Benutzer SoerenH123 schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Benutzer SoerenH123 schrieb:
Benutzer baeckerman schrieb:
Benutzer SoerenH123 schrieb:
Benutzer GKr schrieb:
Diese Tarifmodelle sind ganz einfach nur die logische Folge der menschlichen Informations-Verarbeitung im Kopf.
Werbung steigert Umsatz und Gewinn und spricht immer die Emotio im Menschen an, nicht die Ratio - also den Gefühlsmenschen und
nicht den Vernunft-Menschen.
Wir reagieren zunächst unbewusst, dann erst bewusst. Und wir reagieren sofort auf höchste Steigerungsformen wie "Das Billigste", "Das Günstigste". Schon vor-pubertäre Jungs messen sich daran, wer am weitesten Pinkeln kann. Sehr viel anders ist das in späteren Jahren auch nicht. Der Wagen wird tiefer gelegt, es werden Spoiler angebaut, Auspuffrohre mit Chromhülsen optisch verstärkt. Das sind die krassen Beispiele, die jeder kennt. Aber gerade auch im harmloseren Alltag funktioniert der Mensch auf abgeschwächte Reiz-Signale in ganz
ähnlicher Form.
Wir alle fordern günstigere Tarife, sehen mit Begeisterung und Spannung zu, wie sich die Anbieter gegenseitig unterbieten. Was ist das anderes als ein Weit-Pinkel-Wettbewerb? Ist denn da wirklich den Aufwand wert zu vergleichen, ob man für 0,89 ct./min. telefoniert oder für 1,2 ct./min? Wer das bejahnt, sollte dann auch konsequent seinen Aufwand zur Kalkulation hinzu addieren, den er betreibt, um die Tarifveränderungen zu
verfolgen.
Ich spreche vom Festnetz und das ist ein anderes Thema?
Nein,
es ist immer dasselbe Thema. Der Mobilfunk-Markt ist dem Festnetz-Markt um ein paar Längen voraus - aber die Tendenz genau solch' phantasiereich kalkulierter - vor allem aber formulierter Tarifmodelle wird es auch im Festnetz bald geben.
Jeder Anbieter hat eine Schmerzgrenze, unter der er nur dann anbieten kann, wenn er die dann entstehenden Verluste entweder durch zusätzlichen Profit egalisieren kann oder aber, indem er sich die Verluste schön rechnet. In zweiterem Fall bekommt er
schnell Probleme.
Würde jeder Anbieter nach der Ratio verfahren, dann hätten wir einen statischen Markt: Denn die zu erwirtschaftenden Margen sind bei ähnlicher Grössenordnung (und somit identischem Kostenapparat) bei allen Anbietern gleich. Die Einkaufsbedingungen sind auch nicht so sonderlich unterschiedlich. Know-How, technische Möglichkeiten - alles austauschbar.
Gäbe es aber diesen statischen Markt - jeder Anbieter hält seine Tarife stabil - dann würde das z.B. eine dauernde Tarif-Kontrolle unnötig machen. Einem gewinn-orientierten Tarifvergleicher wie Teltarif.de würde der Boden entzogen.
Aber keine Angst, so wird es niemals kommen. Eben WEIL die Kreativen im Marketing der Anbieter sich immer neue Tarifmodelle einfallen lassen, die unserem Kleinhirn signalisieren "Billig" und unserem trägerem Grosshirn keine Chance lassen.
ursache für die Kosten"explosion" in den vergangen Jahren ist aus meiner Sicht eher die Zockerei um UMTS, die die Bilanzen massakriert hat. Daran werden die Provider noch Jahre zu kauen haben. ABER, infolge zu geringer Netzauslastungen insbesondere der Kleinen werden früher oder später virtuelle Betreiber mit geringeren Fixkosten kommen. Auch beim Mobilfunk wird es eher früher als später zu einer Downward-spiral kommen, bei der neben den Gewinnen auch die teilweise exorbitanten (Tarif-)Löhne unter Druck geraten werden.
Ich erinnere mich noch an einen Herrn Festnetz-Sommer, der 1998 verkündete, dass die Tarife der Deutschen Telekom verglichen zum Weltmaßstab durchaus konkurrenzfähig sind und es keine großen Tarifrutsche geben wird. 90 % für innerdeutsche Ferngespräche sind anscheinend kein großer Rutsch. Und, es wird weiter Rutschen, denn der rosa Riese beschäftigt immer noch mehrere 100000 Leute, von denen sicher der eine und der andere einfach ersetzbar sind... Zwerge wie UUU oder 01081 geben dagen nur wenigen Dutzend Leuten Brot und dass auch noch ohne Tarif...
Aber, das ist ja das abendfüllende grundproblem des Kapitalismus, der grund, warum VW, Daimler und und und Siemens und und und beschäftigungstechnisch in der Krisen und auch kaum noch rauskommen werden.
Es gab 1999 mal eine keum prüfbare Kennzahl: 1.000.000 Gesprächsminuten über einen Alternativanbieter vernichten einen Arbeitsplatz bei der Telekom. Da hatte man endlich mal ein Ziel im Leben :-)))
Danke das du Arbeitsplätze vernichtest! Danke das du uns (der
Jugend) keine perspektive mehr geben magst! Danke! bei sowas könnte ich grad los heulen! Dann aber über schlechten Service meckern. Und das die Telekom für alles solange brauch, aber bloß kein Geld an die zahlen, die geben ja 250.000 Leuten nen
arbeitsplatz! Ich arbeite gerne bei der Telekom! Und ich bin froh dort einen Ausbildungsplatz gefunden zu haben! Leider bildet keiner der kleinen aus, wozu auch? Die brauchen ja kein Netz zupflegen.
Aber wenn alles so denken wie du brauchen wir keine Serviceleute mehr und wir sind alle Arbeistlos! Danke!!!!
Persönlich ist meine Einschätzung sicher hart, aber letztlich geht auf betriebswirtschaftlicher Ebene kaum etwas daran vorbei, schließlich ist man als Unternehmen seinen Eigentümern rechenschaftspflichtig und landläufig ist bekannt, dass der Geschäftszweck fast aller Wirtschaftsunternehmen letztlich die Erzielung von Mehrwert = Gewinn und nicht die maximale Anzahl
von Beschäftigten ist.
Also werden Massenanbieter in transparenten Märkten mittel- und langfristig immer ein Problem haben (VW, Telekom, Karstadt etc.). Andere, die Intransparenzen ausnutzen können andererseits kurzfristig ein Geschäft machen (z.B. Telefonbilligheimer mit Routing über USA). Klassisches Beispiel für die Nutzung von Intransparenzen ist der europäische Mobilfunkmarkt. In D wird an den Handys hirnlos herumsubventioniert, in Irland und Finnland praktisch kaum, entsprechend gibt es Preisdifferenzen, die man ausnutzen kann,
indem man bei ebay und anderswo preiswert deutsche Handys einsammelt und per UPS nach Finnland und Irland weiterreicht.
So beseitigt man langfristig Intransparenzen nach dem Prinzip des steten Tropfens, der den Stein höhlt. Andersherum konnte man in 2003 und 2004 aus Irland preiswerte Meteor-Karten einführen und die Europa-SMS-Option zu 0,09 € nutzen. Als Sahnehäubchen gab es bei 50.- € Aufladung 1000 SMS gratis dazu... Wer Intransparenzen wegen angeblicher Gefährung von Arbeitsplätzen nicht nutzt ist selbst dran Schuld, denn letztlich ist der Markt immer der oberste Richter und auch Subventionen und Quersubventionen können auf Dauer nicht gegen
den Markt steuern.
"Intransparenzen" - liest sich sehr professionell. Aber was Du dann im Detail beschreibst, sind doch nicht einmal Peanuts. Stört niemanden, tut keiner Industrie und keinem Unternehmen weh und ist Dir und den paar Hanseln, die sich der ganzen Mühe unterziehen, doch von allen gegönnt.
Wenn ich den Schaden = Umsatzverlust für die deutschen provider über die Jahre hochrechne, hat mindestens 1 Angestellter allein durch meine winzigen Aktivitäten, von denen meine Frau per Gewerbeschein lebt und Steuern zahlt, dran glauben müssen.
In der Zeit vor SIM-Lock und Mengenbeschränkung war ich nämlich bespielsweise 450-facher eplus-Kunde und > 100-facher D1-Kunde, da es die SIMs bei ebay mit 30 DM Guthaben für < 5 DM gab (netzintern 20 Pfenning/Minute machte unterm Strich 3,3 Pfennung an Kosten/Minute). Das hat meinem Ingenieurbüro etliche Tausender an Gebühren gespart.
Ich glaube nicht, dass Du das erwähnst, weil Du stolz darauf bist. Ich glaube nicht einmal, dass es logisch ist, wenn Du zwischen diesen Dingen einen direkten Bezug herstellst.
Ich rauche seit meinem 15. Lebensjahr Gauloise-Tabak.
Daraus lassen sich ähnlich sinnlose Zusammenhänge konstruieren:
- Ich habe das deutsche Finanzamt mit zig tausend DM und EUR
damit subventioniert.
- Ich habe bei SEITA, dem französischen Tabak-Konzern, sicher einen Arbeitsplatz geschaffen bzw. erhalten.
- Ich bin Schuld, dass das Gesundheitssystem in Deutschland Probleme hat.
Soche Zusammenhänge von Einzel-Details herzustellen, macht keinen Sinn.
Als Lehrling bei der telekom sollte man vielleicht den Vorschlag machen, eine Tochtergesellschaft zum Abbau deutscher Steinkohle zu gründen, dort gibts noch 70 T€ p.a. an Subventionen pro Mitarbeiter oder ihr gründet eine Werft oder baut Tabak an oder weist eure Immobilien als Ackerland aus und legt es still ... Subventionen gibt es für träge Monster immernoch in rauen Mengen. Mal sehen, wie lange noch und Subventionen wirken wie Opium, also wird das Erwachen umso grauslicher...
Das Problem ist: Grundsätzlich hast Du natürlich recht, wenn Du z.B. die Kohle-Subvention als falsch hinstellst. Der Meinung
bin ich auch.
Dennoch darf man doch hier nicht den Gesamtzusammenhang aus den Augen verlieren. Gerade in Deutschland haben wir der Steinkohle im Ruhrgebiet schon immer viel zu verdanken. Die war mal so heiss begehrt, dass die Franzosen das halbe Rheinland und Ruhrgebiet Anfang der 20er Jahre besetzt haben wegen angeblich nicht erfüllter Reparationszahlungen aus dem Vertrag von Versailles. Und dann mit eigenen Eisenbahnern (die deutsche Reichsregierung hatte zum passiven Widerstand aufgerufen, einige, wie Albert Leo Schlageter, gingen auch zum aktiven Widerstand über, sprengten Bahnlinien. Wurde von den Franzosen geschnappt und ließ sein Leben für diese Sache.)
Ich will damit sagen: Du kannst doch eine ganze Industrie, die maßgeblich daran beteiligt war, dass Deutschland heute das ist,
was es ist, nicht einfach abschreiben und damit auch die ganzen Menschen in dieser Region. Was machst Du dann mit denen?
Die Jüngeren schulst Du um. Und die Älteren? Joh..
Über menschen und Regionen muss man mit Leuten wie mir, aus dem Osten des Ostens nicht reden... Trotzdem ist die Entwicklung unausweichlich und somit gesund. Wir haben hier nämlich ein Bevölkerungsdefizit von 1 % p.a. und es interessiert niemanden, dass gerade die Jungen gehen und die Jüngsten nicht mehr bzw. nur noch im Westen geboren werden.
Demoskopisch geht Deutschland tatsächlich der Auflösung entgegen. Wirtschaftlich wird sich im Osten des Ostens - das ist übrigens das frühere Mitteldeutschland - die Situation bessern, denn Ihr rutscht ja durch die EU-Erweiterung mehr in die Mitte.. das erleben zwar, wenn, höchstens Deine 1,2 Kinder (statistisch gesehen), aber daran kann man wohl nichts ändern.
GKr