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Zwangsproxy wie in China, Saudi Arabien, Cuba, Iran...


09.10.2001 13:54 - Gestartet von beccon
Technisch ist so eine Sperre nur mit einem Zwangsproxy zu realisieren. Einzelne IP-Adressen zu blocken bringt nichts, da große Hoster oft -zig Seiten unter einer Adresse hosten.

Also müßten die einen WWW-Proxy aufbauen, der das Filtern übernimmt und einen Firewall um Deutschland legen, der Port 80 blockiert. Das würde nur gehen, wenn man es illegal macht, eine IP-Verbindung ins Ausland aufzubauen. Weiterhin - wer wirklich an die Seiten will - und das werden, wenn es verboten ist, viel mehr als heute sein - der schafft es auch. (notfalls über einen Proxy in den Staaten etc.) Um eine solche Sperre wirklich hinzubekommen, müßten die die IP Verbindungen wirklich wie in einem Firmennetz dicht machen.

Das würde uns auf eine Stufe mit den oben genannten Ländern bringen und Deutschland als IT Standort in die Steinzeit katapultieren. Dazu wird es nicht kommen. Notfalls müssen wir als Community bei der Politik Druck machen. Nicht für die Nazis sondern für das Internet als freies Medium.

Davon mal abgesehen: Ich würde mich an Stelle der Politik mit den Inhalten der rechten Sites auseinandersetzen und fragen, warum Leute soetwas schreiben und warum rechtsradikale Gedanken keine Antwort auf gesellschaftliche Probleme sein können... (Für die Taliban haben Teile unserer politischen Kaste ja auch zum Teil Verständnis, wenn es gegen die USA geht...)

Conrad

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[1] Micky34 antwortet auf beccon
09.10.2001 16:30
Benutzer beccon schrieb:
Technisch ist so eine Sperre nur mit einem Zwangsproxy zu realisieren. Einzelne IP-Adressen zu blocken bringt nichts, da große Hoster oft -zig Seiten unter einer Adresse hosten.

Also müßten die einen WWW-Proxy aufbauen, der das Filtern übernimmt und einen Firewall um Deutschland legen, der Port 80 blockiert. Das würde nur gehen, wenn man es illegal macht, eine IP-Verbindung ins Ausland aufzubauen. Weiterhin - wer wirklich an die Seiten will - und das werden, wenn es verboten ist, viel mehr als heute sein - der schafft es auch.
(notfalls über einen Proxy in den Staaten etc.) Um eine solche Sperre wirklich hinzubekommen, müßten die die IP Verbindungen wirklich wie in einem Firmennetz dicht machen.

Das würde uns auf eine Stufe mit den oben genannten Ländern bringen und Deutschland als IT Standort in die Steinzeit katapultieren. Dazu wird es nicht kommen. Notfalls müssen wir als Community bei der Politik Druck machen. Nicht für die Nazis sondern für das Internet als freies Medium.

Davon mal abgesehen: Ich würde mich an Stelle der Politik mit den Inhalten der rechten Sites auseinandersetzen und fragen, warum Leute soetwas schreiben und warum rechtsradikale Gedanken keine Antwort auf gesellschaftliche Probleme sein können... (Für die Taliban haben Teile unserer politischen Kaste ja auch zum Teil Verständnis, wenn es gegen die USA geht...)

Conrad


Auch Geschwindigkeitsmäßig würden viele in die Steinzeit zurückfallen, da das Laden der Seiten viel länger dauert, solange man sich nicht auf Seiten aufhält die massenweise besucht werden.
Ich zum Beispiel bin auf sollchen Seiten eher selten.

Außerdem glaube ich daß es bei manchen Providern auch Probleme mit der Aktualität der Seiten gibt, also man sieht eine alte Version der Seite.

Micky
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[2] orlando antwortet auf beccon
09.10.2001 22:23
Dem von Dir gesagten kann man nur zustimmen, technisch sehr gut beschrieben.
Allerdings ist das Problem:

Benutzer beccon schrieb:
Davon mal abgesehen: Ich würde mich an Stelle der Politik mit den Inhalten der rechten Sites auseinandersetzen und fragen, warum Leute soetwas schreiben und warum rechtsradikale Gedanken keine Antwort auf gesellschaftliche Probleme sein können...
Hier wird nicht ohne Grund "rechts" und "Nazis" durcheinandergebracht, denn das wird uns in den Medien ja tagtäglich eingebleut. Das Problem Seiten zu sperren (wenn es denn technisch ginge) wären ja nicht irgendwelche US-Anbieter in Hakenkreuz-Uniform. Sperren will man auch Anbieter wie NIT.DE, die nicht gegen Gesetze verstoßen und denen man nichts anhaben kann. Dahinter steht mittlerweile eine Administration, deren Fußvolk in Berlin z.B. dafür Sorge trägt, daß bestimmte Zeitungsredaktionen, wie die rechtskonservative "Junge Freiheit" ihre Büros 24 Stunden täglich bewachen lassen müssen, weil sie ansonsten dauernd von "linken Friedensfreunden" abgefackelt würden. Diese Realität in Deutschland, von der in den Medien ein Karttell des Schweigens herrscht, würde allerdings auch zu einem zensierten Internet passen.

Orlando