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Qualifizierte digitale Signatur


22.07.2008 19:31 - Gestartet von maciek
In Polen ist eine qualifizierte digitale Signatur Pflicht für alle Firmen, die mehr als 5 Angestellte haben - alle Angaben zur Sozialversicherung kann man seit gestern nur noch mit Hilfe dieser Signatur machen. Ein Set bestehend aus Smartcard und Kartenleser kostet ca. 100EUR (Gültigkeit 1 Jahr, weitere 2 Jahre für ca. 25EUR). Alle (?) Behörden wurden seit Mai (?) 2008 verpflichtet digital signierte Dokumente anzunehmen - sei es ein digital signiertes Word-Dokument oder eine TIF-Datei, im Interesse der Behörden sind natürlich z.B. XML-Formulare. Die Lösung ist relativ teuer, aber vielleicht bringt sie den Durchbruch. Die Karte wurde nicht mit dem Perso kombiniert, obwohl dieser in Polen auch Kreditkartenformat hat, dürfte aber nur noch eine Sache der Zeit sein.

Meine 2 Eurocent am Rande.
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[1] Oetker antwortet auf maciek
23.07.2008 17:12
Benutzer maciek schrieb:
Die Karte wurde nicht mit dem Perso kombiniert, obwohl dieser in Polen auch Kreditkartenformat hat, dürfte aber nur noch eine Sache der Zeit sein.


In D gibts das System ja auch schon über 5 Jahre, es ist halt nur nicht für alle Behörden verpflichtend.

Meiner Meinung nach ist die aktuelle Lösung, also eine extra Signaturkarte, besser als das Ganze auf den Perso zu packen. Womöglich noch mit RFID... :-(

Hier wird versucht ein altbekanntes und relativ unpopuläres System als bahnbrechende, alles vereinfachende Neuheit zu verkaufen, um so endlich mal großflächig mit der Erhebung der Fingerabdrücke anzufangen. Später kommt dann noch die DNA Probe dazu. Und spätestens wenn die passenden RFID Leser versteckt an jeder Straßenlaterne angebracht sind, wird es auch eine Mitführungspflicht für den Ausweis geben.

Betritt dann jemand ohne Ausweis in der Börse die örtliche Leihbücherei, wird er direkt niedergestreckt und verhaftet. Und bei denen, die ihn doch einstecken haben, wird gespeichert vor welchen Büchern sie länger als 5 Sekunden standen. Was wir uns im Internet so ansehen weiß Vater Staat ja eh schon...






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[1.1] patchwork26 antwortet auf Oetker
19.12.2008 11:36

jeder Straßenlaterne angebracht sind, wird es auch eine Mitführungspflicht für den Ausweis geben.

Öhm ... in D besteht Ausweispflicht ... also hast du den Ausweis ohnehin jederzeit (auch in der Badehose) mitzuführen!
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[1.1.1] handykrank antwortet auf patchwork26
19.12.2008 12:13
Ausweispflicht ist nicht gleichbedeutend Mitführpflicht, und letztere gibt es in Deutschland eben nicht.

Man kann das Haus also auch "ganz legal" ohne Ausweis verlassen, muß ihn aber auf Verlangen vorzeigen können (und da kann es natürlich aus praktischen Gründen wesentlich einfacher und zeitsparender sein, wenn man seinen Ausweis dabei hat, aber eine Pflicht dazu besteht eben nicht).

Benutzer patchwork26 schrieb:

jeder Straßenlaterne angebracht sind, wird es auch eine Mitführungspflicht für den Ausweis geben.

Öhm ... in D besteht Ausweispflicht ... also hast du den
Ausweis ohnehin jederzeit (auch in der Badehose) mitzuführen!
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[2] abdalma antwortet auf maciek
23.07.2008 19:32
das Problem ist nicht die qualifizierte Signatur, die in den neuen deutschen Perso wandern soll, sondern die biometrischen Daten.

Dass der Fingerabdruck "optional" sein soll, gibt dem Ganzen dieselbe Qualität, wie damals im 3. Reich die Judensterne: "Problembürger" kann/konnte man an einem Merkmal erkennen: Damals der gelbe Stern, heute "etwas subtiler" der fehlende Fingerabdruck im Perso!
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[2.1] john-vogel antwortet auf abdalma
19.12.2008 13:47
Benutzer abdalma schrieb:
das Problem ist nicht die qualifizierte Signatur, die in den neuen deutschen Perso wandern soll, sondern die biometrischen Daten.

Dass der Fingerabdruck "optional" sein soll, gibt dem Ganzen dieselbe Qualität, wie damals im 3. Reich die Judensterne: "Problembürger" kann/konnte man an einem Merkmal erkennen: Damals der gelbe Stern, heute "etwas subtiler" der fehlende Fingerabdruck im Perso!

Also so einen Schmarrn habe ich ja noch nie gehört... Vater Staat wird doch nicht einfach alle Datenschutz-bedachten Bürger unter Generalverdacht stellen... Erstens in einer Demokratie nicht möglich und zweitens viel zu umständlich.
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[2.1.1] Oetker antwortet auf john-vogel
19.12.2008 15:37
Benutzer john-vogel schrieb:

Vater Staat wird doch nicht einfach alle Datenschutz-bedachten Bürger unter Generalverdacht stellen...

Ist das nicht schon längst so?

Erstens in einer Demokratie nicht möglich

Richtig. Bei uns ist es aber trotzdem so. Der Schluss daraus dürfte klar sein.

und zweitens viel zu umständlich.

Nicht so umständlich einige andere, bereits umgesetzte Maßnahmen.

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[2.1.1.1] akaz25 antwortet auf Oetker
19.12.2008 19:49
Wer garantiert denn, dass abgeschaltet auch wirklich aus bedeutet? Wie stark und wie sicher sind die Daten auf dem Chip gespeichert. Wenn über RFID ausgelesen werden kann, von wem? Nur von Behörden?
Solange wir nur eine Datenschutzbeauftragten haben, der leider so gut wie keine Weisungsbefugnis hat, dann gute Nacht. Die Beauftragten sind nur eine Art Feigenblatt, das aber von der Größe eine Kleeblattes.
Die Unsitte mit den RFID kann doch schon dazu führen, dass ein Geschäft die Daten der woanders gekauften Waren auslesen kann. In Zusammenhang mit dem Personalausweis wird man dann schon am Eingang mit Namen begrüßt. Hat man noch die neue Krankenkassekarte dabei, wird man gleich bedauert wegen der schlimmen Krankheiten.
Wenn die Wünsche von den Innenministern erfüllt werden, und die DNA abgespeichert wird, stellt das eine wesentliche Erleichterung bei Abschluss von Lebensversicherungen da, Name bekannt, Krankheiten bekannt, Risiken bekannt.
Auslesen des RFIDs müsste doch durch einwickeln in Alufolie verhindert werden können.