Hallo!
Ich weiß, dass dieses Thema eigentlich nicht viel mit Telekommunikation zu tun hat aber es hat etwas mit Kommunikation zu tun. Leider funktioniert die Kommunikation von Behinderten zu staatlichen Organen ähnlich den Telediscountern. Sprich: One Way Communication, Fast Busy usw.
Wie bitte? Gerade in jener Presselandschaft wird man überladen mir
derartigen Berichten!!!
Nur sind sie meist auf auf recht mäßigem Niveau.
Es werden leider oft Extremfälle aufgezeigt aber leider nicht der Alltag.
Die Sendung Monitor
zeigte die Realität. Im ganzen Zug kann nur ein Rollstuhlfahrer mitfahren.
Ein wunderbares Beispiel. Es müsste aber heißen, es KÖNNTE ein Rollstuhlfahrer... Die Realität sieht nämlich leider so aus, dass gerade mal 40% der Bahnhöfe barrierefrei sind und selbst da das Einsteigen in den Zug nicht immer einfach ist. Ein Rollstuhlfahrer ist leider oft auf (fehlendes) Begleitpersonal angewiesen und wenn er dann im Zug ist, hat er oft einen minderwertigen Platz (zwischen zwei Raucherabteilen, da wo zwei Wagen aneinandergespannt sind und es fürchterlich zieht) Die Bahn ist von daher ein Superbeispiel, dass sie das absolute Schlusslicht in Sachen Behindertenfreundlichkeit ist. Aber auch die Straßenplaner, die Gebäudearchitekten und eben auch die Internetprovider und Webdesigner vergessen leider oft, dass es Behinderungen gibt, die eine vernünftige Nutzung ihrer Konzepte unmöglich macht. Das Optimum der Behindertenfreundlichkeit wäre erreicht, wenn ein Rollstuhlfahrer (sorry, das ist die extremste aller Körperbehinderungen) ungehindert und ohne auch nur eine Sekunde darüber nachdenken zu müssen einen Zug besteigt, so wie es die Leute vor und hinter ihm auch tun oder eine Straße überquert oder einkaufen geht. Ganz egal. Es geht nicht darum, etwas besonderes sein zu wollen, es geht darum, normal sein zu dürfen. Leider hat das Vater Staat nicht verstanden. Er sondiert Behinderte, indem er sie rehabilitiert, also ausgliedert um sie wieder einzugliedern. Oder auch bevorzugt, weil sie benachteiligt sind. Die Folge ist, dass die Gesellschaft sie dann benachteiligt, weil sie bevorzugt sind. Nur leider kann sich kaum jemand da hineinversetzen, wie es ist, wenn ein Rollifahrer eine Straße überquert und am anderen Ende eine Bordsteinkante ist und er die Straße entlangfahren muss um eine Senke zu finden. Oder wie es für einen Blinden ist, dem das Tonsignal sagt, dass die Ampel grün ist und er geht rüber und drüben parkt ein Laster die Ampel zu. Oder der Gehbehinderte, der am Rande des Parkplatzes parken und weit humpeln muss, weil die Behindertenparkplätze belegt sind. Oder dem Gehörlosen, der von hinten mit einem Einkaufswagen angerempelt wird, weil auf die Bitte Platz zu machen nicht reagiert. Oder dem Neurotiker, der dumm angestarrt wird, weil er seine Zuckungen nicht unterdrücken kann. Oder dem Neurodermitiker, dem alle ausweichen, weil er sich oft kratzt. Leute, macht doch mal eure Augen auf! DAS ist Alltag der Behinderten. Kombiniert mit der Angst, dumm angemacht zu werden, zusammengeschlagen zu werden, keine Arbeit zu finden, in Unfälle verwickelt zu werden, sozial im Abseits zu landen, nie normal sein zu dürfen, morgen früh in der straßenbahn schon wieder dumm angestarrt zu werden, im Ámt niedergemacht zu werden, auf der Straße angepöbelt zu werden... DAS ist die Realität, die ihr nicht seht. Die ihr aber ändern könnt! Und es lohnt sich, dafür etwas zu tun! Denn ihr habt den Dank und die bisher unterdrückte Arbeits- und Denkleistung Millionen Behinderter! Beethoven war taub, Bocelli ist blind, Hawkins ist Rollstuhlfahrer... Es sind nur drei Beispiele exzellenter Leistungen. Aber drei Beispiele von Menschen, die selbst einzigartige Beispiele sind.