Benutzer klaus1970 schrieb:
Man stelle sich das mal vor: Eine erfolgreiches Produkt darf nicht mehr im Handel angeboten werden, um ein anderes, was sich schlecht verkauft, künstlich zu pushen. Eigentlich müssten die Hersteller mit Klage dagegen vorgehen. Es ist ein grober Verstoß gegen den freien EU-Binnenmarkt. Von mir aus muss Radio nicht digital werden, zumal das gleiche Ergebnis aus dem Äther kommt.
Ich denke, es geht da eher um sicherheitsrelevante Bedenken, als um einen Markteingriff. Wenn die Politik tatsächlich UKW abschalten möchte, müßen über DAB+ irgendwann sicherheitsrelevante Nachrichten verbreitet werden. Ich denke da jetzt weniger (aber auch) an Verkehrsnachrichten, als mehr Warnhinweise für den Zivilschutz (wo früher halt Sirenen verwendet wurden um die Bevölkerung zu bitten, das Radio auf einen bestimmten Sender einzustellen). DAB+ bringt, wie alle digitalen Verbreitungswege da mehr Möglichkeiten, wie z. B. regional adressierte Verbreitung um z. B. auf dem Display eine Warnung (z. B. bei einem Feuer das Fenster geschlossen zu halten) einzublenden, ohne das der Empfänger umgestellt werden muß oder das Progrann andauernd diese Warnmeldung landesweit aussenden muß. Das heißt, irgendwann wird die Alarmierung auf DAB+ umgestellt, in Rest von Europa wohl eher als in Deutschland, aber irgendwann werden wir folgen müßen. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn jetzt schon in Autos entsprechende Radios eingebaut werden und das EU einheitlich, um die Preise für DAB+ Empfänger zu senken. Keiner hält dich ab, in einem neuen Wagen statt DAB+ UKW zu nutzen, das bleibt weiterhin Dir überlassen. Bevor jetzt aber jeder EU Staat ein eigenes Süppchen bei der Audiodigitalisierung geht, ist es wichtig ein politische Richtwirkung auf einen Standard zu setzten, das schließt andere Lösungen ja nicht aus (macht sie ggf. aber unattraktiver, da wahrscheinlich dann nicht so weit verbreitet oder entsprechend teurer nachgerüstet werden muß)