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Scheindebatte. Es geht nicht um Sicherheit.


21.09.2017 14:09 - Gestartet von lexus1
Als ob 60 oder 100€ Strafe irgenetwas ändern würden. Hier geht es um politischen Aktionismus, um dem eingeschläfterten Steuerbürger vorgaukeln zu können, man kümmere sich um etwas. Wer bei 60€ Strafe sein Handy nutzte, wird es auch bei 100€ tun.
Ginge es um Sicherheit, würde man ein Gesetz erlassen, das Auto- oder Handyhersteller zu Installation einer Funktion zwingt, die ab einer gewissen Geschwindigkeit des Geräts die Funktion stillegt. DAS würde funktionieren.
Aber DAS würde eben sogfältige Regierungsarbeit voraussetzen, von der man seit 2005 nichts mehr gesehen hat.
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[1] Cooki3 antwortet auf lexus1
21.09.2017 14:36
Eine Bestrafung, die rein auf einem Geldbetrag basiert, dürfte tatsächlich wenig bringen. Auch eine Erhöhung des Bußgeldes dürfte wenig Auswirkungen haben. Aber gerade beim Autofahren kann man doch so schön Punkte vergeben, da dürfte so einigen der Spaß vergehen.

Ein eigens entwickeltes Feature, was die Bedienung eines Smartphones beim Autofahren unmöglich macht, entzieht sich mir aber jeglicher Sinnhaftigkeit. Wenn der autofahrende Smartphonenutzer gezwungen werden muss, sich an die Regeln zu halten, dann würde ich doch stark die Intelligenz des einzelnen anzweifeln. Wenn man Zahlen vorgelegt bekommt wie "eine Sekunde Unaufmerksamkeit bei 50km/h sind 14 Meter Bildflug", dann sollte man doch spätestens dann wissen, dass man diesen Mist lieber sein lässt. Nichts während des Fahrens so wichtig sein, wie die Sicherheit eines selbst und die der anderen Verkehrsteilnehmer.

Auf deinen letzten Satz werde ich vorsichtshalber nicht eingehen. Diese Diskussion gehört nicht hierher.
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[1.1] Thunder115 antwortet auf Cooki3
21.09.2017 14:50
Benutzer Cooki3 schrieb:
Eine Bestrafung, die rein auf einem Geldbetrag basiert, dürfte tatsächlich wenig bringen. Auch eine Erhöhung des Bußgeldes dürfte wenig Auswirkungen haben. Aber gerade beim Autofahren kann man doch so schön Punkte vergeben, da dürfte so einigen der Spaß vergehen.
Auch Punkte und Fahrverbote bewirkt bei vielen nichts mehr.
Sie sind geradezu mit ihrem Handy verwachsen. Da wird in Messengern getippt oder über allen möglichen Unsinn stundenlang telefoniert - auch im Auto. Denn für solche Nutzer macht das Auto keinen Unterschied zu Arbeit oder das Zuhause.
Wie oft ich an der Ampel sehe, wie der Hintermann (und öfter die -frau) dann am Handy tippt ... eigentlich müßte bei Fahrverboten die Stadt leer sein.

Richtig Wirkung zeigt: Handy für 1 Monat einkassieren und den Provider zu einer befristeten Sperre auffordern. Ich denke bei vielen reicht schon eine Woche Zwangsabstinenz um ein Nachdenken über das Fehlverhalten anzuregen.

Analog dazu macht man es jetzt in Großstädten bei Rasern, deren Fahrzeuge beschlagtnahmt werden.
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[1.1.1] tosho antwortet auf Thunder115
29.09.2017 05:39
Benutzer Thunder115 schrieb:

Richtig Wirkung zeigt: Handy für 1 Monat einkassieren und den Provider zu einer befristeten Sperre auffordern. Ich denke bei vielen reicht schon eine Woche Zwangsabstinenz um ein Nachdenken über das Fehlverhalten anzuregen.

Gute Idee. Das wäre sogar eine Art Drogenprävention. Es ist schon erschreckend, wie viele Leute von ihrem Handy komplett abhängig sind. Viele Leute halten es ja nicht mal aus, 20 Sek,. vor einer roten Fußgängerampel zu stehen ohne gleich reflexartig ihren Schnuller äh, ihr Handy raus zu holen.
Vielleicht würden einige ja tatsächlich aufwachen, wenn sie merken wie sie schon bei einer Woche Handy-Entzug das Zittern anfangen.
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[1.2] lexus1 antwortet auf Cooki3
23.09.2017 14:12
Benutzer Cooki3 schrieb:
Eine Bestrafung, die rein auf einem Geldbetrag basiert, dürfte tatsächlich wenig bringen. Auch eine Erhöhung des Bußgeldes dürfte wenig Auswirkungen haben. Aber gerade beim Autofahren kann man doch so schön Punkte vergeben, da dürfte so einigen der Spaß vergehen.

Ein eigens entwickeltes Feature, was die Bedienung eines Smartphones beim Autofahren unmöglich macht, entzieht sich mir aber jeglicher Sinnhaftigkeit. Wenn der autofahrende Smartphonenutzer gezwungen werden muss, sich an die Regeln zu halten, dann würde ich doch stark die Intelligenz des einzelnen anzweifeln. Wenn man Zahlen vorgelegt bekommt wie "eine Sekunde Unaufmerksamkeit bei 50km/h sind 14 Meter Bildflug", dann sollte man doch spätestens dann wissen, dass man diesen Mist lieber sein lässt. Nichts während des Fahrens so wichtig sein, wie die Sicherheit eines selbst und die der anderen Verkehrsteilnehmer.


Der Mensch tickt, wie er tickt. Handynutzung am Steuer wird IMMER vom Nutzer als Kavaliersdelikt betrachtet werden, denn weder geschieht es mit böser Absicht noch denkt man von sich selbst, "es nicht im Griff zu haben". Das ist schlicht "menschlich". Handys wirken hier wie eine Droge.
Daher muss man (real gefährliche) Verhaltensmuster, die so gelagert sind, eben auch mit Methoden unterbinden, die ebenso "menschlich" sind, sprich, vom Verhinderunscharakter schwer zu überwinden. Eine technische Lösung, die wir woanders regelmäßig problemlos akzeptieren (z.B. Spurhalteassistent), ist daher immer die bessere Lösung im Vergleich zu solch untauglichen Sanktionsversuchen.

Auf deinen letzten Satz werde ich vorsichtshalber nicht eingehen. Diese Diskussion gehört nicht hierher.

Wieso nicht? Es ist eine politische Entscheidung, die hier diskutiert wird. Warum nicht politisch beleuchten? Die Politik greift uns immer öfter "in den Schritt", und das, weil sich -scheinbar- nie einer aufregt. Also lasst uns uns aufregen!
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[2] tosho antwortet auf lexus1
29.09.2017 05:33
Benutzer lexus1 schrieb:
Ginge es um Sicherheit, würde man ein Gesetz erlassen, das Auto- oder Handyhersteller zu Installation einer Funktion zwingt, die ab einer gewissen Geschwindigkeit des Geräts die Funktion stillegt. DAS würde funktionieren.

Was für ein Unsinn. Ich fände es schon gut, wenn das Navi meines Handys auch noch bei Tempo 70 funktioniert. Bevor man anderen geistige Unfähigkeit vorwirft sollte man selbst mal den Kopf einschalten.
Das Problem sind ganz klar mangelnde Kontrollen. Ich sehe täglich Auto- und Radfahrer mit dem Handy in der Hand. Warum sieht die Polizei das nicht?

Das gleiche gilt für Abstandsverstöße. Kein Tag auf der Autobahn, an dem man nicht massenweise Fahrer sieht, die bei Tempo 100 eine oder zwei Wagenlängen hinter ihrem Vordermann her fahren. Mit Kameras an den Autobahnbrücken wäre das Problem in null komma nichts erledigt. Da würden die Führerscheine zu tausenden eingezogen. Wird aber nicht gemacht.

Die schärfsten Regelungen nützen nichts, wenn sie nicht durchgesetzt werden.