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Analog muß bleiben


17.11.2015 17:54 - Gestartet von dorfner
die Mobilfunknetze sind reine "Schönwettereinrichtungen" Im Katastrophenfall, und der ist nun wahrscheinlicher als die letzten 20 Jahre, braucehn wir UKW - denn nur diese Radios werden dann mit Batterien funktionieren
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[1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf dorfner
17.11.2015 18:21
Benutzer dorfner schrieb:
die Mobilfunknetze sind reine "Schönwettereinrichtungen" Im Katastrophenfall, und der ist nun wahrscheinlicher als die letzten 20 Jahre, braucehn wir UKW - denn nur diese Radios werden dann mit Batterien funktionieren

Deine Begründundung ist absolut richtig, nur ist der Tatbestand falsch. Analog via UKW brauch niemand im Zivil- und Katastophenschutz. Es gibt keinen Grund/Vorteil das in der Terrestrik analog zu machen. Das Gegenteil ist der Fall, denn wie es schon im Artikel geschrieben steht: Terrestrik ist teuer, Frequenzen sind knapp. Das heißt eine Digitalisierung der Terrestrik tut dringend Not um die Effizenz/Ausbeute bei den der Terrestrik verbleibenden Frequenzen zu erhöhen. Und um langfristig Plattformkosten (und auch Frequenzen) in erheblichem Maße einzusparen ist die schwächere terrstrische Plattform zu canceln (in dem Fall erst mal DAB+ und dann nach einer Übergangszeit der analoge Hörfunk) Die Zukunft gehört hier DVB-T2. Diese Plattform kann alles.

Mit der Abschaffung unseres Festnetzes (ja, ich werde nicht müde daran zu erinnern) haben wir uns aus Zivil- und Katastrophenschutzsicht ohnehin schon dick genug ins Knie geschossen. Wenn jetzt noch Hand an das terrestrische Broadcasting gelegt wird, dann gibt es gar nichts mehr in Zukunft. Bravo. Wenn ausgerechnet die sonst so bedachten, konservativen und sicherheitsbewussten Schweizer diese Schnapsidee haben, dann heißt das noch lange nicht, dass wir sie kopieren müssen.
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[1.1] industrieclub antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
17.11.2015 23:13
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
Mit der Abschaffung unseres Festnetzes (ja, ich werde nicht müde daran zu erinnern) haben wir uns aus Zivil- und Katastrophenschutzsicht ohnehin schon dick genug ins Knie geschossen. Wenn jetzt noch Hand an das terrestrische Broadcasting gelegt wird, dann gibt es gar nichts mehr in Zukunft. Bravo. Wenn ausgerechnet die sonst so bedachten, konservativen und sicherheitsbewussten Schweizer diese Schnapsidee haben, dann heißt das noch lange nicht, dass wir sie kopieren müssen.

Richtig ! Das Ganze liegt meiner Meinung nach hauptsächlich daran, dass sich
eine ganze Generation (nämlich die der sog. Digital Natives) in einer Art rausch-
artigem Zustand befindet und dabei von der Realität entfernt hat !
Dies versuchen natürlich die (oft auch noch rel. jungen) Wirtschaftsführer der ITK-
Branche, der Provider und Telcos (im Sinne guter Geschäfte, versteht sich)
für ihre Unternehmen zu nutzen - kann man's ihnen verdenken ?!
Was halt fehlt, ist klare (wissensbasierte!), nüchterne rundfunk- und medien-
POLITISCHE FÜHRUNG. Wenn diese "Krankheit" jetzt auch schon die Schweiz
befallen haben sollte, dann kann man nur noch sagen: KRASS!
Zumal ja auch nachgewiesen ist (z.B. durch Studien an der TU München), dass ei-
"Rundfunk"-Versorgung über Mobilfunk viel teurer wäre (ich habe da so etwas wie
den Faktor 40 (!) in Erinnerung) als über echten Rundfunk <=Punkt-zu-Multipunkt>.
- - Wie ich neulich schon sagte: Wahn, Wahn, Wahn, wohin man (in der ITK) in der letzten Zeit auch blickt...Eine klassische Phase von - HYBRIS.
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[1.2] Peterdoo antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
18.11.2015 00:21
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
einer Übergangszeit der analoge Hörfunk) Die Zukunft gehört hier DVB-T2. Diese Plattform kann alles.

Wenn ausgerechnet die sonst so bedachten, konservativen und sicherheitsbewussten Schweizer diese Schnapsidee haben, dann heißt das noch lange nicht, dass wir sie kopieren müssen.

Wenn in der Schweiz sogut wie niemand DVB-T Empfänger hat, was nutzt es dann wenn im Katastrophenfall die Sender funktionieren würden? Die Idee ist einfach eine logische Folge der hohen Nutzung vom Kabel/IPTV in der Schweiz.

Die meisten digitalen Netze werden zentralisiert betrieben und sind somit in ihrem Zentrum leicht angreifbar. UKW ist meistens wesentlich dezentraler aufgebaut und somit nicht so verletzbar.
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[1.2.1] CBS antwortet auf Peterdoo
18.11.2015 09:42
Benutzer Peterdoo schrieb:
Wenn in der Schweiz sogut wie niemand DVB-T Empfänger hat, was nutzt es dann wenn im Katastrophenfall die Sender funktionieren würden?

Naja, DVB-T Empfänger wird es schon haben, nur sind die Tuner nicht an eine Antenne angeschlossen. Der normale schweizer Fernsehnutzer sucht meist nur die Kabeldose. Dabei profitieren die Eidgenossen sogar von DVB-T Einstrahlungen aus den Nachbarländern, wie z.B. der ORF in HD so gut wie landesweit verbreitet.

Dabei waren die terrestrischen (Fernseh)sender bis vor gar nicht all zu langer Zeit mit eine der Grundversorgungen in Katastrophenfällen. Ich kann mich bspw. am Chrischona an einen extra geschützten Sender für das erste Programm erinnern, mit Erschütterungsabsorption und Notfallantenne. Das hier so eine Vernachlässigung mit der Aufgabe der Terrestrik verfolgt wird ist seltsam.

Die meisten digitalen Netze werden zentralisiert betrieben und sind somit in ihrem Zentrum leicht angreifbar. UKW ist meistens wesentlich dezentraler aufgebaut und somit nicht so verletzbar.

Grundsätzlich sind terrestrische Sendernetze nicht so zentralisiert. In digitalen SFNs muss eben die Synchronisation untereinander gegeben sein, trotzdem sind die einzelnen Sender selbst autark. Es dürfte aber nichts gegen eine analoge Informations-Notfallversorgung sprechen, die durchaus unabhängig vom Rundfunk aufgebaut werden kann.
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[1.2.2] helmut-wk antwortet auf Peterdoo
02.12.2015 13:10
Benutzer Peterdoo schrieb:
Benutzer Leiter Kundenverarsche³ schrieb:
einer Übergangszeit der analoge Hörfunk) Die Zukunft gehört hier DVB-T2. Diese Plattform kann alles.

Wenn in der Schweiz sogut wie niemand DVB-T Empfänger hat, was nutzt es dann wenn im Katastrophenfall die Sender funktionieren würden? Die Idee ist einfach eine logische Folge der hohen Nutzung vom Kabel/IPTV in der Schweiz.

Nun, wenn über DVB-T verbreitet wird, dann sicher auch über Kabel-TV.

Das Problem ist IPTV. Entsprechendes gilt für Hörfunk (falls der nicht über DVB geht).

Das Fazit wär also: wer übers Netz streamt, was auch per Funk/Fernsehen zu empfangen ist, der gefährdet die Sicherheit der Region.

Eine andere Lösung wär: Notfallmeldungen im Katastrophenfall werden bevorzugt weitergeleitet. Das wär eine sinnvolle Abweichung von der Netzneutralität.
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[2] chrispiac antwortet auf dorfner
17.11.2015 23:12
Benutzer dorfner schrieb:
die Mobilfunknetze sind reine "Schönwettereinrichtungen" Im Katastrophenfall, und der ist nun wahrscheinlicher als die letzten 20 Jahre, braucehn wir UKW - denn nur diese Radios werden dann mit Batterien funktionieren

Seltsam - alle meine 4 DAB+ Radios funktionieren tadellos auch mit Batteriebetrieb. Die brauchen je zwei AA-Mignon-Batterien und laufen mindestens 10 Tage bei ca. 2 Stunden Betrieb am Tag (mehr als 10 Tage am Stück habe ich sie noch nicht im Einsatz gehabt), da würde mein einziges batteriebetriebenes UKW Radio (4 D-Mono Zellen) allmählich Schlapp machen. Ich weiß natürlich nicht, wie es mit Notstrom und Signalzuleitung bei den Sendern aussieht - üblich ist inzwischen redunante Zuleitung mit Glasfaserleitung, egal ob analog FM oder digital DAB/DAB+ - aber ich gehe davon aus, dass bei Rundfunk generell an Informationsversorgung im Kriesenfall gedacht wird, egal ob analog oder digital.

Natürlich wird am Anfang nicht die gleiche Flächenversorgung wie bei UKW erreicht, das war bei Start von UKW (z. B. gegenüner Lang- und Mittelwelle) auch nicht anders. Tatsache ist aber, dass die digitale Versorgung im Gleichwellennetz mit weniger Sendern und Sendeenergie auskommt. Ähnlich wie bei DVB-T.

Aus dem Abschlußbericht der DvB-T Task-Force:
Innerhalb des Umstiegs-Zeitraums wurden
schrittweise insgesamt 317 analoge TV-Grundnetzsender
sowie 296 TV-Sender für
private Programmveranstalter und 8738
Füllsender abgeschaltet. Im Gegenzug wurden 488 DVB-T-Sender in Betrieb
genommen.
Quelle: http://www.ueberallfernsehen.de/dvbtdownloads129.pdf

Von über 9000 Sendern runter auf nicht mal 500 Sender, was für eine Energieeinsparung! (Hinweis:bei 90 % Versorgung in der Bevölkerung).
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[2.1] Harry60 antwortet auf chrispiac
18.11.2015 00:39
Benutzer chrispiac schrieb:

Von über 9000 Sendern runter auf nicht mal 500 Sender, was für eine Energieeinsparung! (Hinweis:bei 90 % Versorgung in der Bevölkerung).

Schau mal in die Oberlausitz: DVB-T Sender in Löbau. Ein Stückchen weiter weg, so 10km kein Empfang mehr. Wir sind die 10% ohne Versorgung, bei analog gabs noch 7 Füllsender, da war noch alles in Ordnung. Ich denke hier sind einige Leute in den oberen Planungsetagen fehl am Platze. Siehe Beitrag Notfallempfang.
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[2.1.1] R o E s I antwortet auf Harry60
18.11.2015 20:46
Diese Gegend ist auch Grenzgebiet zum Nachbarland und da gelten strengere Richtlinien damit dessen Sender/Frequenzen nicht überlagert werden.
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[2.1.1.1] Harry60 antwortet auf R o E s I
19.11.2015 22:40
Benutzer R o E s I schrieb:
Diese Gegend ist auch Grenzgebiet zum Nachbarland und da gelten strengere Richtlinien damit dessen Sender/Frequenzen nicht überlagert werden.

Das kann ich so nicht stehen lassen. Sender aus Polen und Tschechien sind mit Leichtigkeit zu empfangen, genauso Mobilfunk. Warum wird hier nicht gedrosselt oder überwacht? Mit dem Wort "Grenzregion" wird nur suggeriert das hier keiner Interesse hat etwas auszubauen. Wir sollen Platt gemacht werden.

Löbau war Armeestadt, so wurde der Sender dort aufgebaut, günstiger und besser in der Ausbreitung wäre der Kottmar gewesen, ist damals wie auch heute nicht gewollt.
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[2.1.2] helmut-wk antwortet auf Harry60
02.12.2015 13:14
Benutzer Harry60 schrieb:
Schau mal in die Oberlausitz: DVB-T Sender in Löbau. Ein Stückchen weiter weg, so 10km kein Empfang mehr. Wir sind die 10% ohne Versorgung,

Die 90% bezogen sich auf die Schweiz. In D werden die 90% erst 2016 erreicht.
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[2.2] Funker antwortet auf chrispiac
18.11.2015 12:46
Benutzer chrispiac schrieb:

Ich weiß natürlich nicht, wie es mit Notstrom und Signalzuleitung bei den Sendern aussieht - üblich ist inzwischen redunante Zuleitung mit Glasfaserleitung, egal ob analog FM oder digital DAB/DAB+ - aber ich gehe davon aus, dass bei Rundfunk generell an Informationsversorgung im Kriesenfall gedacht wird, egal ob analog oder digital.

Da kommt NIX! Die Mittel- und Langwellensender hatten noch dicke Schiffsdiesel für den Notfall und separate Modulationsleitungen oder sogar Studios am Sender.

Jetzt gibt es nur noch Rauchzeichen für die Bevölkerung - DIGITAL natürlich!


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[3] mikiscom antwortet auf dorfner
19.11.2015 13:55
Benutzer dorfner schrieb:
die Mobilfunknetze sind reine "Schönwettereinrichtungen" Im Katastrophenfall, und der ist nun wahrscheinlicher als die letzten 20 Jahre, braucehn wir UKW - denn nur diese Radios werden dann mit Batterien funktionieren

DAB+ tut es ebenfalls mit Batterien oder sogar Akkus.