Achtung: Deaktivierung von Fastpath + Upstream-Erhöhung

Dieses neue Angebot von T-Com klingt finanziell auch und besonders für T-DSL-3000-Bestandskunden ziemlich verlockend. Ich habe im Moment T-DSL 3000 mit Fastpath (FP übrigens wegen der besseren Performance bei HTTP-Anwendungen, und nicht wegen Onlinespielen).

Nun, also los. Wenn ich zuerst mal auf T-DSL 2000 downgrade, bekomme ich das T-Sinus 154 DSL Basic SE und 30 Euro Guthaben. Das Modem verkaufe ich weiter oder verwende es als Geschenk für einen guten Bekannten. Schätzwert Modem: 60 Euro netto (nach Abzug von eBay-Gebühren und Versand). Die Umstellung ist ja gratis, d.h. es fallen keine 49,95 Wechselgebühr an.

So, weiter. Da die Aktion bis Februar läuft, ist genügend Zeit, um alles über die Bühne zu kriegen. Ich steige dann gleich wieder auf T-DSL 3000 um, kurz nachdem T-DSL 2000 realisiert wurde. Kostet unter'm Strich ebenfalls nichts, da die Wechselgebühr erstattet wird. Gleichzeitig gibt es weitere 30 Euro Gutschrift. Danach beauftrage ich Fastpath erneut, und zwar zu meinem wiederhergestellten T-DSL-3000-Anschluß.

Hmmmm. Meine buchhalterischen Kenntnisse lassen mich zu folgender Wirtschaftlichkeitsrechnung gelangen:

30,00 EUR Gutschrift Wechsel auf T-DSL 2000
-49,95 EUR Wechselgebühr
49,95 EUR Erstattung der Wechselgebühr T-DSL 2000
60,00 EUR Nettoverkaufswert DSL-Modem via eBay
30,00 EUR Gutschrift Wechsel auf T-DSL 3000
-49,95 EUR Wechselgebühr zu T-DSL 3000
49,95 EUR Erstattung der Wechselgebühr T-DSL 3000
-24,99 EUR Neuauftrag Fastpath am T-DSL 3000
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95,01 EUR Reingewinn
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ABER:
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Keine Medaille ohne Kehrseite. Sowas gibt es nicht (tm). ;-) Als Malus muß man zunächst einmal für die Hin- und Herstellungsphase den zeitweisen Verlust von Fastpath in Kauf nehmen (Einschätzung: verschmerzbar), dazu den zeitweisen Verlust von Speed (eben für eine Weile nur 2 MBit/s; Einschätzung: verschmerzbar). Außerdem besteht die Gefahr einer DSL-freien Zeit (Risiko: eher gering). Außerdem könnte das totale Chaos bei der T-Com-Rechnungslegung ausbrechen (Einschätzung: recht wahrscheinlich, eigene Erfahrung), sprich: die Telekom macht irgendwelche Scherereien (Einschätzung: sehr wahrscheinlich). Man hat außerdem eine Menge Schriftverkehr und Telefonate mit diversen Hotlines (Einschätzung: 95% Wahrscheinlichkeit). Möglicherweise gibt es technische Probleme, wenn der DSL-Anschluß derart schnell hintereinander hin- und hergegradet wird (Einschätzung: durchaus denkbar, Hightech ist empfindlicher als man denkt, auch wenn theoretisch alles immer galttgehen müßte). Und die Telekom-Buchhaltung könnte sich bei einem persönlich telefonisch melden und meckern wegen der vielen Rabatte (Einschätzung: sehr wahrscheinlich - eigene Erffahrung), und einem zusätzlich Steine in den Weg legen (z.B. die Modemlieferung ausfallen lassen, oder die vielen parallelen Gutschriften nicht mehr den einzelnen Vorgängen zuordnen können, weswegen man die Buchhaltung quasi ausgeknockt hätte - und sich der Reingewinn dann nicht einstellt). Oder die Buchhaltung ist einfach nicht kompetent genug, alle Rabatte und Gutschriften hin- und herzubuchen, es muß gar kein böser Wille sein. Obendrein könnte es schlußendlich gar zu einem Rechtsstreit kommen, da letztlich keiner mehr durchblickt in dem totalen Durcheinander, und man müßte Anwaltskosten verauslagen. (Wie sollte man auch irgendeiner Hotline erklären, daß man den Hin- und Herwechsel rein aus finanzwirtschaftlichem Interesse durchführt? In Deutschland ist das glaube ich noch ziemlich schwierig, wenn man nicht richtig abgebrüht ist.)

Allerdings: da der Kapitalismus immer wilder um sich greift, kommt es letztlich nur auf die konkreten Vertragsbedingungen an. Wenn man sich überlegt, daß Ein-Euro-Jobber neuerdings dafür 95 (i.W.: fünfundneunzig; das kommt schon fast an eine geminnützige Jugendstrafe ran!) Stunden hart arbeiten müßten, bekommt das gleich eine andere Relation. Außerdem braucht man sich im Prinzip kein schlechtes Gewissen machen, denn man geht ja (rein juristisch gesehen) lediglich auf Vertragsangebote der T-Com ein, und schließt einen Vertrag (bzw. hier dann insgesamt drei Verträge, den Hin- und Herwechsel und Neuauftrag für Fastpath).

Wer den Weg beschreiten will, dem empfehle ich einen schriftlichen Ausdruck der jeweils zu Vertragsabschluß geltenden AGB (unter www.t-com.de zu downloaden), dazu alle relevanten Bildschirmausdrucke wie z.B. die Internet-Antragsdaten usw., und alles am besten fein säuberlich abgeheftet (sozusagen 'anwaltsgerecht präpariert') für spätere Korrespondenz.

Am besten ist es wohl, man schläft noch ein-, zwei Mal über diese Sache, bevor man sich entscheidet. Ich selbst bin übrigens noch unentschieden.

Was meint ihr? Überwiegt bei Euch die moralische Verwerflichkeit ('wie kann man sowas bloß machen! Pfui!' - das wäre die kontinentaleuropäische Version)? Oder ist es ein guter Geschäftsplan, um etwas Geld nebenbei zu verdienen ('wenn T-Com solche Angebote offeriert, dann denke ich nicht lange über den philosophischen Sinn nach, sondern mache das Beste für mich persönlich draus - sollen die anderen doch denken, was sie wollen' - das wäre die amerikanische Masche).

Gruß

Peggy

Benutzer peggy schrieb:

Eigentlich zu verlockend - die Routerzugabe klingt verdächtig nach Neuantrag und Mindestlaufzeiten. Auch wenn es dort nirgends steht. Aber sich wegen einem fehlgeschlagenen Schnäppchenreinfall mit der Telekom vor Gericht zu treffen???

Benutzer peggy schrieb:

Ich nehme mal an, dass nur der *Upgrade* auf T-DSL 2000, sprich: von T-DSL 1000, von dieser Aktion betroffen ist.

Liebe Grüße, Keks
www.blitztarif.de

Hallo Keks! ;-)

Was Schritt Nr. 1 betrifft: Da heißt es zwar im Werbetext "Upgrade", was aber nicht erheblich für die Vertragsausgestaltung ist. Bei Werbetexten handelt es sich um eine Anpreisung, die ruhig auch übertreiben darf, ohne allerdings gröbst zu verzerren oder falsche Inhalte zu suggerieren. Denkbar ist: manche Kunden "upgraden" gerade deshalb zu einem minder schnelleren Anschluß zurück (="downgraden"), weil sie eben festgestellt haben könnten, daß ihnen die monatlichen Entgelte zu hoch sind und/oder ihnen T-DSL 3000 sonst irgendwie nicht paßt. Höhehe Geschwindigkeiten sind ja ortsphysikalisch abhängig von den Gegebenheiten, und manch ein Nutzer hat kaum einen Mehrnutzen von T-DSL 2000 zu T-DSL 3000 in der Realität (z.B. statt theoretischen 256 kBit/s dann nur 290 kBit/s, was manch einen enttäuschen dürfte). Gründe zu einem "Upgrade" zurück auf niedrigere Geschwindigkeiten sind also durchaus denkbar.

In jedem Falle sind die AGB heranzuziehen, und die sprechen von einem Wechsel egal in welche Richtung. Also weder Upgrade noch Downgrade.

Jetzt konkret. Im Kleingedruckten heißt es zum entsprechenden Angebot:

Fußnote 1:
"Bei einem Wechsel von Ihrem bestehenden T-DSL Anschluss zu T-DSL 2000 wird Ihnen das erhobene Wechselentgelt in Höhe von 49,95 Euro auf einer Ihrer nächsten Telefonrechnungen gutgeschrieben. T-DSL 2000 kostet monatlich 19,99 Euro. Bestellen Sie die Sinus 1054 DSL im Wert von 119,99 Euro gratis dazu (gilt nur in Verbindung mit Rechnung Online). Angebot gilt nur bei Online-Beauftragung bis zum 28.02.2005."

Fußnote 2:
"Das Angebot gilt nur in Verbindung mit der Beauftragung und Bereitstellung von T-DSL 2000 mit Rechnung Online. T-DSL 2000 kostet monatlich 19,99 Euro. Ohne Rechnung Online kostet die Sinus 1054 DSL 9,99 Euro. Rechnung Online ist kostenlos. Es fallen lediglich Online-Nutzungsentgelte an. Angebot gilt nur bei Online-Beauftragung bis zum 28.02.2005."

Fußnote 3:
[ausgelassen wegen uninteressanter Tarifangebote, die fakultativ sind und deswegen in diesem Kontext irrelevant sind]

Fußnote 4:
"Der Betrag wird Ihnen auf einer Ihrer nächsten Telefonrechnungen gutgeschrieben." (Erläuterung: man muß zunächst die 49,95 Euro Umschaltgebühr bezahlen, bekommt sie aber auf einer der nächsten T-Com-Rechnungen gutgeschrieben.)

Quelle:
http://makeashorterlink.com/?O2DF14B4A

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Und zu Schritt 2 (Re-Upgrade auf T-DSL 3000): Da heißt es in den Vertragsbestimmungen:
Fußnote 5: "Bei einem Wechsel von Ihrem bestehenden T-DSL Anschluss zu T-DSL 2000 oder T-DSL 3000 wird Ihnen das Wechselentgelt auf einer der nächsten Telefonrechnungen gutgeschrieben. T-DSL 2000 kostet monatlich 19,99 Euro, T-DSL 3000 monatlich 24,99 Euro. Gilt nur bei Online-Beaftragung bis zum 28.02.2005."

Sowie außerdem vorneweg: "Sparaktion:
Wenn Sie bis zum 28.02.2005 auf T-DSL 2000 oder T-DSL 3000 umsteigen, wird Ihnen bei Online-Bestellung das Wechselentgelt in Höhe von 49,955 Euro erstattet und Sie erhalten zusätzlich noch eine Gutschrift über 30 Euro."

Quelle: http://makeashorterlink.com/?H24046C4A


Und außerdem: man bekommt sogar noch einmal ein drittes Modem zugeschickt, was bei Teltarif noch nicht einmal erwähnt wurde. Und das ist sogar ein "richtiges" Sinus 1054 DSL, was noch etwas höherwertiger ist als die Basic-Version.

Auf der Website wiederum heißt es: "Preis gilt mit der Beauftragung von Rechnung Online und nur in Verbindung mit der Beauftragung und Bereitstellung eines T-DSL 2000 oder T-DSL 3000 Anschlusses. Ein Angebot je T-DSL Neuauftrag. Monatlicher Grundpreis für T-DSL 2000 beträgt 19,99 Euro und für T-DSL 3000 24,99 Euro zzgl. nutzungsabhängiger Online-Entgelte. Der einmalige Bereitstellungspreis bei einem Wechsel zu T-DSL 2000 oder T-DSL 3000 beträgt 49,95 Euro. T-DSL ist bereits in vielen Anschlussbereichen verfügbar. Zur Nutzung von T-DSL benötigen Sie einen Internet-Service Provider (z.B. T-Online), durch den weitere Kosten entstehen."

Die Formulierung "Ein Angebot je T-DSL-Neuauftrag bezieht sich m.E. explizit auf die verschiedenen Upgradepakete, also entweder DSL-Modem, PCMCIA-Karte oder z.B. WLAN-USB-Stick" (und nicht alles zusammen).

Quelle: http://makeashorterlink.com/?M42016C4A

Gegen eine Hintereinanderausführung der verschiedenen Angebote wird nichts eingewendet. Im Gegenteil, der pfiffige Kunde wird regelrecht dazu ermuntert, von dem satten Hardware- und Gutschriftenregen Gebrauch zu machen. [Jedenfalls theoretisch. In der Praxis tauchen garantiert irgendwelche Schwierigkeiten auf - die Buchhaltung wird wahrscheinlich z.B. rein gar nichts mehr verstehen).

Gruß

Peggy