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Arme Netzbetreiber


24.05.2011 11:08 - Gestartet von lowe
... mir kommen die Tränen. Kein Netzbetreiber gibt die Senkung der IC-Gebühren weiter. Gerne werden netzintern, in das Festnetz oder ins Ausland pro Minute zusätzliche Einnahmen kassiert. Im Ausland wird deutlich überproportional abkassiert. Im eigenen Datennetz gibt es Flats. Die vielzitierten Filme sind jedoch nur bis zu einem begrenzten Volumen ansehbar, denn mit 50 KBit/sec ist da nicht mehr viel mit ansehen. Lassen wir uns überraschen was den Netzbetreibern an Tarifen einfällt, wenn Kunden tatsächlich größere Volumina nachfragen.
Die Stimmungsmache der Netzbetreiber kann ich leider nicht nachvollziehen.
lowe
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[1] Kid A antwortet auf lowe
24.05.2011 11:43
Benutzer lowe schrieb:
... mir kommen die Tränen. Kein Netzbetreiber gibt die Senkung der IC-Gebühren weiter. Gerne werden netzintern, in das Festnetz oder ins Ausland pro Minute zusätzliche Einnahmen kassiert. Im Ausland wird deutlich überproportional abkassiert. Im eigenen Datennetz gibt es Flats. Die vielzitierten Filme sind jedoch nur bis zu einem begrenzten Volumen ansehbar, denn mit 50 KBit/sec ist da nicht mehr viel mit ansehen. Lassen wir uns überraschen was den Netzbetreibern an Tarifen einfällt, wenn Kunden tatsächlich größere Volumina nachfragen. Die Stimmungsmache der Netzbetreiber kann ich leider nicht nachvollziehen.

Ich denke nicht, dass man hier von Stimmungsmache reden sollte. Das sich der Ausbau der Datennetze nicht direkt rechnet, ist Fakt. Sich diese Kosten über eine Quersubventionierung durch andere Dienste wieder reinzuholen, ist die einzige Möglichkeit, langfristig mit Telekommunikation schwarze Zahlen zu schreiben.
Es ist zeimlich zweidimensional, immer nur IC-Entgelte mit Tarifen gegenzurechnen. Die echten Kostentreiber stecken im Unterhalt der Netze selber, nur wird das vom Verbraucher natürlich nicht wahrgenommen, sondern vorausgesetzt.

Sicher nagen die deutschen Netzbetreiber z.Zt. alle nicht am Hungertuch, aber die Entwicklung im Telco-Markt ist so rasant, dass es unternehmerisch unverantwortlich wäre, nicht darüber zu reden, womit ein Netzbetreiber in 5 Jahren überhaupt noch Umsatz machen möchte.
Die Umsätze pro Kunde befinden sich seit Jahren im freien Fall und jeder kann hochrechnen, wann sie theoretisch bei Null ankommen werden.
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[1.1] TAppelhagen antwortet auf Kid A
25.05.2011 07:16
Ich denke nicht, dass man hier von Stimmungsmache reden sollte.

Ich schon.

Das sich der Ausbau der Datennetze nicht direkt rechnet, ist Fakt.

Sagt wer? Man müsste natürlich die Preise entsprechend gestalten. Hat man ja auch jahrelang gemacht, wenn ich da an Tarife mit x €/MB zurückdenke...
Das geht nicht? Warum denn? Weil "die anderen" quersubventionieren? So was aber auch...

Die echten Kostentreiber stecken im Unterhalt der Netze selber, nur wird das vom Verbraucher natürlich nicht wahrgenommen, sondern vorausgesetzt.

Natürlich. Wenn der Betreiber seine laufenden Kosten in der Preiskalkulation nicht berücksichtigt, hat er wohl unternehmerischen Nachholbedarf.

Es besteht eine Nachfrage nach schnellen Datenverbindungen. Die Anbieter haben diesen offenbar erkannt (aber zumindest das tatsächliche Volumen unterschätzt). An gewissen Tarifmodellen ist absehbar, wie viel die Kunden für welche Leistung zu zahlen bereit sind.
Also gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann die Leute (dauerhaft, somit ohne nennenswerte Quersubvention) zu diesem Preis X beliefern, oder man sorgt dafür, dass ein entsprechend höherer Preis akzeptiert wird. Alles andere ist ruinös.

Die Anbieter von Internet-Dienstleistungen haben auch ihre Kosten zu tragen, incl. der für Traffic. Dass die Mobilfunk-Provider davon nichts abbekommen ist eben Schicksal. Tankstellenbetreiber bekommen auch keinen Anteil am Umsatz der Automobilkonzerne, um mal einen hinkenden Vergleich zu ziehen. Die einzige Preisschraube, an der man vielleicht noch drehen könnte, wären möglicherweise die Traffic-Kosten, die die Betreiber entrichten müssen (keine Ahnung, wie hoch die sind).

Ansonsten stimme ich Telly zu: https://www.teltarif.de/forum/s42774/3-2.html
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[1.1.1] Kid A antwortet auf TAppelhagen
25.05.2011 09:04
Benutzer TAppelhagen schrieb:

Das sich der Ausbau der Datennetze nicht direkt rechnet, ist Fakt.

Sagt wer? Man müsste natürlich die Preise entsprechend gestalten. Hat man ja auch jahrelang gemacht, wenn ich da an Tarife mit x €/MB zurückdenke...
Das geht nicht? Warum denn? Weil "die anderen" quersubventionieren? So was aber auch...


Richtig, hat man jahrelang gemacht und die Auslastung strebte gegen Null. Damit rechnet sich der Ausbau noch weniger. Smartphones sind doch nur deshalb so populär, weil es mittlerweile auch bezahlbar ist, mobiles Internet zu benutzen.
Das würde nur dann funktionieren, wenn alle Betreiber sich absprechen und die Preise anheben, das Kartellamt lässt grüßen.


Die echten Kostentreiber stecken im Unterhalt der Netze selber, nur wird das vom Verbraucher natürlich nicht wahrgenommen, sondern vorausgesetzt.

Natürlich. Wenn der Betreiber seine laufenden Kosten in der Preiskalkulation nicht berücksichtigt, hat er wohl unternehmerischen Nachholbedarf.


Richtig.
Das ist ja genau das was ich sage.
Hier im Forum wird aber immer gemeckert, dass die gesunkenen IC-Entgelte nicht weitergereicht werden.
In der Gesamtkalkulation machen die aber nur einen kleinen Teil aus.
Wir sind uns in dem Punkt also anscheinend einig.


Es besteht eine Nachfrage nach schnellen Datenverbindungen. Die Anbieter haben diesen offenbar erkannt (aber zumindest das tatsächliche Volumen unterschätzt). An gewissen Tarifmodellen ist absehbar, wie viel die Kunden für welche Leistung zu zahlen bereit sind.
Also gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann die Leute (dauerhaft, somit ohne nennenswerte Quersubvention) zu diesem Preis X beliefern, oder man sorgt dafür, dass ein entsprechend höherer Preis akzeptiert wird. Alles andere ist ruinös.


Völlig richtig.
Dieses Forum zeigt ganz gut, was für ein Geschrei losbricht, wenn ein Netzbetreiber wagt, mit Preisen über dem Discount-Niveau an den Markt zu gehen.