Benutzer lkb schrieb:
Das es auf 800mhz bald zu Kapazitätsengpässen kommen wird (auch auf dem Land) ist zwar zu vermuten, aber statt teuer mit 700mhz aufzustocken kann man diese Gegenden einfach per Bedarf mit 1800mhz und 2600mhz nachrüsten (a lá Telekom) - mit dem ganzen Geld das man bei der Versteigerung gespart hat.
Kennst Du jemanden, der das durchrechnen kann, was Du da behauptest?
Bei der letzten Versteigerung haben die LTE800-Frequenzen gerade mal 1,5Mrd€ (2x5MHz) je Betreiber gekostet, während im Nachgang die Betreiber um 4-5Mrd€, also zu viert locker um die 15Mrd€ investiert haben.
O2 ist weit davon entfernt mit 1800MHz-Zellen LTE nachverdichten zu können/müssen. Das geschieht in den nächsten Jahren nur für die "biszu-Werbung". ('biszu' 300Mbit/s oder 'biszu' 600Mbit/s) Die haben noch immer damit zu tun, ein LTE800-Netz flächendeckend hochzuziehen. Für die zählt jede Mrd€, die sie beim Nachverdichten (vorläufig oder dauerhaft) einsparen. Wenn die in den Großstädten ohne Erhöhung der Standortanzahl von 2x5 auf 4x5MHz erhöhen können haben die in den Städten noch viel Zeit, um nicht mehr Masten aufzustellen. Gerade die preisorientierten Betreiber Vodafone und Telefonica betreiben in den Städten ja (auch aus Preisgründen) 800er LTE. Die 700er oder 900er Frequenzen kann man mit denselben Masten betreiben wie das 800er Netz.
IMHO wäre die Telekom noch am ehesten in der Lage auf 700er Frequenzen zu verzichten und sich auf die Intensivierung des 1800er-Netzes zu konzentrieren, da sie die bandbreitenhungrigen Geschäftskunden hat, die ihr auch eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Mastenstandorte auf dem Land refinanzieren. Aber selbst die Telekom wird sich 700er Frequenzen ersteigern. Es stehen 6Blöcke im 700er und 7Blöcke im 900er Bereich zur Verfügung.
Ich bin gespannt, wie es dann wirklich kommt. Aber jede Lösung die davon abweicht, dass sich jeder Netzbetreiber 2x5MHz auf 700 und 2x5MHz auf 900 holt würde mich überraschen.
Ich bin eigentlich nur darauf gespannt, ob sich um den 7. Frequenzblock auf 900MHz geprügelt wird und am Schluss alle draufzahlen oder ob die sich schnell einigen können und die niedrigen Frequenzen 700-900 nahe am Mindestgebotspreis versteigert werden. Schließlich gilt es keinen vierten Betreiber vom Erwerb rauszubieten und alle brauchen mittelristig noch innerhalb der Lizenzlaufzeit die Frequenzen 1800-2600 viel notwendiger. Aber kurzfristig zählt die Reichweite der Funkzellen noch sehr viel, weil es Investitionen erspart.
Ich perönlich tippe ja darauf, dass Dirks nach dem Versteigerungsende uns alle überrascht, indem er eine unerwartete Frequenznutzungsstrategie verkündet, die alle überrascht.
Die Ausbaukosten für ein attraktiv-fläschendeckendes LTE-Netz hängen vom Besitz der niedrigen Frequenzenlizenzen unterhalb von 1GHz ab. Ob auf 700/800/900MHz? Wir werden sehen. Aber 1Mrd mehr an die BNetzA zahlen und beim Ausbau 2Mrd sparen solche Rechnungen kann ich mir gut vorstellen.