Thread
Menü

Kein Thema


18.08.2022 12:59 - Gestartet von Szintagmariot
einmal geändert am 18.08.2022 13:00
Ich habe Girocards nie verstanden. Warum beantragt man nicht sofort eine MC oder Visa?
Menü
[1] machtdochnichts antwortet auf Szintagmariot
18.08.2022 13:58

einmal geändert am 18.08.2022 14:35
Benutzer Szintagmariot schrieb:
Ich habe Girocards nie verstanden.

Ich fürchte, du hast noch mehr nicht verstanden. :-(
In dem Artikel geht es nicht um Girocards, auch nicht um MC oder Visa.


Warum beantragt man nicht sofort eine MC oder Visa?

Warum sollte man?

Wenn man sich abhängig machen will von amerikanischen Finanzdienstleistern wäre das ein Plan. Wie gut einseitige Orientierung funktioniert, sehen wir gerade am Gasmarkt.

Gerade in der sich heute schnell entwickelnden Zeit halte ich es für wichtig, sich auch über Finanzdinge umfassend zu informieren.
Allerdings ist dieses Forum zur Vermittlung von Grundkenntnissen eher ungeeignet.
Menü
[1.1] Von Thema und Rhema
little-endian antwortet auf machtdochnichts
18.08.2022 20:07
Da muss man dann doch beispringen:

Benutzer machtdochnichts schrieb:

Ich fürchte, du hast noch mehr nicht verstanden. :-(

In dem Artikel geht es nicht um Girocards, auch nicht um MC oder Visa.

Naja, die Girocard wird in dem Artikel mehrfach erwähnt, insofern geht es natürlich unter anderem auch um sie, auch wenn hier kaum von einer schwerpunktmäßigen thematischen Einbettung die Rede sein kann.


Warum beantragt man nicht sofort eine MC oder Visa?

Warum sollte man?

Extra beantragen würde ich eine Karte mit Girocard-System auch nicht, schon gar nicht gegen Entgelt, doch sie kann bei den Ewiggestrigen, die eben bis heute nicht mal MC/VISA (bei Amex sieht es teilweise noch trauriger aus) nehmen, (leider) durchaus nützlich sein.
Menü
[1.1.1] sushiverweigerer antwortet auf little-endian
18.08.2022 23:29
Benutzer little-endian schrieb:

Extra beantragen würde ich eine Karte mit Girocard-System auch nicht, schon gar nicht gegen Entgelt, doch sie kann bei den Ewiggestrigen, die eben bis heute nicht mal MC/VISA (bei Amex sieht es teilweise noch trauriger aus) nehmen, (leider) durchaus nützlich sein.

Was hat das mit "ewiggestrig" zu tun? Die Girocard ist eine deutsche "Erfindung" und vor allem KEINE Kreditkarte, sondern eine Debitkarte.

Die Anforderungen an eine Kreditkarte sind wesentlich höher (Volljährigkeit, gute Bonität), die Girocard bekommen auch schon Minderjährige und Personen mit schlechter Bonität.

Die Nachfolger der Girocard stehen allerdings schon bereit zur Ablösung: die Debitvarianten von Mastercard und Visa.
Menü
[1.1.1.1] little-endian antwortet auf sushiverweigerer
19.08.2022 00:32
Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Was hat das mit "ewiggestrig" zu tun?

Dahingehend, dass das Girocard-System etwa bis heute kaum virtuell via Handy nutzbar ist (Apple Pay, Google Pay/Wallet), es quasi keinerlei Cashback-Programme dafür gibt und es eine schnarchgurkige deutsche Insellösung ist.

Die Girocard ist eine deutsche "Erfindung" und vor allem KEINE Kreditkarte, sondern eine Debitkarte.

Ja, wobei sich die Menge der Debitkarten wiederum mit anderen Systemen wie Mastercards Maestro, V-Pay und wiederum deren "Kredit"karten, die keine sind, überlappt.

Die Anforderungen an eine Kreditkarte sind wesentlich höher (Volljährigkeit, gute Bonität), die Girocard bekommen auch schon Minderjährige und Personen mit schlechter Bonität.

Joah, vor 15 Jahren hätte ich mir das argumentativ noch eingehen lassen, aber heute bekommt wirklich jeder Dödel eine Kreditkarte, wenn auch teilweise als Debitvariante mit Prepaidkonto-Kopplung.

Die Nachfolger der Girocard stehen allerdings schon bereit zur Ablösung: die Debitvarianten von Mastercard und Visa.

Ganz genau. Zudem wurden die Interbankenentgelte für MC/VISA-Zahlungen inzwischen auch schon arg zusammengekürzt, so dass die Girocard besagte Lösung des deutschen Michels mit zudem null internationaler Kompatibilität bleibt, die niemand ernsthaft braucht.

Einzig das Argument der Diversifizierung der Marktmächte könnte noch ein valides Argument sein, aber ob eine Girocard da die Welt voller Mastercards und VISAs noch retten wird, erscheint fraglich.
Menü
[1.1.1.1.1] basti99 antwortet auf little-endian
19.08.2022 08:16
Benutzer little-endian schrieb

Ganz genau. Zudem wurden die Interbankenentgelte für MC/VISA-Zahlungen inzwischen auch schon arg zusammengekürzt, so dass die Girocard besagte Lösung des deutschen Michels mit zudem null internationaler Kompatibilität bleibt, die niemand ernsthaft braucht.

Ich weiß nicht, warum man sich hier als Propagandist amerikanischer Finanzkonzerne aufspielt, wenn man nicht wirklich viel Ahnung von der Materie hat.

Richtig ist, dass das Interbankenentgelt für MC- und Visa gekürzt ist (übrigens nicht für Business- Karten).
Richtig ist aber auch, dass die Girocard immer noch deutlich günstiger für den Händler ist, denn das Interbankenentgelt ist nicht das, was der Händler zahlt, sondern es handelt sich um den Teil, den die kartenausgebende Bank erhält.
Bei teuren Anbietern (wie z.B. sumup) zahlt der Händler immer noch bis 2% !

Was hält übrigens die amerikanischen Finanzkonzerne davon ab, die Girocard- Gebühren zu unterbieten?
Menü
[1.1.1.1.1.1] little-endian antwortet auf basti99
20.08.2022 12:48
Benutzer basti99 schrieb:

Ich weiß nicht, warum man sich hier als Propagandist amerikanischer Finanzkonzerne aufspielt, wenn man nicht wirklich viel Ahnung von der Materie hat.

Zum einen will der Neid bekanntlich verdient sein und vielleicht hat es auch gewisse Gründe, warum Amerika mit die höchste Marktkapitalisierung hat, zum anderen muss man sich natürlich auch den Realitäten stellen, bei der Mastercard und VISA nunmal den größten Marktanteil haben und Deutschland etwa oftmals nicht aus dem Quark kommt. Ich wüsste wiederum nicht, inwieweit das zwingend mit propagandistischen Anwandlungen zu tun hat.

Bestes Beispiel die Geldkarte: die bot immerhin eine bargedlose pseudonyme Bezahlmöglichkeit und verband so die Vorteile von Bargeld und elektronischen Zahlsystemen. Leider verkam diese letztlich zum Zahlungsmittel allenfalls an Zigaretten- und Parkscheinautomaten, wohl dank miesester Vermarktung und oft wenig attraktiver Auflademöglichkeiten.

Ferner sei dahingestellt, inwieweit eine etwaig vorhandene Ahnung oder auch deren Fehlen anhand einiger auszugsweiser Beiträge in Gänze zu beurteilen ist.

Richtig ist, dass das Interbankenentgelt für MC- und Visa gekürzt ist (übrigens nicht für Business- Karten).

Auch letzteres ist mir bekannt. So sollen etwa Anbieter wie Curve genau von diesem Umstand profitieren.

Richtig ist aber auch, dass die Girocard immer noch deutlich günstiger für den Händler ist, denn das Interbankenentgelt ist nicht das, was der Händler zahlt, sondern es handelt sich um den Teil, den die kartenausgebende Bank erhält.

D'accord, wobei ich Anderslautendendes auch nie behauptet habe, jedoch die Position der ach so gebeutelten, armen Händler anders bewerte. Tatsache ist, dass die Akzeptanz seit dieser Deckelung der Interbankenentgelte signifikant gestiegen ist; wo sich insbesondere Aldi, Lidl & Co. jahrelang sträubten, werden nun lange bereits auch MC/VISA klaglos akzeptiert. Insofern darf auch ohne profunde Kenntnis der Preis- und Leistungsverzeichnisse sämtlicher Aquirer davon ausgegangen werden, dass zumindest ein Teil dieser Kostenabsenkung auf diese "durchgeschlagen" ist.

Bei teuren Anbietern (wie z.B. sumup) zahlt der Händler immer noch bis 2% !

Auch diese Diskussion habe ich nie verstanden - da tun bis heute noch manche Händler kundenunfreundlich herum, wenn man beim Cappuccino für bald 4,50€ die Karte zückt. Schwachsinn wie "erst ab xy € hier", "Kreditkarten nehmen wir nicht!" dort und man denkt sich "meine Fresse, dann legt die paar Prozent halt auf euer Zeug um". Ein Geschäftsbetreiber, der auf seinen Betrieb meinetwegen 2% nicht umzulegen weiß, hat schlicht seine Hausaufgaben nicht bemacht, zumal auch das hochgeschätzte (und mitunter durchaus vorteilhafte) Bargeld Opportunitätskosten mit sich bringt, die naturgemäß aber eben auf keiner Rechnung stehen.

Was hält übrigens die amerikanischen Finanzkonzerne davon ab, die Girocard- Gebühren zu unterbieten?

Um nicht plump nur mit einer Gegenfrage zu antworten: letztlich natürlich die mangelnde Konkurrenz, womit du ja durchaus einen Punkt dahingehend hast, dass die hinterherhinkende lokale Wirtschaft allerdings bedauerlich ist.

Doch nun: was hält denn die liebe Girocard, respektive die gesamte Ausgestaltung der Banken umgekehrt davon ab, einfach mal besser zu sein und eine solche Girocard international zu etablieren, kontaktlos und vor allem online nutzbar zu machen sowie an optional verzögerte Charge- oder Revolving Credit - Abrechnungen analog zu klassischen Kreditkarten zu koppeln?
Menü
[1.1.1.1.2] sushiverweigerer antwortet auf little-endian
20.08.2022 07:56
Benutzer little-endian schrieb:
Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Was hat das mit "ewiggestrig" zu tun?

Dahingehend, dass das Girocard-System etwa bis heute kaum virtuell via Handy nutzbar ist (Apple Pay, Google Pay/Wallet), es quasi keinerlei Cashback-Programme dafür gibt und es eine schnarchgurkige deutsche Insellösung ist.

Die Girocard ist eine deutsche "Erfindung" und vor allem KEINE Kreditkarte, sondern eine Debitkarte.

Ja, wobei sich die Menge der Debitkarten wiederum mit anderen Systemen wie Mastercards Maestro, V-Pay und wiederum deren "Kredit"karten, die keine sind, überlappt.

Maestro und V-Pay sind keine eigenständigen Karten, sondern eine Zusatzfunktion der Girocards, damit diese keine "schnarchgurkige deutsche Insellösung ist".

Die Anforderungen an eine Kreditkarte sind wesentlich höher (Volljährigkeit, gute Bonität), die Girocard bekommen auch schon Minderjährige und Personen mit schlechter Bonität.

Joah, vor 15 Jahren hätte ich mir das argumentativ noch eingehen lassen, aber heute bekommt wirklich jeder Dödel eine Kreditkarte, wenn auch teilweise als Debitvariante mit Prepaidkonto-Kopplung.

Nein. Eine Kreditkarte bekommen nur Volljährige mit guter Bonität.

Eine Debit-Mastercard oder Debit-Visa ist KEINE Kreditkarte, da es bei diesen Karten keinen Kredit gibt und Umsätze sofort abgebucht werden. Hat man kein ausreichendes Guthaben, sind auch keine Zahlungen möglich. Außerdem akzeptieren viele Firmen auch keine Debüt-Karten, Autovermietungen und Hotels zum Beispiel.

Die Nachfolger der Girocard stehen allerdings schon bereit zur Ablösung: die Debitvarianten von Mastercard und Visa.

Ganz genau. Zudem wurden die Interbankenentgelte für MC/VISA-Zahlungen inzwischen auch schon arg zusammengekürzt, so dass die Girocard besagte Lösung des deutschen Michels mit zudem null internationaler Kompatibilität bleibt, die niemand ernsthaft braucht.

Sie funktionierten international, mit den zusätzlichen Funktionalitäten.
Menü
[1.1.1.1.2.1] little-endian antwortet auf sushiverweigerer
20.08.2022 13:02
Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Maestro und V-Pay sind keine eigenständigen Karten, sondern eine Zusatzfunktion der Girocards, damit diese keine "schnarchgurkige deutsche Insellösung ist".

Au weia, nachdem mir hier vom "Vorredner" vorgeworfen wurde, wenig Ahnung zu haben - das sind sehr wohl eigenständige Karten, auch wenn sie gerne in dualer Funktion mit der Girocard ausgegeben werden. Einige Fintechs wie etwa geben durchaus reine Maestro-Karten aus, die dann entsprechend nicht überall in Deutschland akzeptiert werden, da die Girocard-Funktion fehlt.

Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Nein. Eine Kreditkarte bekommen nur Volljährige mit guter Bonität.

In Bezug auf eine kreditkartenähnliche Akzeptanz sind die "Einstiegshürden" für so etwas mit MC/VISA-Logo - nennen wir es mal so - ob zahlreicher Fintechs und Debitkonstrukt wohl enorm gesunken.

Eine Debit-Mastercard oder Debit-Visa ist KEINE Kreditkarte, da es bei diesen Karten keinen Kredit gibt und Umsätze sofort abgebucht werden.

Das kommt nun auf die Definition der Kreditkarte an, die zugegeben ähnlich eklig verwässert ist wie das Adjektiv "digital", daher wohlwissend, dass übliche Debitvarianten mit sofortiger Abrechnung dem Begriff Kreditkarte schon buchstäblich widersprechen, war auch auf die effektive (internationale) Nutzbarkeit abgestellt.

Außerdem akzeptieren viele Firmen auch keine Debüt-Karten, Autovermietungen und Hotels zum Beispiel.

Das ist korrekt, wobei dieser Schwachsinn den Händlern und nicht dem Zahlsystem per se anzulasten ist. Ein Autovermieter, der eine Kaution gegen eine Debitkarte bucht und hier seine Autorisierung durchbekommt, hat diese genauso sicher. Das ist der gleiche Blödsinn wie damals bei EC-Karten (also den "echten", zuletzt vorne mit Beethoven-Hologramm) und den Bankkarten, bei dem man auch bei Electronic Cash - Zahlungen mit Zahlungsgarantie letztere oftmals ablehnte, da der Kunde ja ein vermeintlich höheres Risiko im Vergleich zum EC-Karteninhaber darstelle (bei POZ und ELV war die Bewertung durchaus anders).

Die Nachfolger der Girocard stehen allerdings schon bereit zur Ablösung: die Debitvarianten von Mastercard und Visa.

Eben, also möge die ohnehin stiefmütterlich behandelte Girocard so denn alsbald in Frieden ruhen oder sich nochmal in besserer Variante aufbäumen und gegen die bösen internationalen Vertreter des raffgierigen Kapitalismus wehren, jawohl.
Menü
[1.1.1.1.2.1.1] chl antwortet auf little-endian
21.08.2022 16:26

Maestro und V-Pay sind keine eigenständigen Karten, sondern eine Zusatzfunktion der Girocards, damit diese keine "schnarchgurkige deutsche Insellösung ist".


Da du dich ja recht gut auskennst:
Gibt es denn eine Möglichkeit der kontaktlosen und schnellen Bezahlung in der Art von z.B. Google oder Apple Pay in allen üblichen Geschäften vor Ort, die ohne Smartphone+NFC funktioniert?
Mit fällt spontan jetzt nur eine z.B. MasterCard Debit Plastikkarte mit NFC ein.
Danke.
Menü
[1.1.1.1.2.1.2] Wechseler antwortet auf little-endian
21.08.2022 16:41
Benutzer little-endian schrieb:
Das ist korrekt, wobei dieser Schwachsinn den Händlern und nicht dem Zahlsystem per se anzulasten ist. Ein Autovermieter, der eine Kaution gegen eine Debitkarte bucht und hier seine Autorisierung durchbekommt, hat diese genauso sicher. Das ist der gleiche Blödsinn wie damals bei EC-Karten (also den "echten", zuletzt vorne mit Beethoven-Hologramm) und den Bankkarten, bei dem man auch bei Electronic Cash - Zahlungen mit Zahlungsgarantie letztere oftmals ablehnte, da der Kunde ja ein vermeintlich höheres Risiko im Vergleich zum EC-Karteninhaber darstelle (bei POZ und ELV war die Bewertung durchaus anders).

Oh, ich erinnere mich. Frühe 2000er, erste Girocard ohne Hologramm da der EC-Scheck praktisch schon so gut wie tot war. Hatte auch nie ein Scheckheft. Konnte man nirgendwo mit bezahlen, obwohl explizit auf der Karte vermerkt ("electronic cash") und überall Terminals mit PIN-Pad und demselben Logo herumstanden. Die wenig später besorgte "amerikanische" Kreditkarte ging dann - ohne jegliche PIN-Eingabe.

Fazit: Digitale Deutsche Vollversager
Menü
[1.1.1.1.2.1.3] Girocard bleibt eine nationale Abzocke mit Einschränkungen
tue antwortet auf little-endian
21.08.2022 16:43

einmal geändert am 21.08.2022 16:44
Das Hin und Her in Eurem Dialog war sehr unterhaltsam, aber auch informativ:

Zunächst einmal war es ja als Kunde kaum auszuhalten, was da alles abging, zwischen Apple und den Banken, weil letzteres sich bis zum Gang zur Bundesregierung lange Zeit sträubten, Umsatzanteile auch an Apple abzugeben, wenn man mit dem Smartphone bezahlen wollte.

Man sollte die deutsche Inselösung "girocard" nicht zu etwas Patriotischem und vor allem Notwendigen erheben, was es nicht ist:
Nicht wenig Volksbanken haben zu Zeiten der Pandemie schon das Geschäftsmodell für sich entdeckt, Girocard- und Smartphone-Transaktionen, die kontaktlos erfolgen, anderes abzurechnen, wie bisherige Überweisungen und Lastschriften. Gnadenlos wird also im Girocardsystem von den Banken beim Verkäufer und beim Käufer zugelangt. Dass viele Kreissparkassen jetzt ein Co-Badge-Lösung mit Mastercard Debit anbieten werden, weil Maestro nicht fortgeführt wird, zeigt doch schon, dass eine Girocard überflüssig wird. An Bezahlterminals wird dem Kunden ja, wie zuvor sogar vorgeschrieben, primär mit Girocard zahlen zu müssen, selbst wenn eine Maestrofunktion vorhanden war.
Lasst mich mit den deutschen so genannten Innovationen in Ruhe, sei es paydirekt, kwitt, ... in allen Fällen hat man nur versucht, bestehende Systeme wie paypal Konkurrenz zu machen oder aber man wollte die Einführung für Echtzeitüberweisungen aus dem Weg gehen.

Aus meiner Sicht sollten Girocards verschwinden und sie durch Debitkreditkarten ersetzt werden. So sind dann auch Onlinezahlungen möglich und wenn man für diese Karten einen eigenen Namen erschaffen würde, wäre eine Abgrenzung zu Kreditkarten und somit eine bessere Übersichtlichkeit auf dem Markt gewährleistet.

Brauchen wir unsre nationale Insellösung aus Angst vor mögliche Sanktionen aus den USA wirklich? Welch' "german angst" steckt denn hinter diesem Gedanken? Wir sind doch kein Staat, der sich andere einverleiben will und deswegen von solchen Ängsten zehren sollten! Unsre Eigenständigkeit haben wir dank Android und iOS schon längst an die USA verloren und glauben mit großen Datenschutzvorschriften, die auf europäische Servern verweisen, eine Pseudokontrolle zu besitzen.




Benutzer little-endian schrieb:
Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Maestro und V-Pay sind keine eigenständigen Karten, sondern eine Zusatzfunktion der Girocards, damit diese keine "schnarchgurkige deutsche Insellösung ist".

Au weia, nachdem mir hier vom "Vorredner" vorgeworfen wurde, wenig Ahnung zu haben - das sind sehr wohl eigenständige Karten, auch wenn sie gerne in dualer Funktion mit der Girocard ausgegeben werden. Einige Fintechs wie etwa geben durchaus reine Maestro-Karten aus, die dann entsprechend nicht überall in Deutschland akzeptiert werden, da die Girocard-Funktion fehlt.

Benutzer sushiverweigerer schrieb:

Nein. Eine Kreditkarte bekommen nur Volljährige mit guter Bonität.

In Bezug auf eine kreditkartenähnliche Akzeptanz sind die "Einstiegshürden" für so etwas mit MC/VISA-Logo - nennen wir es mal so - ob zahlreicher Fintechs und Debitkonstrukt wohl enorm gesunken.

Eine Debit-Mastercard oder Debit-Visa ist KEINE Kreditkarte, da es bei diesen Karten keinen Kredit gibt und Umsätze sofort abgebucht werden.

Das kommt nun auf die Definition der Kreditkarte an, die zugegeben ähnlich eklig verwässert ist wie das Adjektiv "digital", daher wohlwissend, dass übliche Debitvarianten mit sofortiger Abrechnung dem Begriff Kreditkarte schon buchstäblich widersprechen, war auch auf die effektive (internationale) Nutzbarkeit abgestellt.

Außerdem akzeptieren viele Firmen auch keine Debüt-Karten, Autovermietungen und Hotels zum Beispiel.

Das ist korrekt, wobei dieser Schwachsinn den Händlern und nicht dem Zahlsystem per se anzulasten ist. Ein Autovermieter, der eine Kaution gegen eine Debitkarte bucht und hier seine Autorisierung durchbekommt, hat diese genauso sicher. Das ist der gleiche Blödsinn wie damals bei EC-Karten (also den "echten", zuletzt vorne mit Beethoven-Hologramm) und den Bankkarten, bei dem man auch bei Electronic Cash - Zahlungen mit Zahlungsgarantie letztere oftmals ablehnte, da der Kunde ja ein vermeintlich höheres Risiko im Vergleich zum EC-Karteninhaber darstelle (bei POZ und ELV war die Bewertung durchaus anders).

Die Nachfolger der Girocard stehen allerdings schon bereit zur Ablösung: die Debitvarianten von Mastercard und Visa.

Eben, also möge die ohnehin stiefmütterlich behandelte Girocard so denn alsbald in Frieden ruhen oder sich nochmal in besserer Variante aufbäumen und gegen die bösen internationalen
Vertreter des raffgierigen Kapitalismus wehren, jawohl.
Menü
[1.1.1.1.2.1.3.1] Wechseler antwortet auf tue
21.08.2022 16:46
Benutzer tue schrieb:
Nicht wenig Volksbanken haben zu Zeiten der Pandemie schon das Geschäftsmodell für sich entdeckt, Girocard- und Smartphone-Transaktionen, die kontaktlos erfolgen, anderes abzurechnen, wie bisherige Überweisungen und Lastschriften.

Deshalb Kreditkarte mit monatlicher Sammelabrechnung. Ergibt eine SEPA-Buchung pro Monat. Fertig.
Menü
[1.1.1.1.2.1.3.1.1] tue antwortet auf Wechseler
21.08.2022 17:01
Kritiker würden behaupten, dass dabei die Kostenkontrolle nicht gegeben sei.
Lustigerweise wäre diese SEPA Lastschrift bei den Volksbanken sogar in der Grundgebühr inklusive. Natürlich müsste man dann die teure Kreditkarte bei der heimischen Bank erwerben.

Die Lösung wäre: Wer unbedingt bei einer der heimischen Banken, die meinen für NFC Zahlungen extra abrechnen zu müssen bleiben will, besorgt sich einfach eine Kreditkarte extern, die nicht nur nichts kostet, sondern per Pushmitteilung oder SMS, den Verbraucher darüber informiert, was ausgegeben wurde und wie es um den eingeräumten Freibetrag steht. Somit würde man nicht nur viel Geld einsparen, sondern man hätte die volle Kostenkontrolle und internationale Zahlungsfähigkeit.


Benutzer Wechseler schrieb:
Benutzer tue schrieb:
Nicht wenig Volksbanken haben zu Zeiten der Pandemie schon das Geschäftsmodell für sich entdeckt, Girocard- und Smartphone-Transaktionen, die kontaktlos erfolgen, anderes abzurechnen, wie bisherige Überweisungen und Lastschriften.

Deshalb Kreditkarte mit monatlicher Sammelabrechnung. Ergibt
eine SEPA-Buchung pro Monat. Fertig.
Menü
[1.1.1.1.2.1.3.1.1.1] Wechseler antwortet auf tue
21.08.2022 18:29
Benutzer tue schrieb:
Kritiker würden behaupten, dass dabei die Kostenkontrolle nicht gegeben sei.

Weil man die Umsätze nicht einsehen kann? Das geht doch jederzeit per Web-Login. Man kann ja dort kein Geld bewegen. Die Umsätze meines Girokontos kann ich hingegen nicht einsehen, das geht wegen PSD2 nämlich nur noch per App, also nur mit einem Smartphone.