Benutzer iphone schrieb:
Merkwürdiger Artikel in vielerlei Hinsicht, aber ok. Auslandstelefonate finden halt mitterweile sowieso größtenteils internet-basiert statt über die zahlreichen Chat- und Messaging-Apps. Bessere Qualität, optional auch Video, und vor allem: immer kostenlos.
Also zunächst ist nix kostenlos. Sondern auch die VoIP Apps brauchen Daten. Die kann man über ein WLAN laufen lassen, aber auch das muss jemand aufbauen und bezahlen.
Ich möchte schon darauf hinweisen, dass jetzt nicht die technikaffine Incrowd von Programmierern geflohen ist, sondern Frauen und Kinder.
Da kann man Tipps geben, es billiger zu machen, aber nicht jeder kapiert das sofort. Auch muss man sich bei Viper, Skype etc. anmelden und ggf. zahlen.
Du verpflichtest also im Endeffekt die Flüchtlinge zu Stubenarrest (oder neudeutsch Lockdown) wie bei uns zur Coronazeit, damit für ihre Angehörige
erreichbar sind, wenn jemand aus der Ukraine mal durchkommt. Auf der Straße brauchst du mobile Daten und hast nicht flächendeckend WLAN.
Da wäre es ein schönes Zeichen gewesen, dass man zumindest während der Kriegshandlungen die Gespräche in die Ukraine nicht in die Weltzone X gelegt hätte mit Gewinnmargen von Tausenden Prozent für deutsche Betreiber.
Die VoIP Apps sind ja eher das Problem als die Lösung. Dafür brauchst du mobile Daten, die gerade nebenbei 100x teurer bei uns als in der Ukraine sind (aus Sicht von Menschen mit ukrainischer Wahrung). Dazu wurden SIM-Karten herausgegeben, die halt umsonst funken bei uns. Damit werden sie für gierige Deutsche interessant, weil es gibt ja was für lau. Während die einen uns Überleben kämpfen, wollen andere die neue Netflix Serie streamen. Nicht vergessen, die Ukrainer/innen kommen mit einer fast wertlosen Währung hier an.
Alle diese SIMs sind ja prepaid und müssten regulär auf Ukrainer registriert sein. Offenbar klappte das eher suboptimal. Jetzt ziehen die Betreiber die Reissleine. Der Vorschlag von Henning ist schon interessant. Er nimmt ja das vorweg, was die Politik predigt: die Ukraine als Teil der EU.
Da die Betreiber das nicht müssen und humanes Engagement nur in Sustainability Reports für die Börse vorkommt und ansonsten der Profit zahlt, wird das auch nichts werden.
Mein Vorschlag wäre es gewesen, einen Tarif aufzulegen, den nur Ukrainer bekommen und in dem SMS und Anrufe in/aus der Ukraine kostenfrei sind. Den kann man aus der deutschen Willkommensgesellschaft kaum missbrauchen und die Leute hätten wirklich was davon.
Aber nee. Die deutschen Betreiber ziehen lieber wieder #€ pro Minute von deutschen Hilfsorganisationen oder ukrainischen Flüchtlingen, wenn sie dort anrufen. Wetten, dass es nach Russland auch nicht teurer ist.