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Interoute Telecom Deutschland: und so schnell kann es dann gehen


06.12.2000 15:09 - Gestartet von anton müller
Zunächst waren es nur Gerüchte und vage Ankündigungen, dann (wenn man es überhaupt mitbekommen hat): am 23.11.00 ein kurzer Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung mit der Aussage, daß interoute sein Geschäft neu ausrichten und sich auf den Aufbau des eigenen europaweiten Glasfaser-Netzes (i21) konzentrieren wolle. Und daß diese europaweite Umstrukturierung mit der Streichung von ca. 400 Arbeitsplätzen auf 1000 (Vorjahr 1300) einhergehe.
Und einen Tag später dann der Showdown in Frankfurt: Ankündigung der globalen Neuausrichtung von interoute, begründet mit dem massiven Preiskampf und der niedrigen Marge im Bereich Retail; Ankündigung daß der Personalstamm in Deutschland um die Hälfte reduziert wird; Schließung des gesamten Direktvertriebes und sofortige Freistellung der Mitarbeiter in diesem Bereich; Schließung der Abteilung Marketing; Reduzierung des Call Centers auf wenige Personen; Reduzierung des Personals aller weiteren Abteilungen mit Ausnahme der Abteilung Technik (die, die sich um das Netz kümmern); Übergabe von 82 (!) Kündigungen am gleichen Tag. Bis zu dem Zeitpunkt gab es immerhin rund 170 Mitarbeiter in Deutschland.
Und wie soll es weitergehen: Call by Call wird zunächst weitergeführt, denn man will die Points of Interconnection nicht verlieren. Einzig das Carrier / Carrier Geschäft (Wholesale und Vermietung von Bandbreite) wird derzeit forciert.
Das Schicksal der übrigen Produkte ist besiegelt (Beispiel Werbetelefonkarten) oder höchst fraglich (Beispiel Preselection, Banana Card).
Wahrscheinlicher Hintergrund für die ganze Aktion dürfte übrigens die Vorbereitung auf einen IPO im Jahr 2001 sein.