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übertrieben


26.05.2014 17:44 - Gestartet von koelli
Selbst wenn dem so ist, ist man ja immer noch anonym. Denn der Fernseher weiß ja nicht, wer ich bin, wie ich heiße und wo ich wohne.
Ich will meinen SmartTV jedenfalls nicht mehr missen.
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[1] blumenwiese antwortet auf koelli
26.05.2014 18:09
Benutzer koelli schrieb:
Selbst wenn dem so ist, ist man ja immer noch anonym. Denn der Fernseher weiß ja nicht, wer ich bin, wie ich heiße und wo ich wohne.

Klar. Aber vielleicht siehst du ja Sender, die "falsche" Meinungen verbreiten. Bei Satellitenempfang ja problemlos möglich. Und schon interessiert sich der Staat vielleicht für dich. Und über deine IP bist du eindeutig identifizierbar - auch mit Anschrift und allen persönlichen Daten.
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[1.1] koelli antwortet auf blumenwiese
26.05.2014 22:05
Benutzer blumenwiese schrieb:
Klar. Aber vielleicht siehst du ja Sender, die "falsche" Meinungen verbreiten. Bei Satellitenempfang ja problemlos möglich. Und schon interessiert sich der Staat vielleicht für dich. Und über deine IP bist du eindeutig identifizierbar - auch mit Anschrift und allen persönlichen Daten.

Das ist schon sehr, sehr weit hergeholt.
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[1.1.1] Micky34 antwortet auf koelli
26.05.2014 22:52
Benutzer koelli schrieb:
Das ist schon sehr, sehr weit hergeholt.

Weiß du wer im ein paar Jahren an der Regierung ist?
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[1.1.1.1] blumenwiese antwortet auf Micky34
27.05.2014 05:25
Benutzer Micky34 schrieb:
Weiß du wer im ein paar Jahren an der Regierung ist?

Exakt!

Ich lese gerade ein wissenschaftliches Buch, welches sich mit den Waffengesetzen im Deutschland seit der Weimarer Republik beschäftigt. Das Thema ist trocken und ich will hier nur ein einziges Beispiel nennen:

Der Reichstag in der Weimarer Republik erließ ein Gesetz, in welchem bestimmt wurde, dass Waffen nicht wie seit Jahrtausenden üblich mehr einfach so zur Selbstverteidigung besessen werden durften. Man brauchte eine staatliche Lizenz dazu.

Um die Zuverlässigkeit des Lizenzinhabers zu überprüfen, wurden Stammdaten des Antragstellers erfasst, darunter neben Name und Anschrift auch Parteizugehörigkeit und Religion.

Die Innenministerkonferenz Ende der 20er Jahre richtete einen dringenden Appell an die die jeweiligen Landesregierungen, diese Daten unter strengen Verschluss zu bewahren, da sie in falschen Händen gegen den Waffenbesitzer verwendet werden konnte.

Wenige Jahre später, Februar 1933, war es eine der ersten Amtshandlungen der N*a*z*i*s, sich dieser Dokumente zu bedienen, um die Bevölkerung zu entwaffnen und sofort zu erfahren, wer beispielsweise in der SPD war oder ein Kommunist war. Was mit diesen Leuten dann geschah, wissen wir.

Man sammelte also zu demokratischen Zeiten, Daten über einen Menschen. Das war zu der damaligen Zeit unkritisch. Es herrschte Meinungs- und Vereinigungsfreiheit. Nur wenige Jahre später bereuten es die damaligen Gesetzgeber, die meisten davon dann selbst inhaftiert, bitter, was sie wenige Jahre zuvor taten.
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[1.1.2] blumenwiese antwortet auf koelli
27.05.2014 05:19
Benutzer koelli schrieb:
Das ist schon sehr, sehr weit hergeholt.

Wirklich? Warum? Genau das will der Staat ja über die Vorratsdatenspeicherung. Da sollen - zunächst "nur" Metadaten - ein halbes Jahr und länger gespeichert werden, damit der Staat, wenn er gegen dich was in der Hand haben will (ob berechtigt oder nicht ist dabei uninteressant), schnell genügend verwertbares Material gegen dich hat.

Es ist seit Anbeginn der Menschheit so: Material, an das die Machthaber kommen, wird auch gegen dich verwendet werden, wenn du in "Ungnade" fällst.
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[1.1.3] huso antwortet auf koelli
27.05.2014 10:45
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer blumenwiese schrieb:
Klar. Aber vielleicht siehst du ja Sender, die "falsche" Meinungen verbreiten. Bei Satellitenempfang ja problemlos möglich. Und schon interessiert sich der Staat vielleicht für dich. Und über deine IP bist du eindeutig identifizierbar - auch mit Anschrift und allen persönlichen Daten.

Das ist schon sehr, sehr weit hergeholt.

Ich wünschte mir es wäre sehr weit hergeholt, ob es das wirklich ist kann ich nicht sagen.
Die Möglichkeiten mit einem SmartTV ausspioniert zu werden sind ja geradezu unbegrenzt.
Oft liefert man die persönlichen Daten ja gleich mit über Konten bei irgendwelchen VOD-Diensten, etc.
Es ist überdies erstaunlich wie überwachbar man eigentlich im Internet ist, wenn man sich mal näher damit beschäftigt bzw. wie weit man gehen muss, um seine Identität wirksam zu schützen.
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[2] Pagerfan antwortet auf koelli
24.03.2015 22:06
Benutzer koelli schrieb:
Selbst wenn dem so ist, ist man ja immer noch anonym. Denn der Fernseher weiß ja nicht, wer ich bin, wie ich heiße und wo ich wohne.
Ich will meinen SmartTV jedenfalls nicht mehr missen.

Einmal in einem personalisierten Dienst wie facebook, Amazon und Co. eingelogged und schon sind ID und Benutzerdaten verknüft. Dank google analytics und Co, problemlos möglich.

Außerdem verlangen einige Hersteller bestimmt, dass man seinen Smart-TV registrieren lässt, um Garantieleistungen o.ä. in Anspruch zu nehmen.

Und wenn das nicht klappt, macht mans über die IP-Adresse, welche der eigene PC und das Smart-TV gemeinsam verwenden, weil beide am selben Router hängen. Auf dem PC nutzt man sicher personalisierte Dienste.

Oder, wenns besonders dreist sein soll nimmt per eingebautem Mikro im Wohnzimmer auf, wenn ein das Telefon klingelt. Wenn der angerufene rangeht, meldet er sich mit seinem Namen - gotcha!