Benutzer 123fred schrieb:
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Ja sicher jammert sie über die bösen Kopierer. Und das mit Recht. Wer nunmal Inhaber eines Urheberrechts ist, d.h. wer etwas besitzt, der stellt es eben nicht gern jedem kostenfrei zur Verfügung. Dafür habe ich Verständis. Etwas anderes zu verlangen, geht an der Realität vorbei. Ein straffer Urheberrechtsschutz ist Grundvoraussetzung für Innovationen.
Meinst du diese Aussage ernst???
Du "übersiehst" wohl einiges bzw. leidest unter einer verzerrten Wahrnehmung:
Einerseits "besitzen" Urheberrechte in den seltensten Fällen tatsächlich die eigentlichen Urheber, sondern werden diese über die bekannten mehr oder weniger Knebelverträge einfach der Rechteverwertungsmafia gewährt und der Urheber muß froh sein, wenn er davon mehr als ein paar Krümel abbekommt. (internationale Top-Stars in der Kategorie von U2 & Co mal ausgenommen)
Eine US-amerikanische Band hatte "großzügig" eine Abrechnung ihres Labels über mehrere Jahre Internetdownloads von 3 Alben erhalten, die online durchaus nachgefragt wurden, und diese belief sich auf ca. $50,--.
Außerdem ist längst bewiesen worden, daß dank der Urheberrechtsgesetze und dem Abmahnunwesen durch die Rechteverfolgung ein Vielfaches zu verdienen ist, als mit dem tatsächlichen Verkauf der digitalen Güter.
Da gibt es lukrative Geheimverträge zwischen Rechteverwertern, bezahlten Schnüffelfirmen und Anwälten, die gemeinsam davon bestens leben.
Das sind leider die unangenehmen Wahrheiten, welche die Rechteverwertungsmafia leider nicht wahrhaben bzw. eingestehen will.
Außerdem sollte diese nicht ihren Monopolen der Vergangenheit nachweinen, sondern endlich neue innovative und konkurrenzfähige Dienste anbieten.
Wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis paßt werden legale Angebote sicher angenommen.
Allerdings lassen sich Kunden nicht (mehr) für dumm verkaufen.
€ 1,-- und mehr für einen Song, dafür noch beim Verkauf längermäßig (IP geolocation) beschränkt und dann noch dazu mit DRM beglückt kann nur ein Rohrkrepierer bleiben.
Genauso, wie CD-Preise von oft an die € 20,-- aufwärts für oftmals nicht einmal 10 Songs.
Langspielplatten, deren Produktion und Handling aufwendiger war, kosteten früher umgerechnet ca. € 10,--.
Statt einer Verbilligung durch die Massenproduktion kam es zu einer Verteuerung und weiterer Erhöhung der Margen, da die Verträge mit Künstlern etc. weiterhin die alten Vergütungabschläge wie z.B. Bruchanteil bei den LPs etc. enthalten und dann wundert man sich, warum der Konsument das nicht akzeptiert.
Wenn ich als Kunde gewonnen werden soll, dann nur zu meinen Bedingungen:
Faire, akzeptable Preise, kaufen ohne Länderrestriktionen und natürlich auch Nutzung nach meinem Willen ohne DRM etc.
Somit ist das Gegenteil deiner Aussage bewiesen, nämlich daß das zu straffe und in diesem Umfang veraltete Urheberrecht Innovationen verhindert statt diese zu fördern, weil Innovationen Kosten und Aufwand verursachen, während das Urheberrecht gerade dazu führt, daß man ohne bzw. mit geringem eigenem Aufwand sehr viel lukrieren kann.