Ich kann mich Justi nur anschließen. Was hier wirklich kriminell ist, ist diese Art von Polizeiarbeit, die nichts anderes praktiziert als Totalüberwachung auf Basis eines Generalverdachts. Analog zum Ärztewitz, daß es keine Gesunden, sondern nur nicht ausreichend untersuchte Patienten gibt, gibt es für die Polizei keine rechtschaffenen, sondern nur nicht ausreichend überwachte Menschen.
Für nahezu alle Jugendlichen ist eine Unterhaltung, auch in Gruppen, in der eigenen Wahrnehmung Privatsache. Sie scheren sich nicht um die Tatsache, daß big brother ständig mithört. Sie werden nun bald feststellen, daß Privatsphäre doch einen Wert haben könnte und eben doch JEDER "etwas zu verbergen hat". Und das privat gesprochene Wort ist genau deswegen -eigentlich- grundgesetzlich geschützt. Nur schert den Staat das Grundrecht trotz klarer Ansagen des Bundesverfassungsgerichts nicht mehr - wir sehen hier eindrucksvoll, daß Whatsapp-Chats realiter anlasslos und umfassend ausgewertet werden. Früher galt man bei solchen Feststellungen als "Verschwörungstheoretiker". Wie sonst ist eine Aussage zu verstehen, wie sie im Artikel zitiert wird: "Und Kinderpornografie, extreme Meinungen und Volksverhetzung sind in großen Gruppen oft nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel."
Aha, die Regel. Also muss auch die Überwachung des angeblich Ende-zu-Ende verschlüsselten Whatsapp chats "regelmäßig" erfolgen - und natürlich auch die "Verschlüsselung" nicht mehr als ein Feigenblatt sein. Ob die Aussage letztlich stimmt, darf ansonsten bezweifelt werden. Zwar sind messenger-Verläufe weiß Gott nicht immer geistreich, aber kriminell sicher auch nicht. Wenn man aber natürlich das privat gesprochene Wort ohne Wissen der Betroffenen vollumfanglich mitschneidet und auf "kriminelle" Inhalte hin systematisch untersucht, dann dürften 95% der Bevölkerung "kriminell" sein.
Die Grundrechte werden immer mehr ausgehöhlt. Begründet wird das jedes Mal auf selbe, stupide Weise, mittlerweile ausgebaut auf vier Killersäulen: "Kampf gegen Terror", "Kinderpornographie", "Sicherheit" und nun, ganz neu seit Corona, "Gesundheit".
Die Corona-App wird, da können wir Gift drauf nehmen, vom Tag eins für noch weitergehende Überwachung missbraucht werden.
Benutzer justii schrieb:
Benutzer justii schrieb:
Auch früher waren schon "Sex-Bildchen" in Lexika, in Zeitschriften usw. vorhanden und spätestens mit Beginn der Pubertät hat auch früher schon jeder mal so ein Bildchen angeschaut, ausgeschnitten, aufgehoben, an Freunde weitergegeben usw.
Ich will das Ganze nicht verharmlosen, denn es gibt tatsächlich absolute NoGo-Inhalte, die Kinder/Jugendliche nicht konsumieren und auch nicht weitergeben und die durchaus als starfbar behandelt werden sollten (Kinderpornographie). Aber ein wie großer Prozentsatz der geteilten Inhalte ist das wirklich? Der Rest ist nicht mehr und nicht weniger als das, was immer schon unterwegs war und sich verbreitet hat. Allerdings hat man damals, wir erinnern uns an die Mutter von oben, keinen Schrei- und Panikanfall bekommen sondern das Kind zur Seite genommen und mit ihm geredet. Das halte ich in den meisten Fällen nach wie vor für viel sinnvoller und zielführender als den Einsatz von Polizei.
Und ob sich die Zahl der verbotenen Chat-Inhalte tatsächlich so massiv erhöht oder ob es daran liegt, dass inzwischen immer mehr und öfter kontrolliert wird, bleibt sowieso dahin gestellt. So kann man am Ende genau den Eindruck entstehen, den man erzeugen will ... Eine Art Propaganda also, die genau den eigenen Zielen des jeweiligen Verbreiters entspricht. Aber wie es so schön heißt:"Traue keiner Statistik, die du nicht eigenhändig gefälscht hast". Denn in all diesen anderen Fällen
weißt Du nicht, welche Absicht dahinter steckt.