Benutzer telephonium schrieb:
Bitte unterscheiden zwischen zwei Phänomenen: Bei den Lottozahlen - gemäß der Wahrscheinlichkeitslehre der Mathematik - gibt es eine statistische Wahrscheinlichkeit für eine bestimmte Kombination, die bei 6 Richtigen bei ca. 1/13,9 Mio. liegt. Es gibt jedoch keine Faktoren, die darauf hindeuten können, dass die Wahrscheinlichkeit x für eine bestimmte Kombination über oder unter der o.g. Ziffer liegt.
Bei der Entwicklung und den Strategien des TK-Markts in Deutschland gibt es jedoch Fakten, die interpretiert werden können. Sie verändern nach subjektiver und objektiver Betrachtung die Wahrscheinlichkeit für Szenarien, die - wieder ein Gegensatz zur Lottoziehung - nicht quantitativ zu berechnen sind. Oder weiß jemand genau, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten die Zukunft der TK-Branche bietet?
Aber gerade weil wir hier beeinflussende Fakten haben, kann nicht vom Lottospiel die Rede sein.
Doch, denn die derzeit in der TK-Branche bekannten Faktoren lassen sich sehr einfach berechnen. Die Ergebnisse dieser Berechnungen stehen im Widerspruch zu den hier Anfangs geäußerten Vermutungen.
Aussage 1, sinngemäß: Die RegTP ist Telekom-freundlich ... Das
ist nach den jüngsten IC-Preis, Zusammenschaltungs- und DSL-
Entscheidungen nicht wirklich sein Ernst ...
Ad 1: Wenn man sich die Tatsache anschaut, dass 3 Jahre nach Demonopolisierung der TK-Landschaft immer noch ein de facto Monopol im Ortsnetz besteht, so ist das letzte staatliche Regulativ entweder als unfähig oder monopolfreundlich einzustufen. Die RegTP hat nicht durchsetzen können, dass andere Anbieter Vollanschlüsse zu einem wirtschaftlichen Preis mieten können.
Wie sollte sie es auch durchsetzen, wenn die Telekom wenigstens die eigenen Kosten ersetzt haben will ?
Aussage 2, sinngemäß: Wenn T-Online genug DSL-Flat-Kunden hat,
schafft man die Flatrate ab. Ein Gerücht, das zwar theoretisch eintreffen *könnte* (und sich seit Monaten hier hält) ...
aber der Unternehmenspolitik von TOI und DTAG nicht wirklich entspricht (Stichwort: "Lotto").
Ad 2: Definiere "Unternehmenspolitik von TOI und DTAG", so dass dies im Gegensatz zu meiner These steht.
Zur Unternehmenspolitik von TOI: http://ueber.t-online.de/uebe/
Zur Unternehmenspolitik der DTAG: http://www.dtag.de/untern/
inv_relations/index.htm
Zudem sollte die Strategie der beiden genannten Unternehmen daraus hinauslaufen, die eigene Marktposition zu stärken und möglichst viel Gewinn zu machen. Diese beiden Punkten widersprechen meiner These nicht, sondern fördern sie vielmehr.
Unternehmen wie T-Online oder Telekom haben -schon allein wegen ihrer Größe- eine gewisse "soziale Verantwortung". U.a. im Rahmen dieser Verantwortung hat man z.B. DSL und DSL-Flatrates eingeführt.
Solange diese Flatrates nun nicht den Unternehmen das Geld in Flußgräben abfließen lassen, werden die Flats weiterbestehen.
Man mag da aber gerne anderer Meinung sein. Wenn man es begründen kann (das versucht teltarif ja nun seit fast 1/2 Jahr) ...
Ich stimme der Intention voll und ganz zu, nur
möchte
ich hinzufügen, dass der positive Aspekt sein wird,
dass
die normale Festnetztelefonie dann zum Pauschalpreis angeboten
werden dürfte.
?
Ist doch logisch: Das Kerngeschäft, mit dem verdient werden soll, wird die Datenübertragung per DSL, und um Konkurrenz abzutöten wird deren einziges verbliebenes Produkt, die Festnetzsprachtelefonie, zum Pauschalpreis oder kostenlos zur Grundgebühr angeboten. Einen ersten Schritt dazu sehen wir in T-ISDN XXL.
Ich denke mal, Du kennst die Auflagen der RegTP zu XXL ? Also ist Deine Aussage hinfällig ...
Damit sind alle, die bei DSL nicht mitbieten können (wie z.B. die heutige CallbyCall-Konkurrenz),
aus
dem Rennen.
Unwahrscheinlich, zumindest solange die Telekom noch marktbeherrschend ist ...
???
Marktbeherrschende Unternehmen müssen ihre Tarife genehmigen lassen ... Eine Preiserhöhung muß z.B. genau begründet werden.
Eine jüngste Studie hat belegt, dass außer der
Telekom
glaube ich nur 1-2 Anbieter Überlebenschancen im
DSL-Sektor
haben.
Das Problem (dann) für die Telekom und T-Online wäre *dann*:
Sie wären marktbeherrschend und unterlägen *dann* -auch mit DSL- der Regulierung ... Nicht sonderlich erstrebenswert ...
*Dann* wäre zuerst einmal der Deregulierungswille der RegTP gefordert - und der war schon in der Vergangenheit (vgl. Ortsnetz) nicht sonderlich stark ausgeprägt.
Och, doch ... Wenn man sich die letzten Ortsnetzentscheidungen ansieht ...