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So eine f***ing Expertenmeinung


17.12.2021 14:41 - Gestartet von IMHO
Dieses Statement der Monopolkommission trieft nur so von Verzerrungen und Parteilichkeit.
1) Das Auktionsverfahren habe sich in der Vergangenheit bewährt. Also bei der legendären UMTS-Versteigerung bei der sechs Firmen Lizenzen erworben haben, fielen die Preise so übertrieben hoch aus, weil DT&VF den Markteintritt von Quam und Hutchinson verhindern wollten. Letztlich gelang das um den Preis, dass der Staat eine Rekordeinnahme generieren konnte und anschließend das Geld für einen schnelleren UMTS-Ausbau fehlte. - Ja aus Sicht der Politik an der dieses "Gutachten" der Monopolkomission gerichtet ist, waren die Einnahmen durch diese versteckte Steuer ein Erfolg. Aus Sicht der Technik- und Infrastruktur-Entwicklung war das ein einziger Fehler der Deutschland in den 2000er Jahren im Bereich der Telekommunikation ausgebremst hat.
Und bei der Versteigerung der 800er Frequenzen 2010 wurde, durch die Festlegung 6x5MHz-Blöcke zu versteigern, bereits vor Beginn der Auktion das Ende von e-Plus herbeireguliert. Indem man die 30MHz in den Auktionsbedingungen in nur sechs Blöcke (nicht in vier oder acht Blöcke) aufteilte, traf man seitens der BNetzA eine zu tiefst parteiische Vorentscheidung, denn ein Auktionsergebnis bei dem 4 Netzbetreiber gleichviel Bandbreite erwerben können (also 4x7,5MHz) wurde so vom staatlichen Auktionator verhindert. Das Foul fand schon vor dem Start der Auktion statt und hat die spätere Übernahme des kleinsten Netzbetreibers verursacht. Ohne die Flächen-Frequenz im sub-1GHz-Bereich kann kein Mobilfunknetzbetreiber ein konkurrenzfähiges Netz aufbauen. Der finanzielle Aufwand in den sowieso ökonomisch problematischen Flächen mit geringer Bevölkerungsdichte ein funktionierendes Mobilfunknetz zu errichten steigt ohne Lizenzen im Bereich 600-900MHz ins Unermessliche und ruiniert eine Mobilfunkfirma bis zum Untergang.

Ich fasse zusammen das Auktionsverfahren hat in der Vergangenheit bereits drei Mobilfunkfirmen (Quam, Hutchinson und e-Plus) ruiniert und sich somit überhaupt nicht bewährt [Es sei denn man ist ein geldgieriger Politiker der den Mobilfunk mit einer zwecks Verheimlichung der eigenen Intentionen "Lizenzgebühr" genannten Quasi-Steuer ausbluten will].

2) Das ganze ist mal wieder so eine Verantwortungsverlagerung weg von den Berufspolitikern hin zu vermeintlichen Fachleuten und deren Gutachten. Die repräsentative Politik muss endlich mal Farbe bekennen. Als mehrheitlicher Besitzer der Telekom-AG ist der Staat und sind die im Parlament sitzenden Gesetzgeber nicht frei von der Gefahr/Tendenz eigennützige Entscheidungen hinter Gutachtensaufträgen zu verstecken. Was wir aber brauchen ist das Gegenteil einer Experto-Kratie. Letztlich ist es eine gesellschaftspolitische Entscheidung die nahe beim Volk und nicht bei den publicity-süchtigen Clowns getroffen werden sollte. Wollen wir in Deutschland drei oder vier Mobilfunknetze? Welche Vorteile&Nachteile hat die eine Lösung, welche Vor-&Nachteile die andere Lösung.
Je mehr die Personen von dem Umstand, dass sie auf Einweihungsfotos der dt. Telekom [neuer Funkmast, neues EDGE-Rechenzentrum] zu sehen sind, mit ihrer persönlichen Karriere profitieren, desto weniger sind sie als Entscheidungsträger geeignet.
Und wenn wir uns als Gesamtgesellschaft entscheiden, dass wir vier Netzbetreiber haben wollen, muss Drillisch sobald wie möglich ein Viertel der Sub-1GHz-Frequenzen lizenziert bekommen. Alles andere wäre eine marktverzerrende Regulierung.
Und wenn wir uns als Gesellschaft entscheiden, dass wir nur drei Netzbetreiber haben wollen (in der Hoffnung, dass die dann mehr Geld verdienen und deshalb mehr investieren als es vier Netzbetreiber tun könnten), dann sollten wir das klar formulieren. - Ich weiß, das würde dann noch etliches Tauziehen mit der EU nach sich ziehen. Aber Deutschland hat in der EU durchaus Gewicht.
Aber die Monopolkomission vorzuschieben, damit die sich (und uns) in die eigene Tasche lügt, ist schäbig.

3) Die Diskussion ob wir wirklich 3 (oder gar 4) flächendeckende Mobilfunknetze auf dem flachen Land (dünnbesiedelte Regionen) braucht, sollte mal von Fachleuten diskutiert und der Öffentlichkeit dargestellt werden (Teltarif wäre übrigens ein geeignetes Medium, um sowas in die Öffentlichkeit zu tragen). Wenn man an den extrem dünnbesiedelten Orten nur ein Mobilfunknetz hat und dies in der Lügenpresse als Erfolg abfeiert, ist das doch ein sehr komische Haltung seitens der Journalie. Was nützt es den übrigen 66% der Bevölkerung, dass das Funkloch in einer einzigen Firmenfarbe zugekleistert ist, solange es kein Inlandsroaming gibt? Ein Funkloch ist erst dann kein Funkloch mehr, wenn es von allen 3 (oder künftig 4) Netzbetreibern gestopft wurde!
Und worin liegt der Vorteil, dass in den relativ dünn besiedelten Regionen (nicht in den extrem dünn besidelten) jeder Netzbetreiber 10MHz auf B20 [800 MHz] betreibt? Da sind also 30MHz Bandbreite in Betrieb, haben viel Investitionsgeld gekostet und kosten ständig Strom. Und bei LTE-Nutzung könnten die locker 225Mbps liefern. Wenn man dann aber seinen Netzbtreiber nutzt ist bei 75Mbps (oder gar bereits bei 50Mbps) Schluss "weil die anderen 20MHz gehören ja der Konkurrenz". Ehrlich diese inkompetenten Aussagen der Monopolkomission, dass eine gemeinschaftliche Nutzung desselben Funkspektrums prinzipiell immer und überall ungeeignet sei, sowas stinkt nach Vitamin B.