Thread
Menü

Falscher Anfang


05.10.2020 23:15 - Gestartet von wolfbln
5x geändert, zuletzt am 06.10.2020 09:34
Der Artikel beginnt mit:
"o2 muss Basisstationen bauen, was das Zeug hält, um die LTE-Lizenzauflagen zu erfüllen".

Darin wird etwas falsches suggeriert. Nämlich, dass o2 Tausende Masten oder Stationen neu bauen müsste. Dem ist aber nicht so. O2 baut fast keine neuen Masten, von ein paar wenigen Ersatzstandorten mal abgesehen. Damit haben sie auch nicht so den Ärger mit Wut- oder Angstbürgern über Standorte.

Sie haben nämlich von der Eplus/o2 Konsolidierung ein ganz gutes 2G-Netz geerbt. Sie müssen nur an die Masten endlich 4G/LTE bringen. Immerhin haben sie schon mehr 4G als 3G, aber eben weit noch nicht alle ihre 2G Stationen mit LTE versorgt. So sollte man besser sagen, statt neue Basisstationen bauen, alte Stationen umbauen.

So kann o2 sich bald rühmen wirklich 7600 neue LTE Stationen "neu" gebaut zu haben innerhalb eines Jahres. Neu gebaut habe sie nur wenige Masten, sondern exakter neue Technik an die alten Masten gebaut oder auch auf alte Antennen LTE geschaltet. So schaffen sie es vielleicht doch noch ein Jahr später als die beiden Mitbewerber die Ausbauziele mit Hängen und Würgen gerade noch ohne Strafe zu erreichen.

Ob sie es wirklich überall schaffen, muss man knapp 3 Monate vor Ultimo etwas bezweifeln. Selbst die Telekom hat mit viel mehr Stationen noch nicht alle Lücken und Ausbauziele komplett erreicht z.B wie richtig gesagt im Schienennetz nicht (nur 7.800 km von etwa 32.000 km Gesamtnetz müssen abgedeckt sein). In den meisten Bundesländern wird o2 an die geforderte 97% Haushaltsabdeckung heran kommen. Und der Rest: Da war dann wahlweise Covid, das Wetter, die Bürokratie, örtlicher Widerstand, brütende Tiere, Nokia oder eben die Huawei-Diskussion schuld. Oder gleich alles zusammen.

Zu o2 gibt's hier ja sehr polarisierte Meinungen in der Leserschaft. Wie wär es mit einer differenzierten? Ja, o2 wird im Bundesschnitt besser mit der Zeit. Aber es wird jetzt auch wirklich höchste Zeit dafür, 10 Jahre nach Einführung von LTE. An manchen Orten sind sie inzwischen eine gute Alternative zum oft besseren Preis, an anderen Orten (noch) nicht.
Menü
[1] nudel antwortet auf wolfbln
06.10.2020 10:25
Benutzer wolfbln schrieb:
Der Artikel beginnt mit: "o2 muss Basisstationen bauen, was das Zeug hält, um die LTE-Lizenzauflagen zu erfüllen".

Darin wird etwas falsches suggeriert. Nämlich, dass o2 Tausende Masten oder Stationen neu bauen müsste. Dem ist aber nicht so. O2 baut fast keine neuen Masten, von ein paar wenigen Ersatzstandorten mal abgesehen. Damit haben sie auch nicht so den Ärger mit Wut- oder Angstbürgern über Standorte.

Sie haben nämlich von der Eplus/o2 Konsolidierung ein ganz gutes 2G-Netz geerbt. Sie müssen nur an die Masten endlich 4G/LTE bringen. Immerhin haben sie schon mehr 4G als 3G, aber eben weit noch nicht alle ihre 2G Stationen mit LTE versorgt. So sollte man besser sagen, statt neue Basisstationen bauen, alte Stationen umbauen.
Jein, da fehlt noch etwas mehr Information. Sie haben nicht nur ein gutes 2G Netz, sondern auch einige Masten mit 3G von E-Plus übrig, die durch Single RAN teilweise durch ein reines Software Update im Band 3 bzw. im Band 1 LTE zugeschaltet bekommen haben, ohne etwas an der restlichen Konfiguration zu ändern bzw. eine neue Standortbescheinigung beantragen zu müssen (:
Menü
[1.1] wolfbln antwortet auf nudel
06.10.2020 14:35

4x geändert, zuletzt am 06.10.2020 15:29
Benutzer nudel schrieb:
Jein, da fehlt noch etwas mehr Information. Sie haben nicht nur ein gutes 2G Netz, sondern auch einige Masten mit 3G von E-Plus übrig, die durch Single RAN teilweise durch ein reines Software Update im Band 3 bzw. im Band 1 LTE zugeschaltet bekommen haben, ohne etwas an der restlichen Konfiguration zu ändern bzw. eine neue Standortbescheinigung beantragen zu müssen (:

Ja, ich wollte es nicht so technisch und kontrovers werden lassen. Du siehst ja, wie der andere Thread abgeht mit Beleidigungen usw.

Ich deute das was Du sagst im nächsten Absatz an, wo ich von alten Antennen schreibe, auf die LTE aufgeschaltet wird. Wir brauchen uns da auch gar nicht streiten, dass das an diesen Stellen auf B1 mit 5 MHz eine Art Notausbau ist. Das ist nicht nachhaltig und die 5 MHz sind schnell voll. Andererseits sind das Standorte, die bisher kein 4G von o2 hatten und jetzt nicht über die Masse an Datennutzern verfügen, so dass das einige Zeit gut geht. Sie müssen jedenfalls vor dem Runterfahren von 3G im nächsten Jahr alle diese Stationen "ertüchtigen", um nicht noch ein schlimmeren Reinfall wie zur Netzfusion zu erleiden.

Du kannst mir glauben. Ich beobachte o2 ganz genau. Dazu schaue ich mir genau ihr schwächstes Bundesland an, wo sie in diesen Jahr von 83% auf 97% kommen müssen + 850 km Autobahn + 3 Schnellfahrstrecken der Bahn. Das bedeutet dort von weniger als 500 auf knapp 1000 LTE-Stationen zu kommen. Es wird gerade sehr viel aufgeschaltet. Aber es müssen auch die richtigen Orte sein. Eine Ortslage mit 300 Menschen im Wald exklusiv zu versorgen, bringt zwar ein paar neue Kunden. Aber die daneben liegende Kleinstadt bislang auf 2G zu belassen, disqualifiziert sie für die 97%, die sie in 3 Monaten vorweisen müssen. Es bleibt also spannend.

Ich könnte mir vorstellen, dass o2 an Ende des Jahres etwa da steht, wo Vodafone und Telekom Ende letzten Jahres standen. Also die Vorgaben weitgehend umgesetzt mit ein paar kleinen Lücken. Sie werden ein paar mehr Stationen mit 4G haben als Vodafone, allerdings auch dichter gebaut in Städten und dünner auf die Fläche im Land, aber schon klar weniger als die Telekom. Was die Autobahnen oder Schienen angeht, wird wohl auch die eine oder andere Station fehlen. Ob das reicht, wird sich zeigen.
Menü
[1.1.1] nudel antwortet auf wolfbln
07.10.2020 11:14
Benutzer wolfbln schrieb:
Ja, ich wollte es nicht so technisch und kontrovers werden lassen. Du siehst ja, wie der andere Thread abgeht mit Beleidigungen usw.

Ich deute das was Du sagst im nächsten Absatz an, wo ich von alten Antennen schreibe, auf die LTE aufgeschaltet wird. Wir brauchen uns da auch gar nicht streiten, dass das an diesen Stellen auf B1 mit 5 MHz eine Art Notausbau ist. Das ist nicht nachhaltig und die 5 MHz sind schnell voll. Andererseits sind das Standorte, die bisher kein 4G von o2 hatten und jetzt nicht über die Masse an Datennutzern verfügen, so dass das einige Zeit gut geht. Sie müssen jedenfalls vor dem Runterfahren von 3G im nächsten Jahr alle diese Stationen "ertüchtigen", um nicht noch ein schlimmeren Reinfall wie zur Netzfusion zu erleiden.

Du kannst mir glauben. Ich beobachte o2 ganz genau.
Ist das wirklich so, dass dort, wo Du o2 beobachtest, nur 5 MHz im Band 1 zur Verfügung stehen? Hier waren es von Anfang an 10 MHz und immer noch CA dabei. Selten, dass eine Station Band 1 only hatte. Jetzt gibt es hier 20 MHz Band 1 und 20 MHz Band 3. Meist noch (in den Städten) Band 20 zusätzlich oder Band 7. Somit hat man oft 50 MHz und Geschwindigkeiten um die 100 MBits zu Stoßzeiten noch. An meinem Arbeitsort habe ich (bedingt, dass 2 Stationen in nah beieinander (vielleicht eine o2 und eine ehemalige E+ Station) sind) nur im Band 1 (gelockt) 50-80 MBits beim Speedtest. Generell im Rhein-Neckar Gebiet ein sehr gutes Netz.
Dazu schaue ich mir genau ihr schwächstes Bundesland an, wo sie in diesen Jahr von 83% auf 97% kommen müssen + 850 km Autobahn + 3 Schnellfahrstrecken der Bahn. Das bedeutet dort von weniger als 500 auf knapp 1000 LTE-Stationen zu kommen. Es wird gerade sehr viel aufgeschaltet. Aber es müssen auch die richtigen Orte sein. Eine Ortslage mit 300 Menschen im Wald exklusiv zu versorgen, bringt zwar ein paar neue Kunden. Aber die daneben liegende Kleinstadt bislang auf 2G zu belassen, disqualifiziert sie für die 97%, die sie in 3 Monaten vorweisen müssen. Es bleibt also spannend.

Ich könnte mir vorstellen, dass o2 an Ende des Jahres etwa da steht, wo Vodafone und Telekom Ende letzten Jahres standen. Also die Vorgaben weitgehend umgesetzt mit ein paar kleinen Lücken. Sie werden ein paar mehr Stationen mit 4G haben als Vodafone, allerdings auch dichter gebaut in Städten und dünner auf die Fläche im Land, aber schon klar weniger als die Telekom. Was die Autobahnen oder Schienen angeht, wird wohl auch die eine oder andere Station fehlen. Ob das reicht, wird sich zeigen.
Auf den Autobahnen habe ich lange nicht mehr negatives feststellen können von allen 3 Anbietern. Lediglich im Schienennetz scheint es immer noch die Eine oder Andere Lücke zu geben, aber das ist doch kein Weltuntergang finde ich.
Wie ich schon schrieb, ist o2 nun besser als Vodafone. Das glaubt mir keiner. Hier vor Ort und auch in der Umgebung geht oft nie mehr wie 10 MBits bei Vodafone. Viele Kollegen haben das Netz und beschweren sich. Freunde auch. Hingegen ist zwar die Telekom Top, aber Indoor oft mit EDGE oder nur Band 8 vertreten. Trotzdem wird gegen o2 gemeckert. Ebenso auf dem Land oder in den Bergen, wo alle 3 Betreiber nur Band 20 haben. Schreibe ich, dass mit o2 trotzdem rund 10 MBits gehen, wird gemeckert. Ist ja nicht so, dass die 2 anderen Anbieter auch kein bisschen Schneller sind im Band 20... (: