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6 Cent Terminierungskosten


17.10.2004 21:08 - Gestartet von 602sl
Kostenrechnungen in diesem Bereich sind sehr schwer objektiv nachvollziehbar da die Voraussetzungen die Kosten maßgeblich beeinflussen und dementsprechend zu Manipulationen führen können.

Ich würde mich deshalb bei der Berechnung der Terminierungsentgelte an den angebotenen Tarifen ggf. der Wettbewerber abzüglich Gewinnmarge orientieren, da kein Anbieter freiwillig Tarife mit Negativdeckungsbeitrag anbieten wird.

Die Grundgebühr entspricht i.d.R. der Handysubvention so dass diese weitgehend vernachlässigbar ist.

Beispiel: E-Plus Profitarif 3 Ct. / Minute ins Festnetz.

Ca. 1 Ct. Marge für Festnetz, 0,5 Ct Gewinnaufschlag, bleiben 1,5 Ct. IC-Mobilfunk

O2 HZ Gespräch, 3 Ct. dto.

O2 HZ Gespräch ankommend ==> Mobilfunk IC = Festnetz IC.

Grundsätzlich ist es ja auch so, dass beim Festnetz der Netzbetreiber bis zur TeilnehmerTAE-Dose verantwortlich ist, wohingegen bei Mobilfunk bei der Vermittlung schluss ist, da das Gerät ja dem Kunden gehört.

Es ist deshalb m.E. langfristig nicht einzusehen, warum die Funk-IC höher als die Festnetz-IC sein sollen, da der Netzbetreiber ja weniger Aufwand hat, ein Netz instand zu halten oder neu zu erschliessen.





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[1] Ed antwortet auf 602sl
17.10.2004 23:55
Benutzer 602sl schrieb:
Kostenrechnungen in diesem Bereich sind sehr schwer objektiv nachvollziehbar da die Voraussetzungen die Kosten maßgeblich beeinflussen und dementsprechend zu Manipulationen führen können.

Ich würde mich deshalb bei der Berechnung der Terminierungsentgelte an den angebotenen Tarifen ggf. der Wettbewerber abzüglich Gewinnmarge orientieren, da kein Anbieter freiwillig Tarife mit Negativdeckungsbeitrag anbieten wird.

Die Grundgebühr entspricht i.d.R. der Handysubvention so dass diese weitgehend vernachlässigbar ist.

Beispiel: E-Plus Profitarif 3 Ct. / Minute ins Festnetz.

Ca. 1 Ct. Marge für Festnetz, 0,5 Ct Gewinnaufschlag, bleiben 1,5 Ct. IC-Mobilfunk

Genau daran würde ich die Berechnung auch festmachen. Kann zwar sein das E-Plus die 3Ct Gespräche subventioniert nur ist es absolut ungerecht das diese Subvention am Ende die Festnetzkunden zahlen die bei E-Plus anrufen.

Das würde dann endlich für faire Preise für alle sorgen und nicht einseitige "Schaff dein Festnetz ab und du sparst weil die die dich anrufen draufzahlen" Tarife schaffen.

Grüße

Ed
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[2] Mobilfunk-Experte antwortet auf 602sl
18.10.2004 11:53
Benutzer 602sl schrieb:

Kostenrechnungen in diesem Bereich sind sehr schwer objektiv nachvollziehbar da die Voraussetzungen die Kosten maßgeblich beeinflussen und dementsprechend zu Manipulationen führen können.

Das Problem ist, dass die Kosten nur zu einem recht geringen Teil wirklich nutzungsabhängig sind. Wer welchen Anteil der Fixkosten tragen sollte, ist in der Tat schwer objektiv zu beantworten.

Ich würde mich deshalb bei der Berechnung der Terminierungsentgelte an den angebotenen Tarifen ggf. der Wettbewerber abzüglich Gewinnmarge orientieren, da kein Anbieter freiwillig Tarife mit Negativdeckungsbeitrag anbieten wird.

Der Deckungsbeitrag und die 'Gewinnmarge' bewegen sich in deutlich verschiedenen Größenordnungen.

Die Grundgebühr entspricht i.d.R. der Handysubvention so dass diese weitgehend vernachlässigbar ist.

Gerade das ist ein Grundproblem der Mobilfunkbetreiber. Im Festnetz leisten die Grundgebühren einen wichtigen Beitrag, die Kosten der Infrastruktur zu decken. Im Mobilfunk muss das praktisch komplett über Nutzungsentgelte erwirtschaftet werden.

Beispiel: E-Plus Profitarif 3 Ct. / Minute ins Festnetz.

Ca. 1 Ct. Marge für Festnetz, 0,5 Ct Gewinnaufschlag, bleiben 1,5 Ct. IC-Mobilfunk

O2 HZ Gespräch, 3 Ct. dto.

O2 HZ Gespräch ankommend ==> Mobilfunk IC = Festnetz IC.

In diesen Beispielen mag dem Netzbetreiber jeweils noch ein positiver Deckungsbeitrag bleiben. Diese Angebote sind aber Verlustbringer, wenn man mit Vollkosten rechnet. Würden alle Verbindungen zu solchen Tarifen abgerechnet, wären E-Plus und o2 längst pleite.

Im Prinzip ist es schon in Ordnung, wenn man marktübliche Tarife als Vergleichsmaßstab für die Festlegung der Interconnect-Preise heranzieht. Allerdings muss man den Gesamtmarkt betrachten und darf sich nicht auf den jeweils billigsten Einzeltarif fixieren.

Grundsätzlich ist es ja auch so, dass beim Festnetz der Netzbetreiber bis zur TeilnehmerTAE-Dose verantwortlich ist, wohingegen bei Mobilfunk bei der Vermittlung schluss ist, da das Gerät ja dem Kunden gehört.

Es ist deshalb m.E. langfristig nicht einzusehen, warum die Funk-IC höher als die Festnetz-IC sein sollen, da der Netzbetreiber ja weniger Aufwand hat, ein Netz instand zu halten oder neu zu erschliessen.

Die Geschäftsmodelle funktionieren deutlich anders und sind so nicht vergleichbar.