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Versteigerung


25.06.2018 17:07 - Gestartet von mikiscom
Erst recht verglichen mit dem Ausland ist schon klar, warum der Mobilfunk bei uns (in DE) teuer und die Abdeckung nicht so gut ist. Bei den Ersteigerungskosten kann man auch nichts anderes erwarten. Die Netzbetreiber können nicht nur Geld investieren und nichts rausholen.

Frequenzauktionen runter mit der Auflage, dass es eine 100%ige Abdeckung gibt.
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[1] hrgajek antwortet auf mikiscom
25.06.2018 18:18
Interessant, das NRW es schafft, einen notwendigen Deal zu vermitteln. Das ganze könnte eine Steilvorlage für bundesweit sein:

Denkbarer Inhalt:

Kernpunkt:Telekom, Vodafone, o2 bekommen die Lizenzen für einen Euro unter folgenden Bedingungen:

a) Richtig guter nachprüfbarer flächendeckender Netzausbau.
b) Netze müssen auch Service-Providern oder "virtuellen" Anbietern zur Verfügung gestellt werden, wenn die dafür faire Preise bezahlen.

Netze müssen auch auf Industriegeländen (auch indoor) ausgebaut werden oder wo das sich nicht lohnt, können Frequenzen an Industriefirmen kostenlos zur Verfügung gestellt und die bauen dann dort selbst.

Strikte Kontrollen, ob und wie Netzausbau umgesetzt wird, bis hin zu Lizenzverlust und Konventionalstrafen.

BNetzA als Schiedsrichter

Vorteil: Die drei Anbieter bauen, weil sie andernfalls die Lizenz verlieren und/oder viel nachzahlen müssen.

Nachteil: Der Staat bekommt keine extra Milliarden, die er in die "Provinz" umleiten kann.

Wenn die 3 Anbieter sehen, dass sich das rechnen kann, setzt das vielleicht eine Dynamik in Bewegung, die sogar den Festnetzausbau der "Provinz" verbessen könnte (Funkanbindung einsamer Ortsnetze oder Mitnutzung von Infrastruktur für Mobilnetze (Anbindung einsamer Orte)


Die Alternative:

Lizenzen werden teuer versteigert
Ausbauauflagen auf absurden Frequenzen (3,5 GHz)

Einige Netzbetreiber springen vielleicht sogar ab und ersteigern nichts

Netzausbau kommt nicht vorwärts...
und/oder Preise steigen, um den Netzausbau plus Lizenzen stemmen zu können.










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[1.1] Whoami antwortet auf hrgajek
25.06.2018 19:31
Hoffen wir mal auf ersteres ;)
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[1.1.1] mikiscom antwortet auf Whoami
26.06.2018 16:54
Benutzer Whoami schrieb:
Hoffen wir mal auf ersteres ;)

Jo.
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[2] hans91 antwortet auf mikiscom
26.06.2018 13:24
Du weißt aber, wie eine Auktion funktioniert, oder? Der Staat bestimmt nicht die Preise, das machen die Bieter (aka die Netzbetreiber), „runter“ kann der Staat da also gar nichts machen, die Preise liegen ganz in den Händen der Netzbetreiber. Der Staat könnte einzig und allein die Frequenzen verschenken, dann würde sich aber die Frage stellen, wieso ausgerechnet an die drei Riesen und nicht an mich oder dich? Also ich hätte gerne Frequenzen geschenkt, mit denen ich Milliarden verdienen kann. Ach, und da du schon das Ausland anführst: Auch dort gibt es Frequenzversteigerungen und auch dort werden immense Summen erreicht, in UK sind für das 5G-Spektrum kürzlich bspw. 1,35 Mrd. Pfund erzielt worden, die 4G-Auktion hat damals 2,34 Mrd. Pfund eingebracht. Auch andere europäische Länder betreiben Frequenzauktionen, in denen die Preise für den Nutzer viel niedriger sind und die Netzabdeckung besser ist. Die Behauptung, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen den deutschen Auktionen und der weltweit einmalig prekären Situation in unserem Mobilfunkmarkt bestünde, ist ein Märchen. Nur ein Naivling glaubt, dass sich wirklich etwas ändert, wenn wir die Frequenzen verschenken oder den Netzbetreibern anderweitig stark entgegenkommen. An der miesen Situation sind in erster Linie die Betreiber schuld, die von diesem Zustand profitieren. Dem Staat hingegen kann man nur eine Sache vorwerfen, nämlich dass er die Betreiber zu wenig reguliert bzw. das Netz der Telekom nicht gleich wieder verstaatlicht. Mehr Regulierung ist nämlich der einzige Ausweg aus diesem Dilemma, das gilt im Mobil- wie auch im Festnetz. Aus privater Hand wird sich das deutsche Kommunikationsdesaster nicht mehr beseitigen lassen. Netze reverstaatlichen und Open Access, dann hat sich der Mist.
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[2.1] daGiz antwortet auf hans91
26.06.2018 13:51
Benutzer hans91 schrieb:
Du weißt aber, wie eine Auktion funktioniert, oder? Der Staat bestimmt nicht die Preise, das machen die Bieter (aka die Netzbetreiber), „runter“ kann der Staat da also gar nichts machen, die Preise liegen ganz in den Händen der Netzbetreiber.

So ganz korrekt ist das ja auch nicht. Nämlich hinsichtlich der Mindestgebote, die durchaus vorgegeben werden. Erst ab diesem Mindestbetrag wird entsprechend erhöht. und da keine Absprachen erlaubt sind, jeder Anbieter für ein entsprechend passendes Spektrum sorgen muss, kommt es demnach auch zu Preishöhen, für die auch der Staat verantwortlich ist.
Es darf ja stark angezweifelt werden, dass diese Preise bislang auch ohne Mindestgebote erzielt worden wären.