Benutzer LilaFox schrieb:
Dann erkläre mir bitte mal warum CDU Politiker einen der besten kritischen Journalisten, Nikolaus Brender, aus dem Fernsehen verbannen konnten.
Seither ist das öffentliche Rechtliche Fernsehen für mich total gestorben, was Unabhängigkeit an geht, gestorben.
Den Versuch politischer Einflussnahme wird es immer geben. Gerade deshalb ist ein föderales öffentlich-rechtliches Rundfunksystem wie z.B. das der ARD noch der beste Garant dafür, die politische Einflussnahme so gering wie möglich zu halten. Das System ist nicht fehlerlos (was natürlich auch an der Machtbesessenheit so mancher Politiker liegt, siehe den Fall Brender), aber es ist immer noch das bestmögliche System.
Die Möglichkeit der Einflussnahme ist bei den Privatsendern noch viel viel stärker ausgeprägt, ja, sogar teilweise ganz offen vorhanden. So ist z.B. seit langem bekann, dass der Sat1-Pro7-Konzern den Unionsparteien sehr nahe steht. Also, im Bereich des Privatfernsehens ist die Gefahr politischer Tendenzen viel stärker ausgeprägt.
Die Art und Weise wie Roland Koch Herrn Brender abgeschossen hat, ist natürlich unerträglich. Dafür kann aber das ZDF herzlich wenig; die Verantwortlichen sitzen woanders. Dass das, was Herr Koch da angestellt hat, widerwärtig war und ist, das ist unbestritten, und mich ekelt es an, wie da ein verdienter und guter Chefredakteur kaltschnäuzig gechasst wurde. Dafür verabscheue ich Herrn Koch!
http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Brender#Kontroverse_um_Vertragsverl.C3.A4ngerung
Solange nur irgendein Politiker in den Aufsichtsräte der TV-Anstalten die Fäden zieht, wird die Kritik niemals abreissen
Wie gesagt: Glaub nur nicht, dass das bei den Privaten anders ist. Im Gegenteil: Da tritt das sogar viel offener zur Tage.
Und was das Niveau der Programme angeht, da haben gerade so Sender wie RTL und Pro7 mittlerweile ein Niveau erreicht, das nicht mal mehr unterirdisch ist, sondern noch schlimmer. Diese Masse an Scripted Realitys, Krawallfernsehen, Halbwissen (Galileo!!!) und tendenziöser Berichterstattung (bei der nicht selten knallharte Wirtschaftsinteressen dahinterstehen, die aber auf den ersten Blick nicht als eine solche zu erkennen sind), ist vollkommen indiskutabel.
Man stelle sich eine Fernsehlandschaft vor, die nur aus solchem Programm à la RTL oder RTL2 bestünde. Das wäre eine absolute Katastrophe und ein kultureller und Werteverfall sondersgleichen.
Es ist schon gut und richtig, dass es die Öffentlich-rechtlichen gibt.
Von daher: Nicht gleich lospoltern, sondern erst mal reflektieren!!
Eine andere Kritik am Rande:
Sport, gerade Fussball ist kein Randgruppen-Inhalt. Sondern bringt Mrd. Die Sportschau bringt bspw. fast nur Fussball und 5% andere Sportarten, die es eigentlich verdient hätten auch mal aufzufallen. Gerade das sollen die öffentlichen Anstalten ja fördern doch sie gehen voll auf ein einseitiges Mainstream-Interesse ein. Deshalb gehört der Fussball in meinen Augen komplett ins Privat-Fernsehen.
Deine Meinung.
Und totaler Unsinn. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Würden ARD & ZDF kein Fußball mehr bringen, wäre das Geschrei groß. Ich höre schon das Gezeter: Da zahlen wir sooooooo viel Rundfunkgebühr und dann bringen die nicht mal Fußball. Der gehört doch zur Grundversorgung usw.
Die Schlagzeile in der Bild-Zeitung sehe ich schon vor mir.
In der Tat gehört die Berichterstattung über gesellschaftliche so relevante Dinge wie Fußball selbstverständlich auch ins öffentlich-rechtliche Fernsehen.