutzer wolfbln schrieb:
Es haben auch nicht die Mehrheit der Deutschen gewählt, sondern knapp die Hälfte der Niedersachsen.

Da hast du natürlich vollkommen recht. Ich hätte besser schreiben sollen, die deutliche Mehrheit der Wähler. Aber auch diejenigen, die nicht zur Wahl gegangen sind, haben ja damit zum Ausdruck gebracht, dass sie ganz offenbar nichts an den Verhältnissen ändern wollen. Insofern war meine ursprüngliche Aussage also sicher nicht ganz falsch.

Und natürlich wurde der Landtag in Niedersachsen gewählt und nicht im Bundestag. Auch da hast du recht. Aber die Niedersachsen, die zur Wahl gegangen sind, haben damit ihr gesagt, wie sie in den nächsten Jahren ihr eigenes Land regiert sehen wollen. Und da wurden mit großer Mehrheit genau die Parteien gewählt, die ganz wesentlich für die Lage verantwortlich sind, in der wir uns und damit auch die Menschen in Niedersachsen befinden.

Selbst wenn du jetzt das Ergebnis als ein Urteil über die Russland-, Wirtschafts- oder Energie-Politik liest, kann ich daraus nichts neues erkennen. Vielleicht waren ja auch die Argumente der einzigen Partei im Landtag, die sich davon deutlich unterscheidet für die Mehrheit nicht besonders überzeugend. Daraus kann man aber nicht schließen, diese Mehrheit wolle ihren oder unseren Untergang.

Ja, da gebe ich dir ebenfalls recht. Das ändert aber nichts an meiner Aussage. Die überwiegend große Mehrheit der Wähler in Niedersachsen hat ein weiter so gewählt. Und man schaut sich alleine die Stimmenzuwächse der Partei an, deren führender Kopf im Bund sagt, dass er mit Deutschland nichts anzufangen weiß. Gut, außer natürlich das Ministergehalt zu kassieren. Damit weiß er natürlich schon etwas anzufangen.
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[2.1.2.1] helmut-wk antwortet auf blumenwiese
14.10.2022 15:31
Benutzer blumenwiese schrieb:
Und natürlich wurde der Landtag in Niedersachsen gewählt und nicht im Bundestag. Auch da hast du recht. Aber die Niedersachsen, die zur Wahl gegangen sind, haben damit ihr gesagt, wie sie in den nächsten Jahren ihr eigenes Land regiert sehen wollen. Und da wurden mit großer Mehrheit genau die Parteien gewählt, die ganz wesentlich für die Lage verantwortlich sind, in der wir uns und damit auch die Menschen in Niedersachsen befinden.

Und war wäre die Alternative? Die Landesverräter wählen, die wollen, dass wir vor den FaschiZten kapitulieren?

Und man schaut sich alleine die Stimmenzuwächse der Partei an, deren führender Kopf im Bund sagt, dass er mit Deutschland nichts anzufangen weiß.

Na ja, einige kümmern sich um Deutschland, andere um das Überleben der Menschheit.