Dobrindt will Handyverbot am Steuer deutlich ausweiten
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will das bereits bestehende Handyverbot am Steuer deutlich ausweiten. (Symbolfoto)
Foto: dpa
Das Handyverbot am Steuer soll deutlich ausgeweitet
werden. Künftig sollen auch die Nutzung von Tablets, E-Book-Reader
und Videobrillen sowie Tätigkeiten wie das SMS-Schreiben während der
Fahrt ausdrücklich verboten werden. Das geht aus Gesetzesplänen von
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hervor, die der
Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegen und über die zuerst die
Bild-Zeitung berichtet hatte.
"Ablenkung ist eines der größten Unfallrisiken, das vermeidbar und
unnötig ist", erklärte Dobrindt. Deshalb müssten die Verkehrsregeln
an die neuen technischen Entwicklungen angepasst werden. Bislang ist
in der Straßenverkehrsordnung während der Fahrt lediglich das Halten
eines Mobil- oder Autotelefons ausdrücklich untersagt. Ansonsten
heißt es in Paragraf 23 nur ganz allgemein: "Wer ein Fahrzeug führt,
ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht und das Gehör nicht (...)
beeinträchtigt werden."
Auch Erhöhung von Geldbußen vorgesehen
Mit der geplanten Reform will Dobrindt auch die Strafen anheben, falls Autofahrer die verbotenen elektronischen Geräte am Steuer benutzen. Das normale Bußgeld soll von 60 auf 100 Euro steigen, bei schweren Verstößen sind 200 Euro möglich. Bei Sachbeschädigung oder der Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer droht sogar ein einmonatiges Fahrverbot. Radfahrer, die unterwegs telefonieren, sollen statt 25 Euro künftig 55 Euro zahlen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will das bereits bestehende Handyverbot am Steuer deutlich ausweiten. (Symbolfoto)
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Technik, die die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt oder sogar
erhöht, soll hingegen ausdrücklich erlaubt werden. Das gilt etwa für
die Nutzung von Sprachsteuerungen, Vorlesefunktionen und von
sogenannten Head-Up-Displays, die Fahrzeug- oder
Verkehrszeichen-Informationen auf die Windschutzscheibe projizieren.
Allerdings gibt es durchaus Kritik an diesem Vorstoß. Ein Verkehrspsychologe erklärt, warum er Dobrindts Idee für einen Schnellschuss hält.