Benutzer StefanDG2YIL schrieb:
Immerhin ist Radio NRW, wenn auch nur als Mantelanbieter, ja einer mit der meistgehörten Sender in Deutschland.
Aber auch nur gezwungenermaßen, weil es in NRW, abgesehen vom öffentlich rechtlichen WDR, keinen weiteren Anbieter gibt.
Über DAB+ können jedoch sehr wohl andere Anbieter empfangen werden, und da Radio NRW, an dem der WDR beteiligt ist, weiterhin der meistgehörte Sender in Deutschland bleiben soll, wird mit aller Macht versucht, Programmanbieter-Vielfalt in diesem Bundesland zu unterbinden.
Die Anbietervielfalt wurde ja bereits Anfang der 90er Jahre vom WDR verhindert. Es gab eine landesweite Frequenzkette welche für einen privaten Anbieter hätte verwendet werden können, der WDR hat aber just in diesem Moment das Programm "1 live" gegründet, welches fortan auf dieser Kette ausgestrahlt wurde.
Auch das Programm "Funkhaus Europa" ist im Grunde genommen ein Frequenzfüller, die Frequenz könnte an einen privaten Anbieter gehen.
Desweiteren existiert eine extreme frequenztechnische Überversorgung des Programms "WDR 2", welches auf zahlreichen Frequenzen parallel ausgestrahlt wird, nur um wenige Minuten dauernde Lokalfenster zu ermöglichen.
An Radio NRW sind zu 16,1% RTL beteiligt und zu 24,9% der WDR (Stand 2003). Jetzt sollte klar sein, weshalb sich der Geschäftsführer von RTL gehen DAB+ ausspricht, da mit DAB+ die Konkurrenz entstehen würde, die seit Anfang der 90er Jahre, zumindest seitens des WDR, versucht wird, zu verhindern.
Paradox an der Konstellation ist, dass RTL und WDR heute beide an Radio NRW beteiligt sind und gegen Konkurrenz über DAB+ wetteifern, waren diese beiden Anbieter in den 70er und 80er Jahren doch die grössten Konkurrenten zueinander.