Benutzer comfreak schrieb:
Und selbst dann: es ist ungerecht, dass DTAG reguliert wird, Tele-Kabel-Anbieter aber nicht. Es verstößt gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Wundert mich, dass die Telekom dagegen nicht klagt.
Selbst, wenn die Telekom klagt, würde sie nie verlangen, dass die Kabelnetze nun reguliert werden. Sie würde vielmehr verlangen, selber analog aus der Regulierung entlassen zu werden.
Hinzu kommt: Selbst dann, wenn es ein natürliches Monopol gibt, muss nicht jedes denkbare Vorprodukt reguliert werden. Es reicht, solche Vorprodukte zu regulieren, bei denen sich ein Ausnutzen der Marktmacht feststellen lässt. Wenn sich an einem Ort beispielsweise Spartensender X nur über Satellit, Spartensender Y nur über Entertain und Spartensender Z nur über Unitymedia empfangen lässt, ist das für die BNetzA also kein Grund, einzugreifen. Bei kleinen Spartensender ist es normal, dass diese nicht "auf allen Kanälen" senden. Würden aber reichweitenstarke Programme (wie ARD, ZDF, RTL, Sat1, Pro7 usw.) aus einzelnen Systemen rausfallen, weil diese überhöhte Einspeisegebühren verlangen, würde die BNetzA (oder die zuständige Landesmedienanstalt) wahrscheinlich recht schnell aktiv werden.
Was es CbC angeht, steht die BNetzA auf dem Standpunkt, dass sich auf den Anschlüssen der Kabelanbieter VoIP mit Alternativanbietern wie Sipgate nutzen lässt. Einige Marktteilnehmer (u.a. auch teltarif.de) empfinden die VoIP-Alternative als nicht ausreichend. Aber die haben sich bisher nicht durchgesetzt.
Dass auf dem Telekabel TK-Dienstleistungen (Internet und Teleofon) angeboten werden, ist mehr oder weniger ein Zufall und war vor 10 Jahren noch nicht absehbar.
Schon vor 15 Jahren gab es Kabelmodems, und in einigen Nachbarländern, insbesondere Österreich, war Kabelinternet (und nicht DSL!) sogar die treibende Kraft der Breitbandrevolution. Dass die Kabelanbieter das von der Telekom gekaufte Kabel rückkanalfähig aufrüsten und dann Internetzugänge anbieten werden, war also absehbar. Die Telekom hatte bei der Wahl der Käufer zwar darauf geachtet, möglichst solche Firmen zu wählen, die garantiert kein beschleunigtes Aufrüstprogramm fahren werden, doch es war absehbar, dass auch das die Aufrüstung nicht auf Dauer verhindern wird. Es reicht ja, dass einer der Käufer dann doch mal testweise aufrüstet und feststellt, dass sich damit ganz gut Umsatz generieren lässt, dann folgt natürlich über kurz oder lang auch der Rest der Kabelanbieter.