Benutzer IMHO schrieb:
Es wird also ernsthaft ein unintelligenter Finanzinvestor gesucht, der glaubt durch Investition in ein lizenzabhängig nutzbares Funknetz bessere Gewinne machen zu können als der Lizenzinhaber?
Der Investor muss nicht bessere Gewinne machen als E-Plus, er muss nur überhaupt welche machen. Damit das der Fall ist, muss E-Plus natürlich am Schluss draufzahlen. Wenn sie sich woanders Geld leiht, damit ihr mangels vernünftigem Datennetz nicht sämtliche Einnahmen wegbrechen, müsste sie aber offenbar noch mehr draufzahlen.
E-Plus bringt ihr Netz praktisch zum Pfandleiher. Ähnliches hat ja schon mal stattgefunden, als E-Plus den Netzbetrieb 2007 an Alcatel outgesourct hat. Sowas kann außerdem immer insofern Ersparnisse bringen, als man sich so unter Umständen aus laufenden Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen schleichen kann - siehe Schlecker, siehe Telekom, siehe Volkswagen...
Was ist denn so ein Funkmastennetz wert, wenn E-Plus pleite geht und die anderen drei Netzbetreiber es dem Finanzinvestor nicht abkaufen wollen?
So schnell geht E-Plus wohl nicht pleite. KPN bürgt ja quasi für ihre Schulden, das wohl auch zu ganz guten Konditionen für E-Plus. Allerdings werden KPNs Ratings immer schlechter, weil sie ihrerseits seit Jahren kaum von ihrem Schulden runterkommt. Im Vergleich zu Telekom, Vodafone und Telefonica wird KPN inzwischen am schlechtesten geratet, muss also die höchsten Zinsen für Kredite hinblättern. Jetzt hat sie auch noch eine Kaufoption auf weitere Anteile des niederländischen Billig-Glasfaseranbieters Reggefiber für eine viertel Milliarde, braucht also Geld. Daher könnte ich mir vorstellen, dass KPN E-Plus tritt, sich mal woanders Geld zu besorgen. Bzw. seit Herr Dirks E-Plus und KPN in Personalunion ist, wird er darauf vielleicht auch selbst kommen.