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Geringere Grenzwerte=noch mehr Antennen!


19.05.2001 17:50 - Gestartet von siemensfreak
Die geringeren Grenzwerte, die sich die hier zitierten Schweizer selbst verordnet haben, haben bei den Mobilfunkgegnern zu der der ernüchternden Erkenntnis geführt, daß geringere Strahlungsgrenzwerte nicht zu weniger, sondern zu noch mehr Antennen führen. Ich würde das mal als glattes Eigentor bezeichnen, denn genau das wollte man ja damit verhindern. Versorgungstechnisch kann sich ein Handyfreund jedoch über die unfreiwillige Schützenhilfe nur freuen.

In diesem Zuge sollte man dann aber auch konsequenterweise Fernseh- und Radiosender Radar und Richtfunk gleich mit in seine Forderungen nach geringeren Grenzwerten einbeziehen, da die ja unter Umständen auch noch vom selben Standort aus strahlen.

Den Ansatz, einen Teil der UMTS Milliarden für Forschungszwecke einzusetzen ist durchaus als sinnvoll zu bewerten.

MfG

Siemensfreak
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[1] Reks30 antwortet auf siemensfreak
19.05.2001 18:12
Benutzer siemensfreak schrieb:
Die geringeren Grenzwerte, die sich die hier zitierten Schweizer selbst verordnet haben, haben bei den Mobilfunkgegnern zu der der ernüchternden Erkenntnis geführt, daß geringere Strahlungsgrenzwerte nicht zu weniger, sondern zu noch mehr Antennen führen. Ich würde das mal als glattes Eigentor bezeichnen, denn genau das wollte man ja damit verhindern. Versorgungstechnisch kann sich ein Handyfreund jedoch über die unfreiwillige Schützenhilfe nur freuen.

In diesem Zuge sollte man dann aber auch konsequenterweise Fernseh- und Radiosender Radar und Richtfunk gleich mit in seine Forderungen nach geringeren Grenzwerten einbeziehen, da die ja unter Umständen auch noch vom selben Standort aus strahlen.

Den Ansatz, einen Teil der UMTS Milliarden für Forschungszwecke einzusetzen ist durchaus als sinnvoll zu bewerten.

Ich habe beim durchlesen des Artikels auch genau an das gleiche gedacht, du sagst exakt das was ich mir auch denke. Im Prinzip gibt es nur 3 Möglichkeiten: Auf gute Mobilfunkversorgung zu verzichten, dann kann man sowohl geringe Grenzwerte und wenige Antennen haben, oder niedrige Grenzwerte mit guter Versorgung, was zu sehr vielen Antennen führt, oder der Zustand wie wir ihn jetzt haben. Einen kleinen Teil der Gelder aus der UMTS Versteigerung abzuzwacken, fände ich aber auch gut.
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[2] Alphaphi antwortet auf siemensfreak
19.05.2001 21:55
Benutzer siemensfreak schrieb:

Die geringeren Grenzwerte, die sich die hier zitierten Schweizer selbst verordnet haben, haben bei den Mobilfunkgegnern zu der der ernüchternden Erkenntnis geführt, daß geringere Strahlungsgrenzwerte nicht zu weniger, sondern zu noch mehr Antennen führen. Ich würde das mal als glattes Eigentor bezeichnen, denn genau das wollte man ja damit verhindern.

Nein, das wollte man nicht verhindern. Es sollte die Belastung mit elektromagnetischer Strahlung reduziert und nicht die Anzahl der Antennen gesenkt werden. Und das erreicht man genau dadurch, daß man immer mehr und immer kleinere Zellen baut. Damit werden die Maximalbelastungen an den hot spots gesenkt, ohne daß die Netzabdeckung darunter leiden würde.
Ein dicht geknüpftes Netz hat i.Ü. auch noch den Vorteil, daß die Handys on air sehr schnell ihre Ausgangsleistung reduzieren. Dies ist für den Einzelnen viel wichtiger als die Senkung der Feldstärken um die Basisstationen herum. Denn das Handy wird immer unmittelbar am Körper geführt und belastet diesen daher ungleich stärker als jede Basisstation. Man kennt das ja: Feldstärke sinkt im Quadrat zur Entfernung. Das mobile klebt direkt an der Rübe, die BTS ist einen Kilometer weit weg.

Fazit: Wir brauchen die Grenzwerte gar nicht zu ändern. Indem die Netze durch immer mehr User immer stärker ausgelastet werden müssen die Betreiber ohnehin immer kleinere Zellchen mit möglichst geringen Reichweiten bauen (siehe hier: http://www.nobbi.com/gallery/gallery3.htm). Und so passiert von allein genau das, was durch die Senkung der Grenzwerte bewirkt hätte werden sollen: die Feldstärke an den hot spots nimmt ab.

Andy
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[2.1] siemensfreak antwortet auf Alphaphi
20.05.2001 13:19
Benutzer Alphaphi schrieb:
Benutzer siemensfreak schrieb:

Die geringeren Grenzwerte, die sich die hier zitierten Schweizer selbst verordnet haben, haben bei den Mobilfunkgegnern zu der der ernüchternden Erkenntnis geführt,
daß geringere Strahlungsgrenzwerte nicht zu weniger, sondern zu noch mehr Antennen führen. Ich würde das mal als glattes Eigentor bezeichnen, denn genau das wollte man ja damit verhindern.

Nein, das wollte man nicht verhindern. Es sollte die Belastung mit elektromagnetischer Strahlung reduziert und nicht die Anzahl der Antennen gesenkt werden. Und das erreicht man genau dadurch, daß man immer mehr und immer kleinere Zellen baut. Damit werden die Maximalbelastungen an den hot spots gesenkt, ohne daß die Netzabdeckung darunter leiden würde. Ein dicht geknüpftes Netz hat i.Ü. auch noch den Vorteil, daß die Handys on air sehr schnell ihre Ausgangsleistung reduzieren. Dies ist für den Einzelnen viel wichtiger als die Senkung der Feldstärken um die Basisstationen herum. Denn das Handy wird immer unmittelbar am Körper geführt und belastet diesen daher ungleich stärker als jede Basisstation. Man kennt das ja: Feldstärke sinkt im Quadrat zur Entfernung. Das mobile klebt direkt an der Rübe, die BTS ist einen Kilometer weit weg.

Fazit: Wir brauchen die Grenzwerte gar nicht zu ändern. Indem die Netze durch immer mehr User immer stärker ausgelastet werden müssen die Betreiber ohnehin immer kleinere Zellchen mit möglichst geringen Reichweiten bauen (siehe hier: http://www.nobbi.com/gallery/gallery3.htm). Und so passiert von allein genau das, was durch die Senkung der Grenzwerte bewirkt hätte werden sollen: die Feldstärke an den hot spots nimmt ab.

Andy

Hallo, Andy!

Wenn man die heutige Netzausbaupolitik der Netzbetreiber kennt, dann ist es so, daß von den geplanten Standorten (bei den jetzigen Grenzwerten) zum Teil jetzt schon nur bis runter zu 40 Prozent realisiert werden, weil die Mobilfunkgegner den Rest verhindern. Dies gilt auch für die von Dir in Nobbi´s Link beschriebenen Mikro- und Picozellen, in denen das Handy nie mit zwei Watt sendet, da der Sendepegel von vornherein schon kleiner als 1Watt ist und dann noch runtergeregelt wird.
Standortaquisiteure wissen ein Lied davon zu singen, wenn Sie zu den bestehenden Standorten in Sichtweite dieser solche rein kapazitätserweiternden Zellen einfügen wollen.
Das erste Argument, was dann kommt ist, daß es doch schon gute Versorgung hat und man nicht noch mehr (häßliche)Antennen mit noch mehr Strahlung will. Geht man aus den Orten raus um Maststandorte zu bauen wird gegen die häßlichen Sendetürme gewettert. Es mag zwar sein, daß der BUND die Handies nicht verteufelt, die Bevölkerung tut es in weiten Teilen aber sehr wohl.
Auf der Seite http://www.buergerwelle.de/d/dindex.html kannst Du nachlesen, daß das nicht nur Mobilfunk betrifft.

Schuld daran sind im wesentlichen die Netzbetreiber selbst, da sie bisher keine Aufklärungsarbeit geleistet haben.
Damit fangen sie jetzt gerade an, weil der Widerstand immer größer wird.

Gruß

Siemensfreak