Benutzer wesserbisser schrieb:
Um Adware wie den Realplayer
Der Massenmarkt für Medien-Player unter Windows ist bereits kaputt, ergo gibt es für Anbieter in diesem Bereich kein vernünftiges Geschäftsmodell mehr. Somit ist es kein Wunder, dass verbliebene Massenmarkt-Medien-Player eher fragwürdige Geschäftsmodelle verwenden. Ausnahmen gibt es selbstverständlich in Nischen (insbesondere Player mit vernünftiger Musik-Nachbearbeitung und solche Player, die mit einem mobilen Abspiel-Gerät wie dem iPod kommunizieren können), aber nicht mehr im Mainstream.
und Müllware wie Norton AV
Nur weil EIN AV-Programm von Dir als "Müllware" eingestuft wird, heißt es noch lange nicht, dass alle AV-Programme untauglich sind. Ohne diese hätten wir mit Sicherheit noch mehr "Zombie-PCs" und noch mehr SPAM-, Viren- und Phishing-E-Mails. Wenn Microsoft nun mit Vista auch diesen Bereich monopolisiert, sehe ich noch mehr Probleme auf uns zu kommen, denn die Reaktionszeiten der AV-Hersteller (oft nur einige Stunden) kann der Gigant aus Redmond beim besten Willen derzeit nicht darstellen.
Um so mehr Microsoft die Kunden und Konkurrenz gängelt und um so besser alternative Betriebssysteme werden, um so stärker bricht die Marktführerschaft Microsofts ein.
Nicht unbedingt. Bedenke, dass es Microsoft durch die Gängelung auch schaffen kann, Kunden den Umstieg auf andere Betriebssysteme zu vergrätzen. Lange Zeit war es ein echtes Problem, ein Word- oder Excel-Dokument zuverlässig unter Linux zu öffnen. Das hat sich zum Glück gebessert, dank mehr Offenheit bei den Dateiformaten, zu der Microsoft vor allem durch das europäische Kartellamt gezwungen wurde.
Immer noch dauert es deutlich länger, bis Treiber für aktuelle Hardware unter Linux zur Verfügung stehen als unter Windows. Auch hier dürfte Marktmacht und Gängelei eine Rolle spielen. Manchmal läuft aktuelle Hardware nur mit Bastelei (z.B. der NDISWRAPPER für WLAN-Karten, mit dem die Windows-Treiber unter Linux laufen), manchmal geht nur ein Teil der Features, manchmal gar nichts. Immerhin lief Linux bisher auf allen Laptops, auf denen ich es probiert hatte, aber zumindest auf den letzten beiden war der Stromverbrauch unter Linux deutlich höher, ergo die Laufzeit 20 bis 30% kürzer.
Viele Kunden werden Vista aus Preisgründen nicht kaufen, andere, weil XP inzwischen stabil und hinreichend sicher läuft und noch andere, weil Vista nicht ordentlich als Raubkopie läuft.
Bei XP dauerte es auch ein oder zwei Jahre, bis es der Markt angenommen hatte. Viele empfanden damals "98" als ausreichend. Microsoft wird nach dem Erscheinen von Vista nach und nach den Support für XP einstellen, und sie werden Versionen von Vista mit vergleichbarem Funktionsumfang wie XP zu einem ähnlichen Preis rausbringen. Irgendwann beginnt dann die Gängelei: PC-Hersteller, die weiterhin vorinstalliertes XP installieren, bekommen auch bei Support-Anfragen zu Vista die Antworten halt erst mit deutlicher Verzögerung; ab und zu geht eine wichtige Sendung mit Windows-"Original"-Aufklebern an die "renitenten" PC-Hersteller "aus Versehen" verloren und so weiter und so fort. Ende 2007 oder spätestens Frühjahr 2008 wird es fast unmöglich werden, einen neuen PC mit XP zu erwerben. Zwar wird kaum jemand existierende PCs und Laptops umrüsten (und wenn, dann eher von XP zu Linux als von XP zu Vista), aber durch das Neugeschäft wird Vista wie damals XP in den Markt gedrückt.
Kai