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alle frequnzen weg, JA!


06.07.2014 21:12 - Gestartet von LilaFox
Alle frequnzen weg, JA!

Und zwar von allen. Damit das D-Netz wieder mal gerechter aufgeteilt wird.

Wenn neuverteilen, dann bitte richtig und fair für alle drei parteien.

E-Netz in Ballungszentren mit etwas D-Netz für die Keller.

Und D-Netz für die Dörfer.

So oder so sollte man sich eh mehr auf LTE jetzt konzentrieren.


D/E-GSM/EDGE/UMTS sollte wirklich nur noch Fallback werden. LTE Handy vorausgesetzt ;-) - Aber darüber kann man wohl erst in 10 Jahren nachdenken.
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[1] Leiter Kundenverarsche³ antwortet auf LilaFox
07.07.2014 15:55
Benutzer LilaFox schrieb:
Alle frequnzen weg, JA!

Rechtlich nicht statthaft.

Und zwar von allen. Damit das D-Netz wieder mal gerechter aufgeteilt wird.

Nej. Das ist dann aber nix mehr Wettbewerb. Das ungut. 'Ne kleine Grundzuteilung kann man ja schon machen, darüber hinaus muss jedoch ersteigert werden.

Wenn neuverteilen, dann bitte richtig und fair für alle drei parteien.

Nö siehe oben. Zweck/Ziel?

E-Netz in Ballungszentren mit etwas D-Netz für die Keller.

Völliger Mumpitz. Das D-Netz ist für die breite Flächenversorgung einzusetzen! Am besten ausschließlich für 3G/UMTS/HSPA. 2G/GRPS/EDGE sollten man den Anbietern völlig freistellen. Sie sollten jedes Spektrum dafür verwenden dürfen oder - wenn von Ihnen gewünscht - auch gar keines.

Und D-Netz für die Dörfer.

Im Zuge der Flächenversorgung mit 3G - ja.

So oder so sollte man sich eh mehr auf LTE jetzt konzentrieren.

Geht nicht, damit kann man nämlich noch immer nicht telefonieren. Außerdem ist die Technik noch recht teuer und bei weitem nicht jeder hat ein entsprechendes 4G-Gerät parat.

D/E-GSM/EDGE/UMTS sollte wirklich nur noch Fallback werden. LTE Handy vorausgesetzt ;-) - Aber darüber kann man wohl erst in 10 Jahren nachdenken.

3G wäre ein hervorragendes Mobilfunk-Rückgrad, nicht nur ein "Fallback", denn es ist effizienter und prinzipiell reichweitenstärker (wenn man es endlich richtig, so wie 2G implementieren würde. 2G hingegen ist obsolet. Den Fall-Back braucht niemand. Schon heute kann man sich über's Indernetz ein 3G-fähiges Gerät für 10 € schießen. Oma Gretls Rente bleibt also zweifellos unangetastet. Und jetzt kommen wieder die Elektroschrott-Heulsusen...

Dabei gibt's dazu überhaupt keinen Anlass. Gerade bei uns in Deutschland mit unserem (manchmal über-)vorbildlichen Wertstoffkreislauf. Vor allem die Steinzeithandys sind für unsere Wertstoffhöfe besonders interessant, denn in diesen gibt es überproportional viele Wertstoffe zu schöpfen, da man damals prinzipiell mit größeren Strukturgrößen arbeitete und noch relativ billig an das Zeug kam und entsprechend großzügig verbaut hat...
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[1.1] Kai Petzke antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
08.07.2014 14:50
Benutzer LilaFox schrieb:
Alle frequnzen weg, JA!

Benutzer Leiter Kundenverarsche³ antwortete:
Rechtlich nicht statthaft.

Na ja, die originalen GSM-Zuteilungen laufen alle Ende 2016 aus, und es sieht immer mehr danach aus, dass die Betreiber zahlen müssen, wenn sie diese Frequenzen weiter nutzen möchten. Wie hoch sich die verbliebenen drei Netzbetreiber in der Versteigerung jagen, bleibt abzuwarten. Insbesondere um den 900er Bereich könnte hart gekämpft werden, wenn nicht zugleich auch größere Blöcke bei 700 MHz (Digitale Divdende II) im Angebot sind.


Kai
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[1.1.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
09.07.2014 09:16
Benutzer Kai Petzke schrieb:

.... Insbesondere um den 900er Bereich könnte hart gekämpft werden, wenn nicht zugleich auch größere Blöcke bei 700 MHz (Digitale Divdende II) im Angebot sind.


Kai

Darauf bin ich gespannt, und habe auch keine Kristallkugel. Gegenwärtig besteht ein Waffenstillstand. Jeder hat im 900er Band 10 bis 12,4 MHz. Wer da der Telefonica den 5-MHz-Block rausbrechen will, den sie formal zum 31.12.2015 zurückgeben muss, könnte den herrschenden "Burgfrieden" gefährden. Indem die PLMNs bei 900MHz einfach nur das Mindestangebot einreichen, könnte das 900er Band auch ganz billig verlängert werden.

Welcher Versteigerungsteilnehmer glaubt denn, dass Telefonica klaglos zuschaut, wenn einer der Konkurrenten im Bereich von 880,2 - 885,0 MHz einsteigen will? Was soll den Telefonica mit der von E-Plus erworbenen GSM900-Infrastruktur machen, wenn die Frequenzen fehlen? Für teuer Geld auf GSM1800 umrüsten? Oder gleich wegwerfen?

Kann Teltarif nicht mal einen Netzwerkplaner interviewen, wie es aus technischer Sicht weitergehen kann? Meiner Meinung nach hat die Telekom bei der letzten Auktion Weitsicht gezeigt, indem sie sich die 1800er Bänder für LTE gekrallt hat.
Meiner unfachmännischen Lesermeinung nach zeigen die Pressemitteilungen der Telekom diesmal schon an wo es lang gehen wird:
Die 2000er Frequenzen werden das nächste begehrte Ziel sein.

Was soll man denn mit LTE700 anfangen, was LTE800 nicht schon kann? Wenn LTE800 errichtet ist (Funkmasten statt Lizenzen!), besteht doch faktisch eine Flächenversorgung, die durch LTE700 nicht mehr spürbar verbessert werden kann. (wenn 50MBit/s je 800er-Versorgungsgebiet nicht mehr ausreichen, werden 100MBit/s bei zusätzlicher 700er-Frequenznutzung auch nur kurze Zeit genügen, denn die Nachfrage steigt)

Wenn in den Ballungszentren aber die IP-Nachfrage explodiert, brauchen die Netzbetreiber kleinere Zellen, die möglichst aber noch größer als die 2600er Zellen sind. Wenn die Telekom an ihren Masten, die im 1800er-Raster räumlich angeordnet sind auch noch 2000er LTE mit Carrier-Aggregation dranhängt, ist sie auf und davon. Der Kunde merkt gar nicht, wie die LTE-Geräte am Zellenrand zwischen 1800 und 2000MHz hin und hergeschoben werden. (Im Zellenzentrum haben die Kunden 300-400Mbit/s und am Zellenrand halt "nur" noch 150Mbit/s (je Zelle). Für die wenigen die außerhalb des 2000er-Versorgungsbereiches aber noch innerhalb des 1800er-Versorgungsbereiches sind, werden 150Mbit/s schon noch ein paar Jahre ausreichen) Und die Telekom hat ohne Erhöhung der Mastenanzahl (ohne Steigerungen bei Miete, Wartungswegen oder Backhaul) ein Access-Netz das doppelte oder dreifache Kapazität hat.

Und welche Investitionsszenarien gibt es denn für das flache Land, in Nachfragesituationen, die die 50Mbit/s je LTE800-Zelle übersteigen? Gleich eine 1800er-Zelle an jedem 800er-Standort darunter hängen (die dann für den Dorfkern etc. +150Mbit/s ausmacht) und bei dann noch weiter steigendem Bedarf neue 1800er-Standorte zu errichten ist jedenfalls ein gangbarer Weg mit Perspektive.

Im Grunde ist LTE700-800 doch nur ein Behelf für Flächen in denen die Kundennachfrage noch nicht ausreicht. Wir hätten im Jahr 2000 UMTS850-MHz gebraucht, als es noch wenige Smartphones gab. Jetzt in Zeiten des Smartphone-Booms wird es mit solch grobmaschigen Funkzellen gar nicht mehr gehen. UMTS2100 alleine war zu kleinzellig, LTE800 alleine wird zu grobmaschig.

Sobald die Kunden ihre Smartphones wirklich nutzen sind 50Mbit/s je Zelle doch ein beklagenswerter Witz! Heute klingt das nach viel. Aber es dauert noch geschätzt 5 Jahre bis die letzten LTE800-Masten errichtet werden. Wer interessiert sich dann für 50Mbit/s die auf 500 aktive Kunden verteilt werden? 100kbit/s im Jahr 2020? Dann wird es bei Video-Konsum nur noch um die Frage HD oder UHD gehen, weil sich keiner mehr Videos in SD-Qualität mehr anschaut.

Sobald die Flächendeckung eines PLMN-Netzes für Anrufe und SMS genügt, zählt nur noch die verfügbare Bandbreite je Teilnehmer, nicht die je Zelle. Warum wohl baut die Telekom in den Städten gar nicht erst LTE800 auf? Sie hat viele Kunden und muss (gemäß ihrer Marktpositionierung) Leistung bieten! Das geht mit LTE800 (und auch mit LTE700) gar nicht, sobald man eine bestimmte Kundendichte erreicht hat.

Frequenzen von 700MHz braucht man für Rundfunk, immer dann wenn man vielen Kunden dasselbe zusenden will. Das mag für TV-over-LTE interessant werden, aber niemals für individuelle Downloads, für Surfen, individuelles Musikstreaming und dergleichen.

Das wäre doch mal spannende Fragen, z.B. an einen schweizer PLMN-Netzplaner. Dass Telefonica, D1&D2 zu solchen Sachfragen so "kurz vor der Versteigerung" keine konkreten Antworten mehr geben ist mir schon klar.

Aber gerade teltarif.ch könnte doch mal im Nachbarland, insbesondere bei der Swisscom, die gerade mit LTE-A beginnt, sich fachkundige Auskünfte einholen.
Dort gab es doch auch einen riesigen Frequenzlizenztausch. Vielleicht überschätze ich ja die Kosten für die Veränderung der Infrastruktur. Ein Netzplaner könnte dazu (hoffentlich) Fachkundiges berichten.
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[1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf IMHO
09.07.2014 13:06
Benutzer IMHO schrieb:

Gegenwärtig besteht ein Waffenstillstand. Jeder hat im 900er Band 10 bis 12,4 MHz. Wer da der Telefonica den 5-MHz-Block rausbrechen will, den sie formal zum 31.12.2015 zurückgeben muss, könnte den herrschenden "Burgfrieden" gefährden. Indem die PLMNs bei 900MHz einfach nur das Mindestangebot einreichen, könnte das 900er Band auch ganz billig verlängert werden.

Mal abwarten, wie die Versteigerungsbedingungen sein werden. Ich gehe davon aus, dass die BNetzA auch den 900er Bereich nicht mehr im 200-MHz-Raster (GSM), sondern im 5-MHz-Raster (GSM / UMTS / LTE) zuteilt. Dann kommen wir auf 7 Blöcke für drei Netzbetreiber. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird um den "7. Block" heftig zwischen allen drei Anbietern gerangelt werden. Denn drei ganze 5-Mhz-Blöcke sind für den Netzbetrieb von erheblichem Vorteil, dann können zwei davon mit LTE bestückt werden, was die Bandbreite im "unteren" LTE-Bereich glatt verdoppelt (im Vergleich zu LTE-800 mit je zwei Blöcken, wie es bereits in Betrieb ist). Das heißt, das Auktionsergebnis könnte auch 3-3-1 lauten, mit einem Netzbetreiber, der nur einen Block kauft (um GSM legacy gut weiterbetreiben zu können), und zwei Netzbetreibern, die drei Blöcke kaufen, um kräftig LTE-900 betreiben zu können. Zum Verzicht auf LTE-900 könnte Vodafone (der nun kleinste Netzbetreiber) oder o2/E-Plus (als Ausgleich für die umfangreiche Ausstattung bei 1800 und 2100 MHz, um die BNetzA zufriedenzustellen und so eine Rückgabeverpflichtung für 2100-MHz-Spektrum zu vermeiden) bereit sein.

Wird die digitale Dividende II gleich mit versteigert, ergeben sich zahlreiche weitere Optionen: So könnte der Netzbetreiber, der im 900-MHz-Band nur einen Block erwirbt, im Gegenzug versuchen, ganze 4 Blöcke im 700-MHz-Band zu ergattern.

Welcher Versteigerungsteilnehmer glaubt denn, dass Telefonica klaglos zuschaut, wenn einer der Konkurrenten im Bereich von 880,2 - 885,0 MHz einsteigen will? Was soll den Telefonica mit der von E-Plus erworbenen GSM900-Infrastruktur machen, wenn die Frequenzen fehlen? Für teuer Geld auf GSM1800 umrüsten? Oder gleich wegwerfen?

Benachbarte GSM-Basisstationen sind heute viel besser als früher dafür ausgerüstet, die gleichen Frequenzpakete zu nutzen: Wenn beispielsweise eine BTS auf einem bestimmten Kanal stark senden muss, um Geräte am Zellenrand zu erreichen, dann können die benachbarten Stationen diesen Kanal runterregeln, um gegenseitige Störungen zu vermeiden. Aber selbst dieses runterregeln ist immer seltener nötig: Moderne Smartphones haben für LTE mindestens zwei Antennen, und können diese im GSM-Modus dafür verwenden, die Signale von zwei Basisstationen "auseinanderzusortieren".

Mein Gefühl ist auch, dass die Branche zunehmend auf eine Dienstetrennung hinarbeitet: GSM als "Telefoniestandard", LTE als "Datenstandard". Zwitter wie UMTS, die beides können, aber "beides nicht richtig" sind auf dem Abstellgleis.

Kann Teltarif nicht mal einen Netzwerkplaner interviewen, wie es aus technischer Sicht weitergehen kann?

Wenn wir eine unabhängige und kompetente Person aus diesem Bereich finden, dann ja.

Meiner Meinung nach hat die Telekom bei der letzten Auktion Weitsicht gezeigt, indem sie sich die 1800er Bänder für LTE gekrallt hat.

Das hat E-Plus auch getan, wenn auch in geringerem Umfang. Deswegen hat o2/E-Plus jetzt auch so viel im 1800er Bereich :-)

Für GSM wird man um die 10 MHz im 1800er Bereich brauchen. Der Rest wird sukzessive auf LTE umgestellt werden.

Die 2000er Frequenzen werden das nächste begehrte Ziel sein.

Hier bin ich mir unsicher. Wer mehr als 20 MHz in diesem Bereich hat, wird UMTS und LTE parallel bestücken. Wer weniger hat, fährt in diesem Bereich sicher "UMTS only". Die Frage ist halt, was o2/E-Plus hier behalten darf. Wenn sie die kompletten 35 MHz behalten dürfen, dann wird am Ende wahrscheinlich 15 MHz UMTS und 20 MHz LTE ausgerollt.

Was soll man denn mit LTE700 anfangen, was LTE800 nicht schon kann? Wenn LTE800 errichtet ist (Funkmasten statt Lizenzen!), besteht doch faktisch eine Flächenversorgung, die durch LTE700 nicht mehr spürbar verbessert werden kann. (wenn 50MBit/s je 800er-Versorgungsgebiet nicht mehr ausreichen, werden 100MBit/s bei zusätzlicher 700er-Frequenznutzung auch nur kurze Zeit genügen, denn die Nachfrage steigt)

Zusammen mit LTE-900 (siehe oben) kommt man dann schon auf 150 MBit/s. Bei drei Sektoren liegt die (theoretische) Gesamtbitrate von LTE 700 bis 900 (mit je 10 MHz pro Band) bei 450 MBit/s, bei sechs Sektoren schon bei 900 MBit/s, und bei 18 Sektoren (verwendet E-Plus derzeit schon bei einigen UMTS "ultra high sites") gar bei 2700 MBit/s. Zusammen mit den von Ihnen genannten "Verstärkungssektoren" bei 1800 / 2100 / 2600 MHz (mit zusammen 40 MHz Bandbreite) gar bei 6300 MBit/s.

Selbst, wenn im Tagesmittel nur 5 Prozent der theoretischen Kapazität für Nutzdaten genutzt werden, überträgt so eine Super-BTS im Monat über 100.000 GB an Daten, kann also 100.000 Kunden mit einem voll ausgenutztem 1-GB-Datenpaket versorgen!

Wenn in den Ballungszentren aber die IP-Nachfrage explodiert, brauchen die Netzbetreiber kleinere Zellen, die möglichst aber noch größer als die 2600er Zellen sind.

Zellen kleiner zu machen, ist selten ein Problem: Man muss nur die Sendeleistung runterregeln und/oder die Antennen stärker neigen. "Größer" macht man dann die Zellen bei Bedarf (Endgerät in schlechter Empfangssituation), indem man die Fehler-Redundanz-Codes erhöht und/oder die Sendeleistung spezifisch für diesen einen Teilnehmer rauffährt. Die Tendenz wird m.E. dahin gehen, mit den bestehenden Standorten zu arbeiten. Erkennt man überlastete Hotspots, kann man dort entweder gezielt eine neue Antenne aufstellen, oder man installiert zusätzliche, gezielt ausgerichtete Sektoren an den bestehenden Standorten.

Im Grunde ist LTE700-800 doch nur ein Behelf für Flächen in denen die Kundennachfrage noch nicht ausreicht.

Es ist ein Dienst für die Fläche. Aber auch für die Städte mit Geräten in ungünstiger Empfangssituation. Letztendlich stellt LTE700 bis 900 die Grundversorgung da, die höheren Frequenzen dienen dann der Verdichtung.

DERZEIT aktivieren die Netzbetreiber LTE noch nicht mit der "Gießkanne", weil sie wahrscheinlich pro aktiver Antenne auch die Lizenzgebühren an die BTS-Hersteller bezahlen müssen. Zudem lässt sich das Verhalten eines Netzes wahrscheinlich einfacher verstehen und somit Kundenprobleme besser debuggen, wenn man an einem Ort erstmal nur einen Carrier hat und nicht gleich deren sechs bis sieben (700, 800, 900, 1800, 2000, 2600, künftig evtl. auch 3500). Aber sobald der Bedarf da ist und die Kunden genug für die Datenpakete bezahlen und gleichzeitig die Lizenzkosten auf BTS-Seite hinreichend tief gefallen sind, werden die Carrier nachgerüstet werden, was das Zeug hält. Es wird in den meisten Fällen günstiger sein, erstmal die bestehenden Standorte auf Maximum auszurüsten, als neue Standorte aufzubauen.

Wir hätten im Jahr 2000 UMTS850-MHz gebraucht, als es noch wenige Smartphones gab. Jetzt in Zeiten des Smartphone-Booms wird es mit solch grobmaschigen Funkzellen gar nicht mehr gehen. UMTS2100 alleine war zu kleinzellig, LTE800 alleine wird zu grobmaschig.

Ja, der Frequenz-Mix ist sinnvoll. Wobei ich erwarte, dass künftig auch Basistations-"Verdichtungsstandorte" jenseits des Standardrasters an Hotspots mit dem kompletten Frequenz-Mix ausgestattet werden, halt mit geringer oder sehr geringer Sendeleistung bei den tiefen Frequenzen.


Kai
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[1.1.1.1.1] comfreak antwortet auf Kai Petzke
09.07.2014 17:48

einmal geändert am 09.07.2014 17:49
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer IMHO schrieb:

könnte das 900er Band auch ganz billig verlängert werden.

Mal abwarten, wie die Versteigerungsbedingungen sein werden. Ich gehe davon aus, dass die BNetzA auch den 900er Bereich nicht mehr im 200-MHz-Raster (GSM), sondern im 5-MHz-Raster (GSM / UMTS / LTE) zuteilt. Dann kommen wir auf 7 Blöcke für drei Netzbetreiber.

Mein Gefühl ist auch, dass die Branche zunehmend auf eine Dienstetrennung hinarbeitet: GSM als "Telefoniestandard", LTE als "Datenstandard". Zwitter wie UMTS, die beides können, aber "beides nicht richtig" sind auf dem Abstellgleis.

Für GSM wird man um die 10 MHz im 1800er Bereich brauchen. Der Rest wird sukzessive auf LTE umgestellt werden.
Kai

Egal wie sich die Netzsituation entwickeln wird, ich fänd es enorm wichtig, dass alle Frequenzen nur noch Technologie-neutral versteigert werden, also die Frequenzen mit egal welcher Technologie belegt werden dürfen.

Das hat auf die aktuell verbleibenden 3 bereits wichtige Auswirkungen, auf Neuanbieter auch (dazu unten). Zwar werden weder Telekom, Vodafone noch Telefonica ihre bestehenden GSM-BTS auf 900 MHz plötzlich direkt auf LTE umrüsten wenn sie dürften. Denke die Umrüstung ist recht teuer, auch wenn das für die LTE-Netzabdeckung vielleicht toll wäre.

Was aber passieren könnte, wäre, dass sich mit der Zeit solche Anpassungen machen ließen. Z.B. in der oben bereits beschriebenen Situation: auf dem Land nur noch ein 5MHz Bündel auf 900 MHz laufen zu lassen, auf 1800MHZ ein 5MHz Bündel in den Städten und dann mittelfristig die aktuell noch nebenher bestehenden Frequenzen alle auf LTE umzurüsten.
Technologie-neutrale Versteigerungen hätte hier den Vorteil, dass die Netzbetreiber ihrem bestehenden Netz angepasst arbeiten könnten und eben nicht mit der Gießkanne arbeiten müssten. So kann bspw. eine Großstadt-U-Bahn besser in 800MHz LTE und 900MHz GSM abgedeckt werden als mit höheren Frequenzen (z.B. UMTS) während es über der Erde mehr BTSen braucht und dann mit kleinen Zellen und höherer Frequenz gearbeitet muss.

Ich denke auch, dass uns ein GSM Legacy-Betrieb vorerst erhalten bleibt. Aber ich bin ganz bei Kai, dass UMTS langsam aber sicher dahinsiechen wird. Die Kunden, die jetzt noch ein reines GSM Gerät haben, werden mit Sicherheit ein LTE-fähiges Gerät im Anschluss erhalten und darüber wird auch bald Telefonie kommen. (VoIP läuft übrigens auch heute schon hervorragend im LTE Netz, verstehe nicht, dass es immer heißt LTE könnte kein Voice ;-)
Mit der Zeit kann aber bei technologie-neutralen Versteigern nun mittelfristig UMTS auch in einen minimal-legacy Betrieb überführt werden und die freiwerdenden Frequenzen könnten dann in LTE-Abdeckung investiert werden.

Abgesehen davon, wäre es für einen neuen 4. Anbieter interessant. So kann z.B. auch ein neuer 4. Anbieter sagen, ich nehme nur den einen 5 MHz Block im 900er Band, lasse auf dem LTE-900 für die Fläche laufen und konzentiere mich dann darauf, die unbeliebten freiwerdenden Frequenzblöcke zu ersteigern (also die nicht zusammenhängenden, asymmetrischen Frequenzen), um daraus ein LTE-Netz zu basteln. Das könnte für eine Discounter-Strategie durchaus klappen, müsste nur eben in der Stadt konzentriert laufen (Kundenzahlen) statt mit großen Verpflichtungen zur Flächendeckung. GSM würde per national roaming mit, sagen wir mal Vodafone realisiert (die haben nun Drang ihre Netzauslastung hoch zu halten, damit die Abschreibungen nicht explodieren) und UMTS bräuchte man prinzipiell auch gar nicht anzubieten.

Ich fänd es spannend, wenn es wieder vier Netzbetreiber gäbe und ein kleiner Underdog es schaffen könnte, die anderen drei aufzuwühlen. So hat es Viag mit heute o2 auch geschafft, es gibt keinen Grund, warum das nicht wieder ginge. Dann wäre es im 900 MHz Bereich vielleicht 2-2-2-1 aufgeteilt und der Rest bleibt spannend. Auch fände ich es sinnvoll, wenn die Laufzeiten der Frequenzzuteilungen vereinheitlicht werden. Ist bei technologie-neutraler Ausschreibung eh nicht klar, warum die unterschiedlich sein sollten...

Was 700 MHz betrifft, muss ich sagen, bin ich eher pessimistisch was den Sinn betrifft. Für LTE-broadcast vielleicht. Aber sonst? Flächendeckung für Mobilgeräte kann 800MHz fast gleich gut und dazu kann es kaum eines der aktuell in Europa verkauften Endgeräte. Die gängigen LTE-Frequenzen in Europa sind eben 800, 900, 1800, 2100 und 2600 MHz, wobei sich 1800 quasi weltweit als LTE-Band etabliert hat. Von daher haben sowohl Telekom als auch Eplus Weitsicht mit dem Kauf gehabt. 700 MHz wird zwar in Nordamerika auch als LTE Frequenz benutzt, aber unsere Geräte in Europa erhalten das Band meist nicht.

Wofür das 700 MHz Band sinnvoll sein könnte, ist eine Etablierung eines Festnetz-Ersatz-Netzes. Auch hier für einen Neueinsteiger durchaus eine spannende Idee. Man kaufe einen 20 MHz Block im 700 MHz Band für die Flächendeckung und kaufe dann einen der größeren zurückgegeben 1800 MHz Blöcke (oder 2100 MHz) für die Städte, nebst National Roaming für GSM/UMTS bei einem der anderen drei. Das wäre doch was!

Mal schauen, ob Carlos Slim oder die größeren skandinavischen Unternehmen auf eine solche Idee kommen.
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[1.1.1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf comfreak
10.07.2014 13:08
Benutzer comfreak schrieb:

Egal wie sich die Netzsituation entwickeln wird, ich fänd es enorm wichtig, dass alle Frequenzen nur noch
Technologie-neutral versteigert werden,

In der Tat!

Was aber passieren könnte, wäre, dass sich mit der Zeit solche Anpassungen machen ließen. Z.B. in der oben bereits beschriebenen Situation: auf dem Land nur noch ein 5MHz Bündel auf 900 MHz laufen zu lassen,

Solche Doppel-Nutzung macht in der Frequenzplanung wahrscheinlich die meisten Probleme: Auf dem Land ein konkretes Band mit GSM zu belegen, und in der Innenstadt dann mit LTE, heißt, dass man das Band in den Gebieten dazwischen (z.B. am Stadtrand) gar nicht nutzen kann. Zudem ist das 900er GSM-Bündel auch in der Stadt nützlich, für Kunden in schlechten Empfangssituation, z.B. hinter den dicken Mauern mancher Museen, in Kellern usw. usf.

So kann bspw. eine Großstadt-U-Bahn besser in 800MHz LTE und 900MHz GSM abgedeckt werden als mit höheren Frequenzen (z.B. UMTS)

Jep.

während es über der Erde mehr BTSen braucht und dann mit kleinen Zellen und höherer Frequenz gearbeitet muss.

Durch Reduktion der Sendeleistung und Gestaltung der Antennen (Richtwirkung "nach unten") kann man Zellen fast beliebig verkleinern, auch unabhängig von der Frequenz. Klar ist die höhere Dämpfung der hohen Frequenzen bei der Isolation der Zellen gegeneinander zusätzlich von Nutzen, aber nicht zwingend erforderlich. Hauptvorteil der hohen Frequenzen ist, dass man dort mehr Bandbreite hat!

Dass jetzt beispielsweise die Telekom nicht überall gleich LTE 800 + 1800 + 2600 aktiviert, hat vor allem Kostengründe: Jeder aktive Transponder kostet Lizenzgebühren. Und eine alte GSM-900-BTS kann halt noch nicht LTE 800 auf Knopfdruck, sondern braucht ein Hardware-Upgrade. Auf einer vergleichsweise neuen GSM-1800 und UMTS-2100-BTS kann dank "Software Defined Radio" in vielen Fällen hingegen wirklich per Lizenz-Key-Eingabe sofort LTE-1800 zusätzlich aktiviert werden. Auch diese BTS bräuchte aber zusätzliche Hardware - nämlich weitere physische Antennen - wenn zusätzlich LTE-800 aktiviert werden soll.

(VoIP läuft übrigens auch heute schon hervorragend im LTE Netz, verstehe nicht, dass es immer heißt LTE könnte kein Voice ;-)

Bei guter Empfangssituation läuft VoIP hervorragend über LTE (so lange es der Netzbetreiber nicht aktiv blockiert, aber das ist eine andere Geschichte). Bei schlechter Empfangssituation degradiert die Sprachqualität bei Voice over IP over LTE (also sozusagen VoIPoLTE) aber viel schneller als bei GSM. Direktes Voice over LTE (VoLTE) soll einen sinnvollen Kompromiss bieten, aber anscheinend ist der noch nicht gut genug. Das Problem ist halt, dass bei einem Sprachframe ein einzelnes falsch übertragenes Bit in der Regel keine Qualitätsprobleme verursacht, wenn der Sprachframe trotzdem abgespielt wird, bei VoIPoLTE aber dennoch der gesamte Frame verworfen wird, weil die Prüfsumme nicht stimmt.

Abgesehen davon, wäre es für einen neuen 4. Anbieter interessant. [...] konzentiere mich dann darauf, die unbeliebten freiwerdenden Frequenzblöcke zu ersteigern (also die nicht zusammenhängenden, asymmetrischen Frequenzen),

Die nicht gepaarten Frequenzen sind für TDD-LTE sehr interessant. Bisher können das aber die hier verkauften Endgeräte meist nicht, und wir haben das übliche Henne-Ei-Problem: Die Netzbetreiber rollen TDD-LTE trotz billigstem Spektrum nicht aus, weil keine TDD-LTE-Endgeräte vorhanden sind, und die Endgerätehersteller bauen die TDD-LTE-Funktion in die Geräte für den hiesigen Markt nicht ein, weil es keine Netze dafür gibt.

GSM würde per national roaming mit, sagen wir mal Vodafone realisiert (die haben nun Drang ihre Netzauslastung hoch zu halten, damit die Abschreibungen nicht explodieren)

Das ist für einen Neukommer sicher die richtige Strategie!

und UMTS bräuchte man prinzipiell auch gar nicht anzubieten.

Da bin ich mir nicht sicher, ob das schon klappt.

Ich fänd es spannend, wenn es wieder vier Netzbetreiber gäbe und ein kleiner Underdog es schaffen könnte, die anderen drei aufzuwühlen.

:-) :-) :-)


Kai
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[1.1.1.1.1.1.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
11.07.2014 09:32
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer comfreak schrieb:

(VoIP läuft übrigens auch heute schon hervorragend im LTE Netz, verstehe nicht, dass es immer heißt LTE könnte kein Voice ;-)

Bei guter Empfangssituation läuft VoIP hervorragend über LTE (so lange es der Netzbetreiber nicht aktiv blockiert, aber das ist eine andere Geschichte). Bei schlechter Empfangssituation degradiert die Sprachqualität bei Voice over IP over LTE (also sozusagen VoIPoLTE) aber viel schneller als bei GSM. Direktes Voice over LTE (VoLTE) soll einen sinnvollen Kompromiss bieten, aber anscheinend ist der noch nicht gut genug. Das Problem ist halt, dass bei einem Sprachframe ein einzelnes falsch übertragenes Bit in der Regel keine Qualitätsprobleme verursacht, wenn der Sprachframe trotzdem abgespielt wird, bei VoIPoLTE aber dennoch der gesamte Frame verworfen wird, weil die Prüfsumme nicht stimmt.

Ist es zu stark vereinfacht, wenn man behauptet, die Umrüstung von GSM900 auf LTE900 macht frühestens dann Sinn, wenn VoLTE verlässlich funktioniert?

In Regionen in denen die Bevölkerungsdichte keinen lukrativen Betrieb von UMTS2100 oder von LTE1800 zulässt, ist im Moment ja nur der Fallback von Daten über LTE800 und Sprache über GSM900 (+überlastetes GPRS) möglich. Und für die Versorgung von innerstädtischen U-Bahnschächten, Kellern und Tiefgaragen ist ja auch weder DCS1800 noch UMTS2100 interessant.

Danke für die ausführliche Antwort weiter oben mit der Darstellung der "ultra high sites". Die Verwendung von ultra high sites verlängert ja auch die Uploadstrecke Handy->Mast und erfordert mehr Sendeleistung oder/und eine robustere Upoloadmodulation vom Handy. Liegt darin der Grund, dass die Uploads bei E+ manchmal mit den guten Downloadraten nicht mithalten können? Bei Schwierigkeiten mit der Downloadstrecke kann ja die BTS einfach mit größeren Richtantennen und mehr Signalstärke senden, aber die Umkehrrichtung ist halt doch empfindlicher, zumal keine Richtantennen zum Senden des Uploads verwendet werden können.

P.S.: Ich erwarte, dass die Lizenzkosten für LTE längere Zeit höher sein werden als die für UMTS. Da macht es dann noch einige Zeit lang Sinn die Umrüstung von UMTS herauszuzögern und auf den Leistungszuwachs UMTS2100 -> LTE2100 zu verzichten.
Meiner Meinung nach wird zuerst DCS1800 (aka GSM1800) abgeschaltet und durch LTE1800 ersetzt.
Sobald aber VoLTE800 funktioniert ist GSM900 möglicherweise ein Auslaufkandidat, während es UMTS2100 in Städten noch immer geben wird. Warum sollte es nicht möglich sein, mit wachsender Verbreitung von sparchfähigen!VoLTE-Geräten auch auf dem Land GSM900 in 200kHz-Schritten zu Gunsten von VoLTE umzuwidmen?

Vielleicht in zwei Jahren wird VoLTE (nicht nur LTE) zum Standard bei Neuanschaffungen gehören und in fünf Jahren dann zu 95% den Endgerätebestand durchdrungen haben. Denn Smartphones werden selten länger als drei Jahre benutzt. (Android wird dann in Version 27.x.y vorliegen und noch immer ein Updateproblem haben. Aber das ist ein anderes Thema). Es wird irgendeinen weltweit verbreiteten Messangerstandard geben und Geräte, die auf dem Land, bei fehlender UMTS-Versorgung, nur EDGE/GPRS können werden unverkäuflich sein.
Selbst die M2M-Kommunikation wird sich nicht dauerhaft auf GSM beschränken können. Und wozu bitte braucht man in der Funkdiaspora, in Regionen ohne UMTS, ohne LTE und auch ohne WLAN im Gebäude einen Alarmruf? Damit die Polizei "wir haben keinen Streifenwagen in dieser Region verfügbar." antwortet? M"M-Kommunikation wird irgendwann nach der ersten Promotionphase auch über Linux und WLAN funktionieren. Ich spendiere doch nicht jedem fernsteuerbarem Endgerät eine SImkarten mit 10€ Mindestumsatz/Jahr.

Am Schluß gibt es auf einem 5MHz-breiten 900er Band halt nur noch 400kHz Bandbreite für GSM900 und 4,6MHz für LTE . Oder es gibt GSM900 nur noch bei der Telekom :)
Sobald VoLTE800 funktioniert, wird GSM900 an Attraktivität verlieren, wie ein Stein auf der Wasseroberfläche. Lieber die 5€ARPU-Kunden mit der XS-Allnet-Flat zufriedenstellen als die 1€ARPU-Kunden die noch nicht einmal ein Smartphone haben. Es wird in 5 Jahren auch "Senioren-Handys" mit großen Tasten geben, die trotzdem schon LTE können. Und UMTS wird zur Grundausstattung gehören, das jedes Endgerät kann.
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf IMHO
11.07.2014 12:58
Benutzer IMHO schrieb:

Ist es zu stark vereinfacht, wenn man behauptet, die Umrüstung von GSM900 auf LTE900 macht frühestens dann Sinn, wenn VoLTE verlässlich funktioniert?

Jein: Für eine Basisversorgung mit GSM reichen wahrscheinlich 5 MHz gepaart aus. Hat ein Netzbetreiber (nach der kommenden Auktion) 15 MHz gepaart im 900-MHz-Bereich, kann er darüber nachdenken, diese mit LTE-900 aufzurüsten und so seine LTE-Bitrate bei den tiefen Frequenzen glatt zu verdoppeln. Hat ein Netzbetreiber nur 10 MHz gepaart, macht LTE-900 nicht so wahnsinnig viel her, weil der eine Block, den man umstellen kann, nur 50% zusätzliche Kapazität liefert.

Angesichts der großen Basis an UMTS-Handys kann aber ein Netzbetreiber mit 10 MHz Bandbreite (gepaart) im 900-MHz-Bereich darüber nachdenken, je 5 MHz für GSM-900 und UMTS-900 einzusetzen.

In Regionen in denen die Bevölkerungsdichte keinen lukrativen Betrieb von UMTS2100 oder von LTE1800 zulässt, ist im Moment ja nur der Fallback von Daten über LTE800 und Sprache über GSM900 (+überlastetes GPRS) möglich. Und für die Versorgung von innerstädtischen U-Bahnschächten, Kellern und Tiefgaragen ist ja auch weder DCS1800 noch UMTS2100 interessant.

So ist es.

Danke für die ausführliche Antwort weiter oben mit der Darstellung der "ultra high sites". Die Verwendung von ultra high sites verlängert ja auch die Uploadstrecke Handy->Mast und erfordert mehr Sendeleistung oder/und eine robustere Upoloadmodulation vom Handy.

Jein. Die u.U. größere Entfernung Handy -> Mast wird zumindest teilweise durch die größere Richtwirkung (die Fachleuchte sprechen von "Antennengewinn") der UHS-Antennen ausgeglichen.

Liegt darin der Grund, dass die Uploads bei E+ manchmal mit den guten Downloadraten nicht mithalten können? Bei Schwierigkeiten mit der Downloadstrecke kann ja die BTS einfach mit größeren Richtantennen und mehr Signalstärke senden, aber die Umkehrrichtung ist halt doch empfindlicher, zumal keine Richtantennen zum Senden des Uploads verwendet werden können.

Eine Richtantenne sendet bei gegebener Ausgangsleistung nicht nur stärker in die gewünschte Richtung, sie empfängt auch umgekehrt aus der gewünschten Richtung besser! Das kennt man von den Parabolantennen, mit denen man das ultraschwache Signal der Satelliten aufsammeln kann, aber eben nur, wenn sie richtig auf den jeweiligen Satelliten ausgerichtet sein. Eine Ultra High Site hat für jeden Sektor eine auf diesen optimal ausgerichtete kombinierte Sende- und Empfangsantenne.

Wenn zusätzlich zur Richtwirkung in der UHS mit hoher Sendeleistung gearbeitet wird, dann läuft man tatsächlich in das Problem, dass das Handy auf dem Rückweg von der Sendeleistung nicht mithalten kann. Und selbst, wenn ein Handy mit seiner maximaler Sendeleistung "zurück zur UHS brüllt", stört es dann auch normale BTSen in der Umgebung recht stark. Insofern führen UHS zu einer starken Belastung des Rückkanals.

P.S.: Ich erwarte, dass die Lizenzkosten für LTE längere Zeit höher sein werden als die für UMTS. Da macht es dann noch einige Zeit lang Sinn die Umrüstung von UMTS herauszuzögern und auf den Leistungszuwachs UMTS2100 -> LTE2100 zu verzichten.

Genau das hat E-Plus bisher gemacht. Andererseits bekommt man so halt nicht die "top spender" unter den Kunden, die für max. Leistung auch max. Preis bezahlen. Es bleibt abzuwarten, welche Strategie o2 künftig unter Dirks als Chef fahren wird.

Meiner Meinung nach wird zuerst DCS1800 (aka GSM1800) abgeschaltet und durch LTE1800 ersetzt.

Es ist auch eine Mengenfrage: Im Bereich 1800 haben wir 70 MHz gepaart, im Bereich 2100 "nur" 60 MHz gepaart. Zudem ist der 1800er Bereich ungleichmäßig verteilt. Wer dort üppig ausgestattet ist, wird LTE 1800 installieren. Wer bei 1800 keine Reserven hat, rollt LTE 2600 aus.

Sobald aber VoLTE800 funktioniert ist GSM900 möglicherweise ein Auslaufkandidat, während es UMTS2100 in Städten noch immer geben wird. Warum sollte es nicht möglich sein, mit wachsender Verbreitung von sparchfähigen!VoLTE-Geräten auch auf dem Land GSM900 in 200kHz-Schritten zu Gunsten von VoLTE umzuwidmen?

Weil Spektrum für LTE nicht so kleinteilig alloziert werden kann.

Vielleicht in zwei Jahren wird VoLTE (nicht nur LTE) zum Standard bei Neuanschaffungen gehören und in fünf Jahren dann zu 95% den Endgerätebestand durchdrungen haben.

Es gibt 10% bis 20% Nutzer, die wollen definitiv kein Smartphone. Und dafür wird es immer auch GSM-only-Chipsätze geben. Die Frage ist natürlich, ob wir unbedingt drei Netze für diese Legacy-User offen halten müssen, oder ob das nicht effizienter gelöst werden kann. ggfls. per nationalem Roaming.

[M2M] Ich spendiere doch nicht jedem fernsteuerbarem Endgerät eine SImkarten mit 10€ Mindestumsatz/Jahr.

Gerade für M2M gibt es Gruppenverträge mit anderen, günstigeren Konditionen.

Am Schluß gibt es auf einem 5MHz-breiten 900er Band halt nur noch 400kHz Bandbreite für GSM900 und 4,6MHz für LTE . Oder es gibt GSM900 nur noch bei der Telekom :)

Eher ist denkbar, die Mitte eines 900er Bands für UMTS "rauszuschneiden" und am Rand jeweils 1 bis 2 GSM-Carrier zu belassen, entsprechend 400 bis 800 kHz für GSM und dem Rest für UMTS. Die stören sich zwar gegenseitig ein bisschen, aber nicht allzu stark.


Kai
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[1.1.1.1.1.1.1.1.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
11.07.2014 17:28
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Eher ist denkbar, die Mitte eines 900er Bands für UMTS "rauszuschneiden" und am Rand jeweils 1 bis 2 GSM-Carrier zu belassen, entsprechend 400 bis 800 kHz für GSM und dem Rest für UMTS. Die stören sich zwar gegenseitig ein bisschen, aber nicht allzu stark.

Na, so eine Lösung mach auch mehr Spaß als 56kBit/s bzw. 220kBit/s