Benutzer demutnixgut schrieb:
Wenn in der X-Straße 100 Haushalte wohnen und 100+ Mbit verfügbar ist, wie viele können dann in der Regel gleichzeitig mit 100 MBit "saugen" ?
Antwort: 2 oder 3, maximal !
Beim derzeitigen Stand der Einspeisung ist Ihre Antwort richtig. Sie ist aber irreführend, weil das Kabel erhebliche Reserven bietet. Derzeit wird der Frequenzbereich 42 bis 862 MHz genutzt. 820 MHz Bandbreite ergeben bei 4 Bit/Hz (eigentlich geht mehr, dafür gibt es unbenutzte Bereiche) eine Maximalkapazität von 3280 MBit/s. Das heißt, der Kabelanbieter könnte mit der heutigen Technik theoretisch in einem Segment nicht zwei bis drei, sondern 30 Kunden gleichzeitig mit 100 MBit/s down und 5 MBit/s up versorgen!
Derzeit erreicht kein Kabelanbieter mit seinen Internetzugangsprodukten auch nur annähernd diesen Wert, das ist klar. Das beginnt damit, dass der Bereich 42 bis 302 MHz für die Ausstrahlung des guten alten analogen Fernsehsignals "geopfert" wird, und auch die Frequenzen darüber in größerem Maß für Broadcast von Digital-TV als für Punkt-zu-
Punkt-Internet-Verbindungen verwendet werden.
Aktuell, wo von hundert 100-MBit/s-Kunden im Schnitt nur einer gleichzeitig diesen Speed abfordert (was dann über den Monat gemittelt einen durchschnittlichen Downstream von 1 MBit/s ergibt, entsprechend einem Transfervolumen von 324 GB monatlich) reicht das auch. So, wie das Datenvolumen weiter steigt, werden die Kabelnetzbetreiber gegensteuern müssen. Das beginnt damit, die Digitalvideo-Kanäle nur noch "on demand" zu belegen, wenn ein Receiver sie auch anfordert, und so Broadcast-Kanäle einzusparen. Und ja, die analog-Abschaltung wird auch im Kabel kommen.
Kai