Benutzer Mister79 schrieb:
Persönlich frag ich mich ja warum Vodafone keine Zwangsumstellung von ADSL bzw VDSL im Kabelgebiet vornimmt? Man hört nur immer von einer aggressiven Bewerbung der Hotline. Die Zugangstechnologie steht ja dem Provider frei ohne das eine Sonderkündigung entsteht.
Ganz so einfach ist das nicht. Es gibt immer noch genug Kunden mit alten ARCOR oder Vodafone Verträgen, die explizit ISDN im Vertrag stehen haben. Und gerade diesen hat VF erst kürzlich schriftlich versichert, dass vor 2020 bzw. 2022 keine Abschaltung von ISDN stattfinden wird. Diese Kunden kann ich also nicht Zwangsmigrieren.
Vodafone macht schon Werbung für die Umstellung, aber nur zu Standardkonditionen, die oftmals teurer sind, als die vorhandenen Verträge über DSL. Und dann ist oft die Kabelfernsehdose nicht da, wo der Kunde bisher Internet- und Telefonverkabelung hat, d.h. der Kunde müsste noch auf EIGENE KOSTEN teuer Koaxkabel in hässlichen Kabelkanälen verlegen. Warum sollte er das tun, wenn er z.B. mit der vorhandenen Bandbreite zufrieden ist.
Auch für die Weiternutzung von ISDN Geräten darf er dann nochmals einen Aufpreis in Form der FritzBox Cable zahlen und das gleich monatlich.
Der Kunde soll also zahlen dafür, dass Vodafone Geld sparen kann, bekommt aber von der Ersparnis nichts weitergegeben sondern zahlt u.U. noch eine höhere Grundgebühr als bisher. Sehr attraktiv für den Kunden, umzustellen.
Wie man es richtig macht, zeigt M-Net in München mit seinem Glasfasernetz. Dort sind die Tarif so gestaltet, dass der 25 Mbit/s Anschluss über Glasfaser dasselbe kostet, wie der 18 Mbit/s über Kupfer. Die Hardware bekommt der Kunde kostenlos zum Anschluss dazu und es kommt auch ein Techniker, der nicht nur den Anschluss durchschaltet, sondern auch die Fritzbox montiert und die vorhandenen Telefone und Netzwerkkabel an den neuen Router anschließt.
Somit hat der Kunde minimalen Aufwand und v.a. keine Mehrkosten.
Dies hat zur Folge, dass sich hier auch niemand groß gegen die Umstellung sträubt, und der Großteil der Kupferanschlüsse in GF-ausgebauten Gebäuden schon kurz nach der Glasfasererschließung umgestellt wurde.
Telekom und Vodafone wollen Geld sparen durch Abbau von Technik oder Umschaltung auf eigene Kabel. Das ist verständlich. Aber wieso soll der Kunde noch zusätzlich dafür durch höhere Grundgebühren, Umstellkosten, Hardwarekauf oder Kabelverlegungen teuer bezahlen ?
Aha, meine Erfahrung ist mehr, im ADSL sind die Anbieter alle gleich langsam, bzw schnell, ganz nach Leitungslänge. Gut ist in den letzten 20 Jahren keiner gewesen. Die Frage war doch nur eine: Wo bekomme ich für die Minderleistung ADSL den geringsten Preis. Denn wer möchte für eine ADSL 3 Mbit Leitung 34 Euro bezahlen, wenn ich die gleichen 3 Mbit für 24 bekomme?
Das stimmt inzwischen so nicht mehr immer. Einige Anbieter schalten ADSL mit 16000 über Annex J und bieten so 16000/2600 kbit/s an Bandbreite. Andere haben weiter nur Annex B mit 16000/1024 kbit/s und wieder andere schalten auf Annex B bis zu 20000/1200 kbit/s. Somit gibt es je nach Anbieter und Technik auch Bandbreitenunterschiede.
Der Vorteil vom Kabel ist die Reichweite, der Nachteil ganz klar die Segmente und hier kommen die Probleme ja gerade auf. Nur weil hier 3-4 Leute berichten keine Probleme zu haben, ändert dies nichts daran das die Mehrzahl der Kunden sinkende Bandbreiten zu den Abendstunden genießen dürfen.
Das ist richtig, daher sollte man das Kabel noch viel mehr für den Flächenausbau nutzen (z.B. EFH-Siedlungen), für große Komplexe von Wohnungen sollte man dagegen viellieber FTTB machen um so möglichst nah mit Glasfaser ran zu kommen.
Ich frag mich manchmal wo der extreme Hass auf die Telekom herkommt? Wenn Vodafone in Deutschland die Telekom wäre, wäre Vodafone keinen Deut besser und wenn Vodafone ein staatliches Kupfernetz übernommen hätte, würde Vodafone die Doppellader genau so quetschen und nicht einen Kunden mehr als nötig mit Glas versorgen. Man sieht es ja genau wie Vodafone seine Kupfer quetscht, seine Kupfer nicht austauscht und lediglich die Segmente verkleinert und verkleinert. Die neuen Anschlüsse werden Teilweise ja auch ins Glas verlegt aber das macht auch die Telekom und bekleckert sich damit genau so wenig mit Ruhm wie Vodafone im Kabel.
Weil die Telekom teilweise einfach unfähig ist. Hier in Südbayern ist der Service sehr bescheiden, bei der Hotline kommt man bei Störungen nie durch.
Hier in Kempten hat die Telekom vor 5 Jahren ein Glasfasernetz verlegt bis in die Gebäude für FTTB und FTTH. Bis heute gibt es nur eine niedrige dreistellige Anzahl an Anschlüssen und das trotz 67000 Einwohner.
Denn die Telekom hat weder genug technisches Personal (sondern nur 1-2 Techniker) die solche Anschlüsse überhaupt schalten können, v.a. da man auf FTTH besteht (Glasfaser bis in die Wohnung, zuweilen baulich sehr aufwendig). Weiterhin ist die Produktpalette unzureichend (keine Anschlüsse ohne Telefon mit entsprechend niedrigerer Grundgebühr möglich, keine kürzere MLZ als 24 Monate, keine Durchwahlanschlüsse über Glasfaser). Dazu werden DSL 16000 Verträge z.B. im Gegensatz zu M-Net (siehe oben) nicht auf Glasfaser geschaltet, auch wenn über Kupfer nur 5000 kbit/s erreicht werden. BSA/Resale ist auf der Glasfaser ebenfalls nicht möglich, was bedeutet, dass in den Stadtteilen wo die Telekom zugunsten der Glasfaser kein Outdoor-VDSL ausgebaut hat, von keinem Wettbewerber eine Bandbreite höher 16000 bzw. teilweise 10000 zu bekommen ist, da ja keiner mehr eigene Technik hat. Grundsätzlich fallen 69,90 € Einrichtgebühr für Kunden an, welche bisher nicht bei T... .waren und Hardware muss man teuer selbst kaufen. Noch dazu fällt das Netz großflächig häufig aus.
Ich bin vor 15 Jahren von der Telekom weg, weil zudem jede zweite Rechnung falsch war und sich niemand verantwortlich gefühlt hat.