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Palamentarier sind behindertenfeindlich. Aufruf.


17.05.2001 19:03 - Gestartet von www.luebeck-sh.de
Seit zwei Jahren mache ich Hörfunk und Fernsehsendungen bei allen vier Sendern in Schleswig-Holstein. Ich stelle dar, welches Unrecht Mensch mit schwersten Behinderungen tatsächlich hinnehmen müssen. Es sind unsere Parlamentarier auf Kommunaler- Landes- und Bundesebene, die Schwerstbehinderte wie mich, wie den letzen Untermenschen behandeln.
Von Anfang an, wurde ich vom Bevollmächtigten der Unabhängigen Landesrundfunkanstalt Peter W. gemobbt und an meiner journalistischen Tätigkeit behindert. Behindert haben kein Recht auf Pressefreiheit.
Behandelt werde ich jedoch wie ein Sklave, die frohe sein muss, dass er seine Produkte kostenlos abliefern darf.
Welche unglaublichen Nachteile Behinderte hinnehmen müssen könnt, Ihr in meinen Sendemanuskripten nachlesen, unter Luebeck-de.com
Wer meine Arbeit unterstützen möchte, schreibe bitte an die Ministerpräsidentin Simonis, FAX: 0431-988-1960
Pressefreiheit muss auch für Menschen mit Behinderungen gelten.
Reinhard Moldzio aus Lübeck
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[1] Hab nur auf Reiner Moldzios 'Meinung' gewartet! ;-)
kromi antwortet auf www.luebeck-sh.de
17.05.2001 21:00
Benutzer www.luebeck-sh.de schrieb:
Ich stelle dar, welches Unrecht Mensch mit schwersten Behinderungen tatsächlich hinnehmen müssen. Es sind unsere Parlamentarier auf Kommunaler- Landes- und Bundesebene, die Schwerstbehinderte wie mich, wie den letzen Untermenschen behandeln.
[...]
Reinhard Moldzio aus Lübeck

Eine solche engstirnige Meinung aus der Lübecker Ecke hab ich bereits erwartet! ;-)
Willst Du damit auf die Tränendrüse drücken?

Wie bereits in meinem vorangegangenen Beitrag erwähnt, gibt es sicherlich noch viel zu viele Nachteile für behinderte Menschen in unserer Gesellschaft.
Aber sich gleich als Verfolgten ausgeben ist schlichtweg übertrieben!

Und die monontone Wetterei gegen staatliche Einrichtungen wird langsam langweilig. Schon einmal etwas von differenzierter Meinungsbildung gehört?

Gruß! Kromi
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[2] www.luebeck-sh.de antwortet auf www.luebeck-sh.de
18.05.2001 05:56
Hallo Reinhard Moldzio,
A wie in meinem vorangegangenen Beitrag zu sehen, bin ich der Meinung, dass für behinderte Menschen in unserer Gesellschaft durchaus noch mehr getan werden könnte.
Ich kann jedoch nicht mit deiner pauschalen, ins Selbstmitleid abrutschenden Meinung übereinstimmen, mit der Du alle Welt als schlechte Menschen abstempeln willst, die den ganzen Tag nichts im Kopf haben, als behinderte Personen zu attackieren. Die monotone Leier hat sich inzwischen abgenutzt. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer etwas differenzierteren Meinung als immer nur diese eine eingstirnige Sichtweise?
Gruß! Imork

Wie soll das den konkret aussehen?
Pauschal behauptet jeder, „dass für behinderte Menschen in unserer Gesellschaft durchaus noch mehr getan werden könnte.“
Im kommerziellen Fernsehen und in der Springerpresse dürfen Behinderte nicht von ihren Problemen berichten. Sie müssen abwarten, bis andere so gnädig sind und sich für sie einsetzen.
Diese „Marklücke“ fülle ich aus, den ich bin Behindert und habe eine Lizenz zum Senden von Hörfunk und TV-Sendungen. Die muss ich allerdings selbst, auf eigene Kosten, produzieren. Die ULR (Unabhängige Landes Rundfunkanstalt) ist verpflichtet, mir alle nötigen Geräte zur Verfügung zu stellen. Das macht sie aber nicht, ich bekomme nur funktionsunfähigen Schrott ausgeliehen.
Die Ministerpräsidentin Simonis wäre verpflichtet, laut Landesgesetz, diesen Zustand abzustellen.
Das macht sie aber auch nicht, sondern bleibt untätig.
Bundes- und Landesgesetze sind zwar schön und gut, aber man kann sie nicht einfordern.
Deshalb meine Bitte:
Wer meine Arbeit unterstützen möchte, schreibe bitte an die Ministerpräsidentin Simonis, FAX: 0431-988-1960
Pressefreiheit muss auch für Menschen mit Behinderungen gelten.

Reinhard Moldzio aus Lübeck

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[2.1] OT: Böse Presse (Moldzio)
kromi antwortet auf www.luebeck-sh.de
18.05.2001 15:23
Benutzer www.luebeck-sh.de schrieb:
Im kommerziellen Fernsehen und in der Springerpresse dürfen Behinderte nicht von ihren Problemen berichten. Sie müssen abwarten, bis andere so gnädig sind und sich für sie einsetzen.

Wie bitte?
Gerade in jener Presselandschaft wird man überladen mir derartigen Berichten!!!
Nur sind sie meist auf auf recht mäßigem Niveau.

Es ist nun mal in aller Welt in allen Gesellschaftsstrukturen so, dass sich Sprachrohre für Minderheiten bilden. Und das ist gut so, um sich Gehör zu verschaffen.
Die Aktion Mensch macht in meinen Augen hervorragende Arbeit!

Übrigens Drahneir Oizdlom: Es wäre nett, wenn Du als selbsternannter unfehlbarer Teltarif-Oberposter Zitate in Zukunft im Original bestehen lassen würdest. Du willst doch sicherlich keinen negativen Beitrag. ;-)

Gruß! Kromi
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[2.1.1] www.luebeck-sh.de antwortet auf kromi
18.05.2001 16:33
Benutzer kromi schrieb:
Benutzer www.luebeck-sh.de schrieb:
Im kommerziellen Fernsehen und in der Springerpresse dürfen Behinderte nicht von ihren Problemen berichten. Sie müssen abwarten, bis andere so gnädig sind und sich für sie einsetzen.

Wie bitte?
Gerade in jener Presselandschaft wird man überladen mir derartigen Berichten!!!
Nur sind sie meist auf auf recht mäßigem Niveau.

Es ist nun mal in aller Welt in allen Gesellschaftsstrukturen so, dass sich Sprachrohre für Minderheiten bilden. Und das ist gut so, um sich Gehör zu verschaffen. Die Aktion Mensch macht in meinen Augen hervorragende Arbeit!

Übrigens Drahneir Oizdlom: Es wäre nett, wenn Du als selbsternannter unfehlbarer Teltarif-Oberposter Zitate in Zukunft im Original bestehen lassen würdest. Du willst doch sicherlich keinen negativen Beitrag. ;-)

Gruß! Kromi

Ein Beispiel soll meine Aussage verdeutlichen: Die Bahn wirbt mit ihrer Behindertenfreundlichkeit. Die Sendung Monitor zeigte die Realität. Im ganzen Zug kann nur ein Rollstuhlfahrer mitfahren. Solche Sendungen mache ich seit zwei Jahren. Auf der einen Seite die Behauptung: „Wir machen was für Behinderte“. Dann nehme ich meine Kamera, gehe zu den Behinderten und frage sie, was sie den nun tatsächlich bekommen haben. Also in Lübeck habe Behinderte noch nie etwas von Spendenaktionen abbekommen. Diese Realität sende ich dann. So schaffe ich mir Feinde ohne Ende.

Deine Beiträge sind immer gut formuliert. Jeder im Forum weis es, das ich das nicht kann. Hättest Du Interesse meine Sendmanuskripte zu überarbeiten, gegen Honorar ?

Drahneir Oizdlom (670)

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[2.1.1.1] IC-LANinator antwortet auf www.luebeck-sh.de
19.02.2002 18:35
Hallo!
Ich weiß, dass dieses Thema eigentlich nicht viel mit Telekommunikation zu tun hat aber es hat etwas mit Kommunikation zu tun. Leider funktioniert die Kommunikation von Behinderten zu staatlichen Organen ähnlich den Telediscountern. Sprich: One Way Communication, Fast Busy usw.

Wie bitte? Gerade in jener Presselandschaft wird man überladen mir
derartigen Berichten!!!
Nur sind sie meist auf auf recht mäßigem Niveau.
Es werden leider oft Extremfälle aufgezeigt aber leider nicht der Alltag.
Die Sendung Monitor
zeigte die Realität. Im ganzen Zug kann nur ein Rollstuhlfahrer mitfahren.
Ein wunderbares Beispiel. Es müsste aber heißen, es KÖNNTE ein Rollstuhlfahrer... Die Realität sieht nämlich leider so aus, dass gerade mal 40% der Bahnhöfe barrierefrei sind und selbst da das Einsteigen in den Zug nicht immer einfach ist. Ein Rollstuhlfahrer ist leider oft auf (fehlendes) Begleitpersonal angewiesen und wenn er dann im Zug ist, hat er oft einen minderwertigen Platz (zwischen zwei Raucherabteilen, da wo zwei Wagen aneinandergespannt sind und es fürchterlich zieht) Die Bahn ist von daher ein Superbeispiel, dass sie das absolute Schlusslicht in Sachen Behindertenfreundlichkeit ist. Aber auch die Straßenplaner, die Gebäudearchitekten und eben auch die Internetprovider und Webdesigner vergessen leider oft, dass es Behinderungen gibt, die eine vernünftige Nutzung ihrer Konzepte unmöglich macht. Das Optimum der Behindertenfreundlichkeit wäre erreicht, wenn ein Rollstuhlfahrer (sorry, das ist die extremste aller Körperbehinderungen) ungehindert und ohne auch nur eine Sekunde darüber nachdenken zu müssen einen Zug besteigt, so wie es die Leute vor und hinter ihm auch tun oder eine Straße überquert oder einkaufen geht. Ganz egal. Es geht nicht darum, etwas besonderes sein zu wollen, es geht darum, normal sein zu dürfen. Leider hat das Vater Staat nicht verstanden. Er sondiert Behinderte, indem er sie rehabilitiert, also ausgliedert um sie wieder einzugliedern. Oder auch bevorzugt, weil sie benachteiligt sind. Die Folge ist, dass die Gesellschaft sie dann benachteiligt, weil sie bevorzugt sind. Nur leider kann sich kaum jemand da hineinversetzen, wie es ist, wenn ein Rollifahrer eine Straße überquert und am anderen Ende eine Bordsteinkante ist und er die Straße entlangfahren muss um eine Senke zu finden. Oder wie es für einen Blinden ist, dem das Tonsignal sagt, dass die Ampel grün ist und er geht rüber und drüben parkt ein Laster die Ampel zu. Oder der Gehbehinderte, der am Rande des Parkplatzes parken und weit humpeln muss, weil die Behindertenparkplätze belegt sind. Oder dem Gehörlosen, der von hinten mit einem Einkaufswagen angerempelt wird, weil auf die Bitte Platz zu machen nicht reagiert. Oder dem Neurotiker, der dumm angestarrt wird, weil er seine Zuckungen nicht unterdrücken kann. Oder dem Neurodermitiker, dem alle ausweichen, weil er sich oft kratzt. Leute, macht doch mal eure Augen auf! DAS ist Alltag der Behinderten. Kombiniert mit der Angst, dumm angemacht zu werden, zusammengeschlagen zu werden, keine Arbeit zu finden, in Unfälle verwickelt zu werden, sozial im Abseits zu landen, nie normal sein zu dürfen, morgen früh in der straßenbahn schon wieder dumm angestarrt zu werden, im Ámt niedergemacht zu werden, auf der Straße angepöbelt zu werden... DAS ist die Realität, die ihr nicht seht. Die ihr aber ändern könnt! Und es lohnt sich, dafür etwas zu tun! Denn ihr habt den Dank und die bisher unterdrückte Arbeits- und Denkleistung Millionen Behinderter! Beethoven war taub, Bocelli ist blind, Hawkins ist Rollstuhlfahrer... Es sind nur drei Beispiele exzellenter Leistungen. Aber drei Beispiele von Menschen, die selbst einzigartige Beispiele sind.