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Die Wahrheit


14.10.2013 00:02 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
Benutzer vardai schrieb:
Nachdem man also auf Seiten der Internetprovider endlich begriffen hat, dass es Geld mit Sicherheit zu verdienen gibt, man die NSA-Geschichte auch geschäftlich gut ausschlachten kann, wird ein neues Paket für die Kundschaft geschnürt.

Daran ist per se überhaupt nichts verwerflich. Es gibt hierzulande offensichtlich einen Bedarf (nach "mehr Sicherheit"), also gibt damit auch einen Markt. Willst du der Telekom ernsthaft den Vorwurf machen, dass sie diesen zu bedienen gedenkt? Des weiteren darf man auch nicht vernachlässigen, dass die Telekom auch schon auf das Cloud-Pferd gesetzt hat. Ohne zeitnahe flankierende Maßnahmen stirbt dieses Geschäftsfeld. Das ist auch ein wichter Aspekt, den man kennen muss, um den Hintergrund der aktuellen Initiative zu verstehen.

Alleine schon diese neue "E-Mail Made in Germany" ist doch nichts weiter als ein Ausdruck des Irrglaubens, man könne innerdeutschen Datenverkehr sauber von ausländischem Datenverkehr trennen. Selbst wenn die Verbindungen verschlüsselt wären, macht das die E-Mail an den beiden Endpunkten nicht sicher. Und vor allem weiß man doch, dass Geheimdienste und wer weiß wer sonst noch Zugriff gegen Geld zu den großen Verteilern, beispielsweise in Frankfurt erlangt haben.

Natürlich stand in dem Fall das Marketing im Vordergrund. Dennoch ist dieses kleine Gimmick besser als der Zustand zuvor. Insofern gibt es da recht wenig zu kritisieren. Zum Thema Dienste und Externalisierung von Technik und anderen Leistungen habe ich mich bereits geäußert. Gerade die Telekom betreibt dies nicht bzw. in sehr geringem Umfang. Offensichtlich scheint man sich hier im Forum aber nicht einig zu sein. Der ein kotzt über die Telekom, weil sie z. B. am DeCIX NICHT teilnimmt, andere Verständigere wie du und ich begrüßen so eine klare Peering-Policy der NICHTTEILNAHME vielmehr...

Es wird Zeit, dass derjenige der sichere Kommunikation im Internet wünscht, auch etwas dafür aktiv tut. Obwohl z. B. Behörden oftmals eine verschlüsselte Kommunikation abieten, sind die Hürden dazu noch viel zu hoch. Jeder der sich hier über die Telekom aufregt, sollte mindestens 10 Personen in seinem persönlichen Umfeld über Verschlüsselungsoptionen aufklären.

Ich gebe dir da ja vollkommen recht. Dein Vorschlag ist amüsant. Nur ist das lediglich ein frommer Wunsch. Eine 100%-sichere Ende-zu-Ende-Verschlüsselung kann es ohnehin nur geben, wenn es lediglich zwei Beteiligte gibt - nämlich diejenigen, die untereinander verschlüsselt kommunizieren. Programme, Dienstleister etc. dazwischen... => am Ende eben auch nicht wirklich sicher.

Alternativ könnte man auch jede Menge Blog-Einträge verfassen, um das Thema endlich an die Tagesordnung zu bringen.

Bitte? Es gibt eher zu viele Blogs die sich (oberflächlich!) mit diesem Themenkreis befassen. Dort werden in wenigen Absätzen und in klugscheißerisch-herablassender Manier alle Maßnahmen belächelt und kritisiert, die in die richtige Richtung gehen. Es werden dort STETS MAXIMALFORDERUNGEN gestellt, die - und das ist jedem klar, der sich auch in der realen Welt außerhalb des Internets halbwegs trittsicher bewegt - eine Sache gemein haben: SIE SIND ABSOLUT UNERFÜLLBAR! Wir hier in Deutschland müssen erst zusehen, dass wir zunächst hierzulande etwas auf die Reihe bekommen und dass den langjährigen Forderungen der Datenschützer endlich national in vollem Umfang folge geleistet wird. DANN können wir uns mit dem EU-Ausland über solche Themen unterhalten. Doch schon hier ist die Gemenege- und Interessenlage so unterschiedlich, dass es wohl JAHRZEHNTE und DUTZENDE große Skandale geben muss, bis man hier auf eine GUTE gemeinsame Linie findet...

Am deutschen Netzaktivistenwesen soll die Welt genesen - alles klar ihr Claqueure!