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"DAB+ in NRW" Medientechnisch wie immer ganz hinten !


24.04.2016 12:06 - Gestartet von StefanDG2YIL
einmal geändert am 24.04.2016 12:09
DAB+ ist im Markt angekommen und die Nutzer nehmen es mehr und mehr an. Das man medienpolitisch im größten Bundesland dagegen ist passt nicht mehr in die heutige Zeit. Der Direktors der Landesmedienanstalt LFM in Düsseldorf, Herr Brautmeier gemeinsam mit Herrn Staatssekretär Marc Jan Eumann versuchen mit allen Mitteln DAB+ in NRW auf lokaler Basis zu verhindern. Offensichtlich ist der Druck seitens der örtlichen Zeitungsverleger auf die Rundfunkpolitik hier im Bundesland so groß, dass immer wieder und immer deutlicher jegliches neue Angebot im Hörfunkbereich verhindert werden soll und wird .Das hat auf UKW ja immer gut geklappt. Wie es hier mit DAB+ auf lokaler Ebene weitergeht weiß man nicht, aber Angst dass das schwache Plänzchen "Zwei-Säulen-Modell" für den Lokalfunk in seiner Existenz bedroht ist sehe ich eher gelassen. Immerhin ist Radio NRW, wenn auch nur als Mantelanbieter, ja einer mit der meistgehörten Sender in Deutschland .
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[1] industrieclub antwortet auf StefanDG2YIL
24.04.2016 20:55
Benutzer StefanDG2YIL schrieb:
Offensichtlich ist der Druck seitens der örtlichen Zeitungsverleger auf die Rundfunkpolitik hier im Bundesland so groß, dass immer wieder und immer deutlicher jegliches neue Angebot im Hörfunkbereich verhindert werden soll und wird .

Ja, richtig...Nur - solche "Drücke" gibt (bzw. gab) es mit Sicherheit auch in den anderen Bundesländern...Irgend etwas MUSS aber in NRW offensichtlich ANDERS
als in allen anderen Bundesländern sein, denn SOLCH dreist-dumme Politiker-Äus-
serungen gibt es ja nun mal nur hier !
Mein Eindruck ist, die hiesigen (Medien-)politiker verraten einfach die Interessen
ihrer Wähler / Radio-Hörer viel, viel schamloser als andernorts üblich - und das jetzt
schon seit JAHRZEHNTEN...Denn auch im damaligen UKW-Zeitalter wurde ja
Wettbewerb im NRW-Radioäther weitestgehend verhindert, z.B indem die Politik
den Platzhirsch WDR fleißig Frequenzen besetzen ließ...
In Hamm z.B. kannst du jedes WDR-UKW-Programm (außer FHE) von fünf ver-
schiedenen Sendern bekommen...Da näherst du dich dann schon der Marke:
30 x WDR !!! -- Wie lustig! Wie "sinnvoll"!
Die Hörer / Wähler sollten all dies bis zur nächsten NRW-Landtagswahl nicht vergessen !
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[2] klauswegener antwortet auf StefanDG2YIL
25.04.2016 12:46
Benutzer StefanDG2YIL schrieb:

Immerhin ist Radio NRW, wenn auch nur als Mantelanbieter, ja einer mit der meistgehörten Sender in Deutschland.

Aber auch nur gezwungenermaßen, weil es in NRW, abgesehen vom öffentlich rechtlichen WDR, keinen weiteren Anbieter gibt.

Über DAB+ können jedoch sehr wohl andere Anbieter empfangen werden, und da Radio NRW, an dem der WDR beteiligt ist, weiterhin der meistgehörte Sender in Deutschland bleiben soll, wird mit aller Macht versucht, Programmanbieter-Vielfalt in diesem Bundesland zu unterbinden.

Die Anbietervielfalt wurde ja bereits Anfang der 90er Jahre vom WDR verhindert. Es gab eine landesweite Frequenzkette welche für einen privaten Anbieter hätte verwendet werden können, der WDR hat aber just in diesem Moment das Programm "1 live" gegründet, welches fortan auf dieser Kette ausgestrahlt wurde.

Auch das Programm "Funkhaus Europa" ist im Grunde genommen ein Frequenzfüller, die Frequenz könnte an einen privaten Anbieter gehen.

Desweiteren existiert eine extreme frequenztechnische Überversorgung des Programms "WDR 2", welches auf zahlreichen Frequenzen parallel ausgestrahlt wird, nur um wenige Minuten dauernde Lokalfenster zu ermöglichen.

An Radio NRW sind zu 16,1% RTL beteiligt und zu 24,9% der WDR (Stand 2003). Jetzt sollte klar sein, weshalb sich der Geschäftsführer von RTL gehen DAB+ ausspricht, da mit DAB+ die Konkurrenz entstehen würde, die seit Anfang der 90er Jahre, zumindest seitens des WDR, versucht wird, zu verhindern.

Paradox an der Konstellation ist, dass RTL und WDR heute beide an Radio NRW beteiligt sind und gegen Konkurrenz über DAB+ wetteifern, waren diese beiden Anbieter in den 70er und 80er Jahren doch die grössten Konkurrenten zueinander.