Benutzer SchnittenGott schrieb:
Benutzer justii schrieb:
Und was davon rechtfertigt nochmal das fortwährende Belügen der eigenen Kunden und der Menschen in Deutschland? Und was davon genau rechtfertigt das Nichteinhalten der vorherigen vollmundigen Versprechungen?
Das ist schon ein ziemlich harter Vorwurf...
Kannst Du das an konkreten Beispielen belegen, wo hier die TD (Telekom Deutschland) bewußt gelogen haben soll? Bei Vodafone und o2 kein Problem, da kann ich sofort eine gute Handvoll Lügen aus der Tasche zaubern, bei der Telekom müßte ich tatsächlich angestrengt nachdenken...
Bitte helfe mir doch mal auf die Sprünge :-)
Das ist kein Vorwurf, das sind Tatsachen. Sowohl im Bereich Mobilfunk-Ausbau als auch im Bereich Breitband-Ausbau (Vectoring/Glasfaser) ist die tägliche Erfahrung ein sehr wertvoller Ratgeber im Umgang mit solchen vollmundingen Versprechungen.
Beispiel Mobilfunk: es wird immer vom möglichst flächendeckenden Mobilfunk-Ausbau gesprochen. In Wirklichkeit gibt es (u.a. hier in Bayern) Regionen, in denen massiv angeblich überflüssige Mobilfunkmasten zurück gebaut werden mit gravierenden Folgen für die betroffenen Mobilfunknutzer. Wenn man weiß, dass die bayrische Regierung anklingen hat lassen, sie würde in unterversorgten Regionen auf Steuerzahlers Kosten Mobilfunkmasten aufstellen lassen um Mobilfunklöcher zu stopfen, welche die Mobilfunkanbieter dann nutzen können, bekommt das Ganze plötzlich ein Gesicht. Warum auf eigene Kosten Mobilfunkmasten aufstellen und unterhalten, wenn es auch auf Steuerzahlers Kosten geht? Man muss nur einen entsprechenden Bedarf schaffen, die Beschwerden der Bürger tun dann mittelfristig ihr übriges. Ich bin z.B. selbst Betroffener eines solchen Mobilfunkmasten-Rückbaus.
Beispiel Vectoring/Glasfaser: Im Ortsteil meiner Partnerin sollte laut geschlossenen Vereinbarungen seit Anfang 2017 staatlich gefördertes, schnelles Internet vorhanden sein. Versprochen wurde viel, gehalten bisher allerdings nichts. Laut Telekom Ausbau-Karte sollte sie seit Sommer 2017 mit über 100MBit/s surfen können, tatsächlich aber mit NULL MBit/s. Im September 2017 dann die Telekom-Nachricht, dass der Ausbau Mitte November 2017 abgeschlossen sein wird. Nichts! Im Dezember 2017 wurde dann auf Frühjahr 2018 verschoben, dann auf Mitte 2018, dann auf Ende August 2018 und jetzt kam erneut eine Telekom-Nachricht, dass der Ausbau Ende September 2018 abgeschlossen werden sein wird (immer natürlich nur "voraussichtlich"). Allerdings müsste dafür auch mal jemand vor Ort arbeiten, denn mit eMails und schönen Briefen schließt sich das Haus nämlich nicht ans Netz an. By the way: Die falsche Angabe in der Ausbau-Karte wurde trotz vielfachen Hinweises an verschiedensten Telekom-Stellen zunächst fast ein Jahr lang nicht korrigiert. Im Gegenteil wurde der angeblich mögliche Datendurchsatz sogar noch nach oben gefaked. Und wenn man sich in entsprechenden Internet-Foren umhört (u.a. auch auf der Presse-Seite der Telekom, auf der wöchentlich die Ausbau-Fortschritte bekannt gegeben werden), dann sind es ganze Massen an Menschen, die nur angeblich bereits schnelles Internet zur Verfügung haben und bei denen die Telekom diese Falschangabe möglichst lange nicht korrigiert. Es wird dort also optisch ein Ausbaustatus vorgegaukelt, den es so gar nicht gibt.
Wer von solchen Praktiken selbst betroffen ist und weiß, in welchem Maße die Telekom-Techniker bzw. die mit dem jew. Ausbau beauftragten Unternehmen bereits jetzt überfordert sind, welche jegliche Ausbauversprechungen bereits vorhandener Techniken auf unbestimmte Zeit in die Zukunft verschiebt, der wird derartige Versprechungen auf zukünftige Technologien dort einordnen, wo sie hingehören: in der Schublade Zukunftsphantastereien. Vielleicht könnten 99% LTE-Abdeckung ja tatsächlich mal zwischen 2040 und 2050 Realität werden. Allerdings dürfte LTE bis dahin eine veraltete Technologie sein, die längst wieder von einer neuen, wieder noch nicht flächendeckend ausgebauten Technologie eingeholt worden sein.
UMTS, LTE ... und was immer auch dann kommt. Wenn das Management der Telekom tatsächlich nicht in der Lage ist, diese Erfahrungen der Vergangenheit in eine sich immer schneller aktualisierende Zukunft zu übertragen, dann gute Nacht. Ich wünsche viel Spaß, wenn der Karren Telekom an die Wand kracht. Ich gehe aber davon aus, dass das Management der Telekom durchaus aus der Vergangenheit gelernt hat und um diese Umstände tatsächlich weiß. In diesem Fall solche Versprechungen zu machen ist dann allerdings genau das, als was ich es bezeichnet habe. Egal was nun zutrifft, die Telekom hat sich "meine Wertschätzung und Einschätzung" über lange Jahre selbst erarbeitet.