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Kabel - Quo Vadis ?


24.01.2016 20:48 - Gestartet von industrieclub
Eine schöne (rechtliche) Übersicht! Sowas war wohl mal nötig...
Eine ganz andere Frage ist natürlich, warum die Kabelanbieter jetzt so deutlich diesen bestimmten Weg gehen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie eine sehr genaue Marktstudie gemacht haben und sich - darauf aufbauend - dazu ent-
schlossen haben, mit ihrer Technologie das Premium- bzw. Power-Segment ab-
bilden zu wollen - zumindest imagemäßig.
Die Gefahr dabei ist, dass sie ein wenig die "Bodenhaftung" zu den Kunden, die
ein "schnörkelloses" Preiswert-Produkt möchten, verlieren.
Ein sehr motivierter (=quasi kompromissloser) Premium-Anbieter kann natürlich
die Entscheidung treffen, dass ihm DAS egal sei - und dann so eine Art "Apple
Firmenpolitik" fahren...Schaun 'mer mal.
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[1] garfield antwortet auf industrieclub
25.01.2016 00:36
Benutzer industrieclub schrieb:
Eine schöne (rechtliche) Übersicht! Sowas war wohl mal nötig...

Wobei der letzte Abschnitt dann doch wieder so klingt ("Recht des Stärkeren"), als wenn der Kunde sich gewisse rechtlich fragliche Dinge doch gefallen lassen muss.
Aber es ist wohl wie überall: Probiert wird es auf jeden Fall, und als Kunde muss man genügend Geduld und Rauflust aufbringen, um den Anbieter nicht damit durchkommen zu lassen.
Sicher hebt das nicht die Kundenzufriedenheit. Aber bei den geringen Unterschieden, die es offensichtlich bzgl. Kundenorientierung gibt, macht das den Anbietern nichts aus, wenn A zu B wechselt. Dafür kommt dann - über C - B zu A, der die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
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[2] Kai Petzke antwortet auf industrieclub
25.01.2016 16:12
Benutzer industrieclub schrieb:

Die Gefahr dabei ist, dass sie ein wenig die "Bodenhaftung" zu den Kunden, die ein "schnörkelloses" Preiswert-Produkt möchten, verlieren.

Welche Alternative haben diese "schnörkellos"-Kunden, die von 15 Euro im Monat auf 25 Euro im Monat "geupgradet" wurden, denn? DSL Basic von 1&1 kostet auch 25 Euro im Monat, ist aber auf max. 100 GB im Monat gedeckelt. Die sind schneller "weggestreamt", als vielen Kunden lieb ist. Klar kostet der 1&1-Tarif im ersten Jahr deutlich weniger. Wer diesen Preisvorteil langfristig nutzen will, muss aber eben den Anschluss alls zwei Jahre wechseln.

Ein sehr motivierter (=quasi kompromissloser) Premium-Anbieter kann natürlich die Entscheidung treffen, dass ihm DAS egal sei - und dann so eine Art "Apple Firmenpolitik" fahren...Schaun 'mer mal.

Am oberen Ende des Preis- und Leistungsspektrums von Festnetzanschlüssen tun sich derzeit alle Anbieter schwer. Bei der Telekom kostet der "kleinste" Anschluss mit 16/2,4 MBit/s down/up-stream in den Ballungsräumen monatlich 34,95 Euro. Der größte Anschluss kostet trotz der sechs- bis sechzenfachen Leistung - 100/40 MBit/s - gerade mal 10 Euro monatlich mehr.

Wären die Preisunterschiede im Smartphone-Bereich zwischen "Einsteiger"- und Oberklasse-Gerät ähnlich klein, würde ein iPhone 6S Plus gerade mal 180 Euro kosten, da das Microsoft Lumia 550 ja bereits für 140 Euro verkauft wird.
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[2.1] rainermueller antwortet auf Kai Petzke
28.01.2016 10:53

einmal geändert am 28.01.2016 10:55
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Welche Alternative haben diese "schnörkellos"-Kunden, die von 15 Euro im Monat auf 25 Euro im Monat "geupgradet" wurden, denn? DSL Basic von 1&1 kostet auch 25 Euro im Monat, ist aber auf max. 100 GB im Monat gedeckelt. Die sind schneller "weggestreamt", als vielen Kunden lieb ist. Klar kostet der 1&1-Tarif im ersten Jahr deutlich weniger.

Da ich vor einer Woche den Brief von Primacom mit der Hochstufung von 15 EUR auf 25 EUR erhalten hatte, habe ich mich auch schon mal umgeschaut nach Alternativen.
Bei Primacom ist nur der Preis mit 15 EUR angemessen, da
- das zwangsweise verordnete Modem (zusammen mit einem normalen W-Lan-Router) stolze 25 Watt (!!!) permanent an Strom zieht. Macht bei meinem Tarif ca. 5 EUR/Monat nur an Strom. Klar frisst auch eine Fritzbox, aber nicht ansatzweise so viel und die hat dafür auch eine Fülle von Funktionen.
- Reingefallen auf das zusätzlich aufgedrückte "Sicherheitspaket" war ich leider auch und musste es eine Weile bezahlen
- Bei einem mehrtägigen Netzausfall habe ich niemanden an der Hotline erreichen können (niemend nahm ab oder Besetztzeichen). Auf Emails kam keinerlei Antwort und auch sonst keine Reaktion. Nach drei Tagen lief es dann komentarlos wieder.
- Und der Hauptkritikpunkt: Bei Primacom sitze ich hinter einer Firewall und einer gemeinsamen IP. Das heist kein DynDNS (keine NAS/Owncloud, keine IP-Kamera etc. möglich).
Alles Dinge, die z.B. beim Anschluss meiner Mutter mit 1&1 besser funktionieren (ja ich weiss, auch 1&1 hat beim Service oft probleme und deren Internetportal ist das Grauen in Reinform).

Bei anähernd gleichem Preis würde ich DSL nehmen und nicht den Kabelanschluss. Ich glaube nicht, dass sich Primacom mit der Preisanhebung einen Gefallen getan hat.
Meine Anforderungen sind eben nur Internet. Ich will weder Telefon noch Fernsehen haben und 6 MBit sind für meine Zwecke ausreichend. Möglichkeit von DynDNS ohne Routerzwang wären für mich die Kriterien, nach dem ich einen neuen Anbieter aussuchen würde, wenn Primacom den gleichen Preis wie alle anderen Anbieter verlangt. Einen abgespeckten Anschluss zum Preis eines vollwertigen werde ich nicht akzeptieren.

rainer*

Kay: Danke für Eure fundierte Berichterstattung hier im Portal. Bin treuer Leser seit Euren Anfangstagen. Macht weiter so!
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[2.1.1] Kai Petzke antwortet auf rainermueller
28.01.2016 11:33
Benutzer rainermueller schrieb:

Bei Primacom ist nur der Preis mit 15 EUR angemessen, da
- das zwangsweise verordnete Modem (zusammen mit einem normalen W-Lan-Router) stolze 25 Watt (!!!) permanent an Strom zieht.

Ziehen die beiden Router zusammen 25 Watt oder alleine der Zwangsrouter schon 25? Letzteres wäre wirklich sehr, sehr viel. Bei Verbrauchsmessungen ist übrigens zu berücksichtigen, dass viele günstige Stromverbrauchsmessgeräte mit dem Lastprofil von billigen Schaltnetzteilen nicht klarkommen und falsche Werte anzeigen.

- Und der Hauptkritikpunkt: Bei Primacom sitze ich hinter einer Firewall und einer gemeinsamen IP. Das heist kein DynDNS (keine NAS/Owncloud, keine IP-Kamera etc. möglich).

Wie sieht es mit IPv6 aus: Bekommen Sie wenigstens dort eine eindeutige IP? Das sollte i.d.R. reichen, wenn man Dienste "für sich selber" anbietet - am anderen Ende kann man dann notfalls ins IPv6 tunneln (4to6 etc. pp.).

Kay: Danke für Eure fundierte Berichterstattung hier im Portal. Bin treuer Leser seit Euren Anfangstagen. Macht weiter so!

Vielen Dank für die Blumen :-)
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[3] industrieclub antwortet auf industrieclub
29.01.2016 20:29
Benutzer BASE STATION schrieb:
Wenn Kunden sich von schnellem Internet abhängig gemacht haben dann haben die halt gelitten.

Ja, es kommt eben darauf an, was man so (im Netz) macht...Manch einer lässt
sich dann auf hohe Performance-Werte "anfüttern".
Ich persönlich hab' kein Problem - wenn man kein Streamer, kein Gamer, kein
Sauger etc. pp. ist, also nur Büroarbeit-Artiges im Netz macht, reichen die 5 Gig
von ALDI (14,98 €) locker aus...